Ungefähr ein Drittel der neu an Krebs Erkrankten sind junge Erwachsene im Alter von 15 bis 39 Jahre. Das Risiko, eine psychische Erkrankung zu entwickeln, ist in dieser Gruppe erhöht, da zusätzlich zu den Belastungen durch Erkrankung und Therapie altersspezifische Aufgaben (z. B. Ausbildung, Berufsstart, Familiengründung) hinzukommen. In dieser Situation ist Resilienz gefragt, also die Fähigkeit, widrigen Lebensumständen mit einer Anpassung zu begegnen, die zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung der psychischen Gesundheit beiträgt.
„Nicht nur während, sondern auch nach Abschluss der Krebstherapie erleben sich viele Betroffene mit ihrer Erkrankung überfordert, da die psychosozialen Folgen in der medizinischen Behandlung häufig nur unzureichend angesprochen werden“, erläutert die Bundesvorsitzende der FSH, Hedy Kerek-Bodden. „Da Studien zeigen, dass die psychische Widerstandskraft gegen Stress und Krisen trainiert werden kann, wollten wir hier Angebote für die Betroffenen schaffen.“
Aus diesem Grund hat die FSH gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) ein dreijähriges Forschungsprojekt durchgeführt, in dem resilienz-fördernde Faktoren im Bereich der jungen Selbsthilfe ermittelt und in Form von konkreten Maßnahmen umgesetzt wurden. Dazu gehören unter anderem resilienz-stärkende, zielgruppenspezifische Trainings. Ein weiteres besonders wertvolles Ergebnis stellt die nun erschienene Broschüre „Leben mit Krebs – Wegbegleiter zu mehr Resilienz und Wohlbefinden“ dar.
In der Broschüre werden die verschiedenen Resilienzfaktoren vorgestellt und konkrete Impulse gegeben, wie sie angewendet werden können, um einen guten Umgang mit künftigen herausfordernde Situationen zu finden. Erläutert werden die Trainingsmöglichkeiten anhand vieler Beispiele. Notizfelder fordern dazu auf, die konkreten Vorschläge sogleich auf die eigene Situation anzuwenden und schriftlich festzuhalten. Abgerundet wird das Heft durch Infokästen, in denen die Informationen und Impulse nochmals pointiert zusammengefasst werden.
Die Frauenselbsthilfe Krebs Bundesverband e. V. (FSH) ist eine der größten und ältesten Krebs-Selbsthilfeorganisationen Deutschlands. Sie verfügt bundesweit über ein dichtes Netz an regionalen Gruppen, über ein moderiertes Forum im Internet (https://forum.frauenselbsthilfe.de), eine Telefonberatung und über Netzwerkangebote für verschiedene Betroffenengruppen. Weitere Informationen unter: www.frauenselbsthilfe.de
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