Das Land Brasilien will das Holz des Fernambukbaums in den Anhang I des UN-Artenschutzindexes aufnehmen lassen und damit zugleich den Handel mit diesem Holz massiv erschweren. Über den Vorschlag soll im Rahmen der nächsten Konferenz von CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) im November 2022 beraten werden. Das Holz, das ausschließlich in Brasilien wächst, ist für den internationalen Bogenbau aufgrund seiner einzigartigen Beschaffenheit seit 250 Jahren ein essenzieller Rohstoff.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat fordert die Verantwortlichen von CITES auf, bei den anstehenden Beratungen die gravierenden Auswirkungen eines Verbots von Fernambukholz auf den europäischen Bogenbau zu berücksichtigen und eine Ausnahmeregelung zu erarbeiten. Der Bogenbau und damit eine jahrhundertealte Handwerkstradition hat ohne dieses spezifische Holz keine echte Zukunftsperspektive. Und dies wiederum wird Auswirkungen haben auf das gesamte Musikleben. Dass Fernambuk in immer geringeren Mengen zur Verfügung steht, ist in erheblichem Maß der massiven Abholzung der Regenwälder in Brasilien geschuldet, die Präsident Jair Bolsonaro aktiv vorantreibt. Diesem Weg der Zerstörung gilt es jetzt mit allen verfügbaren außenpolitischen und zivilgesellschaftlichen Kräften entgegenzuwirken. Denn sollte die Abholzung weiterhin so rasant voranschreiten, wird dies eine CITES-Regelung zu Fernambukholz bald gänzlich überflüssig machen, vor allem aber wird dies auch verheerende Auswirkungen auf die Regenwaldvölker und das Weltklima haben.“ 

Das Fernambukholz steht seit 2007 bereits auf dem Artenschutzindex Anhang II von CITES. Dies untersagt den Handel mit neu geschlagenem Fernambukholz, erlaubt ist seitdem im Bogenbau nur noch die Verwendung von Altbeständen des Holzes. Die Aufnahme in den Anhang I würde einem Verbot des Handels mit diesem Holz gleichkommen und im Bogenbau perspektivisch zu einer massiven Rohstoffknappheit führen. Als Ersatz wird zwar mittlerweile verstärkt auf Carbon gesetzt, allerdings reicht die Qualität in den Augen vieler Musikerinnen und Musiker nicht an Bögen aus Holz heran. Im Rahmen der Initiative „International Pernambuco Conservation“, in der sich u.a. Bogenbauerinnen und -bauer engagieren, wurden zum Erhalt und Schutz des seltenen Baumes bereits etwa 300.000 Fernambukbäume in Brasilien gepflanzt.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutscher Musikrat gGmbH
Weberstraße 59
53113 Bonn
Telefon: +49 (228) 2091-0
Telefax: +49 (228) 2091-200
http://www.musikrat.de

Ansprechpartner:
Dr. Anna Vogt
Deutscher Musikrat
Telefon: +4930 30881020
E-Mail: vogt@musikrat.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel