Zwei Bestellungen auf Amazon, drei Produkte auf Zalando, und dann noch ein Artikel auf Ebay – und schon sind wieder sechs Kartons mehr auf dem Weg zum Kunden. Mehr als 4,5 Milliarden Pakete wurden 2021 in Deutschland verschickt – das sind 125 pro Sekunde, Tendenz steigend. Die meisten davon sind Einwegverpackungen, die nach der Lieferung entsorgt werden. Nicht nur der angefallene Müll ist hier ein Problem, sondern auch der hohe Energie- und Rohstoffbedarf bei der Produktion. So schaden wir tagtäglich der Umwelt und niemand kann etwas dagegen tun.

Niemand? Nein, ein kleines Berliner Unternehmen hat sich eine Lösung überlegt, um das Problem nachhaltig zu beseitigen: Mit der reBOX hat das gleichnamige Unternehmen eine Mehrweg- Verpackung geschaffen, die Versanddienstleister mieten können. Und das war es noch nicht: Die Händler können außerdem ihre Boxen tracken, individuellen Bedarf ausrechnen oder persönliche Ausgestaltungen wählen.

Stück für Stück: Wenn ein Kunde etwas bestellt, kann der Versandhändler die Mehrweg-reBOX zu geringen Preisen und ohne Pfand mieten, um das Produkt darin zu verschicken. In der reBOX ist ein sogenanntes Software-as-a-Service-System integriert. Dieses Programm ermöglicht es dem Versandhändler, jederzeit nachzuvollziehen, wo sich die Boxen befinden. Der Empfänger bekommt außerdem Mails über den aktuellen Lieferstatus. Sobald der Empfänger das Produkt entnommen hat, sendet er die Box an den Händler zurück und die reBOX kann erneut für die Lieferung verwendet werden. „Es ist mir ein persönliches Ziel, die Berge an vermeidbarem Verpackungsmüll zu verkleinern. Mit reBOX kann ich dieses Ziel Wirklichkeit werden lassen“, sagt Geschäftsführer Leon Sternel. Und auch aufgrund des geringeren Holzverbrauchs, weil keine Pakete mehr hergestellt werden müssen, wird die Umwelt geschont.

Für Händler bietet das Unternehmen weitere Vorteile: Mit einer Künstlichen Intelligenz kann bei größeren Bestellungen der Boxenbedarf automatisch berechnet werden, sodass die Versandmenge und der Lagerplatzbedarf minimiert werden. Außerdem können verschiedene Inlays gewählt werden, die den Transport beispielsweise für Lebensmittel, Textilien oder Technik so sicher wie möglich machen. Profitieren können die Händler auch von günstigen Konditionen, die zum Beispiel mit DPD vorverhandelt wurden.

„Die Idee zur reBOX ist entstanden, als wir Pakete für unseren Onlineshop gepackt und uns darüber unterhalten haben, dass all die Verpackungsmaterialien beim Kunden im Müll landen werden“, heißt es von den Gründern. Und so wurde ein Mehrwegsystem entwickelt, mit der dieses Problem nachhaltig gelöst werden kann. „Eine Mehrwegbox, in der alles Mögliche versendet werden kann, musste her. Wir mussten die Versandkonditionen nachverhandeln, da auf einmal 100 Prozent Retouren anfallen. Aber vor allem musste eine Lösung her, um Überblick über die Boxen zu behalten.“

Mit dieser Idee ist reBOX aber nicht allein: Zum Beispiel bietet auch DPD mit der SHUTTLE-BOX ein eigenes Mehrweg-System an. Oder das Startup LivingPackets, das mit „The Box“ ebenfalls den Kartonbedarf vermindern will.

Fast 90 Prozent der Konsumenten erwarten eine nachhaltige Verpackungspolitik. Mit reBOX erhalten Versandhändler eine langfristige Möglichkeit, diesen Wunsch zu erfüllen.

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