Mit der Ausstellung „Gauri Gill. Acts of Resistance and Repair“ zeigt die Schirn vom 13. Oktober 2022 bis zum 8. Januar 2023 erstmals das vielschichtige Schaffen der Künstlerin und Fotografin Gauri Gill (*1970) in einer großen Überblicksausstellung. Abseits der urba­nen Zentren Indi­ens erkun­det Gill seit über zwei Jahr­zehn­ten das Leben und den Alltag der länd­li­chen Bevöl­ke­rung. Ihre stil­len, konzen­trier­ten Bilder rich­ten den Blick auf kaum wahr­ge­nom­mene Rand­be­rei­che der indi­schen Gesell­schaft. In einem offe­nen, kolla­bo­ra­ti­ven Prozess und entge­gen doku­men­ta­ri­schen Konven­tio­nen widmet sie sich Themen wie Über­le­ben und Selbst­be­haup­tung, Iden­ti­tät und Zuge­hö­rig­keit, aber auch Fragen nach Erin­ne­rung und Autor­schaft.

Begleitend zur Ausstellung präsentiert die Schirn am Donnerstag, 24. November, um 19 Uhr beim Schirn Screening den Dokumentarfilm Writing With Fire (2021). Der Film von Sushmit Ghosh und Rintu Thomas beleuchtet eindringlich die Arbeit von Khabar Lahariya (KL), der einzigen digitale Zeitung Indiens, die von Dalit-Frauen betrieben wird. Sie gehören zur niedrigsten gesellschaftlichen Kaste, die auch als „unberührbar“ bezeichnet wird.

Öffentliche Führungen in der Ausstellung finden jeweils dienstags um 15 Uhr, donnerstags um 19 Uhr, samstags um 15 Uhr und sonntags um 17 Uhr statt.

Nach 15 Jahren widmet die Schirn dem Maler Marc Chagall (1887–1985) erstmals wieder eine groß angelegte Ausstellung in Deutschland: „Chagall. Welt in Aufruhr" beleuchtet vom 4. November 2022 bis zum 19. Februar 2023 eine bislang wenig bekannte Seite seines Schaffens – die Werke der 1930er- und 1940er-Jahre, in denen sich seine farbenfrohe Palette zunehmend verdunkelt. Als jüdischer Maler war er jedoch immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt, die sich prägend auf sein Leben und sein Werk auswirkten. In den frühen 1930er-Jahren thematisierte er in seiner Kunst den immer aggressiver werdenden Antisemitismus und emigrierte 1941 aufgrund der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime schließlich in die USA. Mit rund 60 eindringlichen Gemälden, Papierarbeiten und Kostümen zeichnet die Ausstellung die Suche des Künstlers nach einer Bildsprache im Angesicht von Vertreibung, Verfolgung und Emigration nach.

Der SCHIRN BOOKCLUB trifft sich wieder ab Donnerstag, 17. November, zu insgesamt drei Terminen, um gemeinsam Texte im Kontext der Ausstellung zu lesen, zu diskutieren und darüber neue Perspektiven zu eröffnen. Moderiert wird die Veranstaltung von der Frankfurter Autorin Cecily Ogunjobi sowie Expertinnen und Experten einzelner Themenschwerpunkte. Ab Mitte Oktober ist im Online-Shop der Schirn und an der Schirn Kasse die BOOKCLUB EDITION #2 mit allen Texten erhältlich.

Ein besonderes Highlight im Rahmenprogramm bietet die Musikalische Lesung „Chagall – Chopin“ am Dienstag, 22. November, um 19.30 Uhr. Dabei liest Johanna Krumstroh fantasievolle Texte Bella Chagalls über ihre Kindheit und unvergessliche Eindrücke aus dieser Zeit sowie über ihren Mann, den Maler Marc Chagall. Sie wird von Pianistin Séverine Kim mit der Musik von Chopin musikalisch begleitet.

Öffentliche Führungen in der Ausstellung finden ab 4. November jeweils dienstags um 17 Uhr, mittwochs um 19 Uhr, donnerstags um 20 Uhr, freitags um 11 Uhr, samstags um 17 Uhr und sonntags um 11 Uhr und um 16 Uhr statt.

Jeden Sonntag um 17 Uhr stellt die Schirn darüber hinaus in einer Online-Tour die Highlights der Ausstellung in einer abwechslungsreichen Präsentation mit spannenden Begegnungen, exklusiven Hintergrundinformationen und überraschenden Querverweisen vor.

Ab November ist die MINISCHIRN wieder für Kinder von Ausstellungsbesucherinnen und -besuchern geöffnet. An den Wochenenden können Kinder von 4−10 Jahren den Spiel- und Erfahrungsraum zur Farben- und Formenlehre auf eigene Faust entdecken, während ihre Eltern die Ausstellungen der Schirn besuchen.

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