„Roger Federer ist eine Ikone des Sports”, schreibt Philipp Lahm in seiner neuen Kolumne auf ZEIT ONLINE. „Für das Tennis wirkte er stilbildend, wie Michael Jordan im Basketball oder Wayne Gretzky im Eishockey.” Warum er aber von allen und jedermann geliebt werde, habe einen besonderen Grund: Federer sei „ein Auserwählter – und doch ist der Junge aus Basel einer von ihnen”, schreibt der deutsche Weltmeisterkapitän.

Federer, 41, hat vor einer Woche angekündigt, seine Karriere zu beenden. An diesem Wochenende wird er ein letztes Turnier spielen, den Laver Cup in London. Lahm ist Fan des „Genies” Federer. Dessen Karriere habe sich auf natürliche Art ergeben, er habe die vorhandenen Möglichkeiten genutzt, die die Gemeinschaft allen bietet, nämlich die des Schweizer Tennisverbands. „Federer ist also innerhalb der Gesellschaft zum Weltstar gereift. Und ihr gab er mit seinen Triumphen etwas zurück.”

Heute verliefen Sportlerbiografien anders, schreibt Lahm. „Die Unterhaltungsindustrie Sport begreift Talent als Ressource und Kapitalanlage.” Das Ziel des Sportlers sei dann nicht mehr, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben, sondern „den Profit zu optimieren und ein Business aufzuziehen”. So entferne sich der Sport von der Gesellschaft. „Wenn er nicht mehr Teil von ihr ist, verliert er an Charme und Glaubwürdigkeit.”

„Ansichten eines Fußballers” ist die Kolumne von Philipp Lahm auf ZEIT ONLINE. Darin widmet sich der Turnierdirektor der Europameisterschaft 2024 den großen Fragen des Fußballs und gleichzeitig aktuellen gesellschaftlichen Debatten. Rund dreißig europäische Zeitungen übernehmen die Kolumne, unter anderem Politiken, La Repubblica, Expresso, Verdens Gang, El País, Gazeta Wyborcza, 444, Haaretz und der Guardian.Beachten Sie bitte die Quellenangabe ZEIT ONLINE.

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Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://www.zeit.de/sport/2022-09/roger-federer-karriereende-philipp-lahm 

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