Die Zahlen sind nicht nur repräsentativ, sondern sprechen auch für sich. Der Anteil von alternativen Investments (AI) im Portfolio deutscher institutioneller Investoren, die vor allem die private, betriebliche oder auch berufsständische Altersvorsorge in Deutschland bilden, wächst und wächst.

106 Teilnehmer aus den Sektoren Versicherungen, Pensionskassen/-fonds, Versorgungswerke, Family Offices, Banken, usw., die immerhin mehr als 2, 2 Billionen Euro Assets under Management (AuM) verwalten und am diesjährigen BAI Investor Survey teilgenommen haben, haben mittlerweile über 23 % ihres Vermögens in Alternative Investments investiert.

Gerade die sog. Private Markets Strategien erfreuen sich dabei größter Beliebtheit. Rund Dreiviertel aller Teilnehmer gaben an, auf der Eigenkapitalseite jeweils in Real Estate, Infrastruktur und Private Equity investiert zu sein. Immerhin rund die Hälfte der Teilnehmer gab zudem an, auf der Fremdkapitalseite jeweils auch in Private Debt und Real Estate Debt investiert zu sein.

Liquide Hedgefonds (ähnliche) Strategien folgen mit deutlichem Abstand und liegen bei 15 bzw. 12%.

Kryptowerte und tokenisierte Assets hingegen sind kaum im Portfolio vertreten und liegen bei rund 2%.

Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer (65%) geht davon aus, dass hohe Inflation und Zinsanstieg die strategische Asset Allocation (SAA) grds. nicht ändern werden, die verbleibenden 35% sind allerdings fast paritätisch unentschlossen und setzen zu knapp 20% darauf, dass dadurch die Allokation in Alternatives zugunsten von traditionellen Anlagen reduziert wird, während mehr als 15% davon ausgehen, dass diese Faktoren zu einem weiteren Anstieg der AI-Allokation führen werden.

80% der befragten Investoren geben zudem an, dass deutsche Fondsstrukturen bei Anlagen in alternative Investments keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle spielen, allenfalls im Kontext der sog. Masterfonds.

Die Hauptgründe, die aus Sicht der Investoren gegen deutsche Fondsvehikel sprechen, sind aus Sicht jeweils rund 40% der Teilnehmer weiterhin das Investmentsteuerrecht und das Investmentaufsichtsrecht, also das KAGB. Weder die wiederholten Reformen des Investmentsteuergesetzes noch das sog. Fondsstandortgesetz und andere Modernisierungsgesetzt vermochten also Impulse zu setzen, die deutsche Fondsstrukturen attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen.

Der Survey zeigt strukturelle Defizite auch in der Regulierung der Investoren selbst. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Investoren, die der Anlageverordnung unterfallen (also kleine Versicherungen, Pensionskassen/-fonds, Versorgungswerke) positionieren sich dahingehend, dass die unterschiedlichen alternativen Anlagestrategien im Anlagekatalog der Anlageverordnung nicht adäquat abgebildet werden, sowohl im Hinblick auf die pauschale Zuordnung zur Risikokapitalquote, aber auch im Hinblick die fehlende Differenzierung im Detail, vor allem in Bezug auf Anlagen in Infrastruktur und Private Debt.

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