“Wie findet mein Navi eigentlich den schnellsten Weg?” Mit der Beantwortung dieser Frage überzeugte Ben Fischer vom Wilhelm Gymnasium in Braunschweig die Jury und belegt den ersten Platz des Bundeswettbewerbs. Über den zweiten Platz freuen sich Laura Leann Laubscher und Nina Peters vom Hölderlin-Gymnasium in Heidelberg mit ihrer Team-Präsentation zum Thema “Welches Geheimnis verbirgt sich hinter den Gläsern der 3D-Brille?” Den dritten Platz gewinnt Luisa Stenzel vom Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern mit ihrer Präsentation zum Thema “Was kommt vom Gaumenschmaus bei uns hinten raus?” Neben der sechsköpfigen Jury, die aus Alumni von Jugend präsentiert, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie einem Journalisten bestand, hatte auch das Publikum eine Stimme. Und sie waren sich mit der Jury einig: Den Publikumspreis gewinnt daher ebenfalls Ben Fischer. Die Schülerinnen und Schüler erhalten als Preis eine mehrtägige Reise nach Berlin mit einem Programm aus Einblicken in die Wissenschaft und dem Besuch von Kulturveranstaltungen. Insgesamt hatten sich rund 6000 Schülerinnen und Schüler am diesjährigen Wettbewerb beteiligt, 125 traten im Bundesfinale um die ersten Plätze an. Aufgabe war es, eine naturwissenschaftlich-mathematische Präsentation zum Themenbereich “Raum” zu halten. Das Bundesfinale fand im Konzertsaal der Universität der Künste in Berlin statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ralph Caspers und Clarissa Corrêa da Silva, bekannt als Moderatorenduo von “Wissen macht Ah!“ und der „Sendung mit der Maus”.

Mit einer lebendigen Darstellungsweise und einer klar strukturierten Präsentation erklärte Ben Fischer, wie das Navi mit Hilfe mehrerer Satelliten die genaue Position berechnet und durch den Dijkstra-Algorithmus die schnellste Route findet. In hervorragendem Zusammenspiel erklärten Laura Leann Laubscher und Nina Peters, wie durch eine 3D-Brille der entsprechende optische Effekt hergestellt wird. Mit einem Live-Experiment verdeutlichten sie ihr Thema. Humorvoll und anschaulich zeigte Luisa Stenzel auf, welche Stationen die aufgenommene Ernährung im Körper durchläuft und wie sie dort verarbeitet wird. Dabei begeisterte sie das Publikum mit ihrer mitreißenden Darstellung.

„Die Begeisterung, mit der die Schülerinnen und Schüler komplexe naturwissenschaftliche Themen präsentieren, ist beeindruckend. Sie schaffen es, mit rhetorischer Leichtigkeit auf der Bühne zu präsentieren und das Publikum mitzureißen. Eine solche Kompetenz ist eine grundlegende Fähigkeit, die den Jugendlichen in ihrem Schulleben und ihrer beruflichen Zukunft neue Wege eröffnen kann“, so Olaf Kramer, Juryvorsitzender im diesjährigen Wettbewerb.

Der Weg ins Bundesfinale

Um ins Finale zu kommen, hatten sich die Schülerinnen und Schüler mit einem Videoclip einer Präsentation zu einem selbst gewählten naturwissenschaftlichen, mathematischen oder technischen Thema beworben. Eine von Jugend präsentiert ausgewählte Jury entschied, welche Präsentationen es in die Länderfinale schaffen. Bei den acht Länderfinalen stellten 450 Jugendliche ihre Präsentationen einer weiteren Jury live vor Ort vor. Anhand der Bewertungskriterien Adressatenorientierung, Darstellungsvermögen und Sachkenntnis wählte die Jury 140 Schülerinnen und Schüler zunächst in die Vorrunde des Bundesfinales: Am Samstag präsentierten sie in der Berliner Lise-Meitner-Schule und traten so um den Einzug ins Bundesfinale an. Zuvor waren die Teilnehmenden zu einem mehrtägigen Präsentationstraining eingeladen gewesen.

Die Bewertung der Präsentationen

Zur diesjährigen Jury des Bundesfinales gehören unter anderen zwei Jugend präsentiert-Finalisten des Vorjahres: Alina Falckenhain und Max Spannagel bewerten die Adressatenorientierung der Präsentationen der Jugendlichen. Olaf Kramer ist Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation an der Universität Tübingen und Leiter der Forschungsstelle Präsentationskompetenz. Er bewertet gemeinsam mit dem Journalisten und Moderator Cherno Jobatey das Darstellungsvermögen der Finalistinnen und Finalisten. Kirsten Schlüter ist Professorin an der Universität zu Köln und forscht im Bereich Biologiedidaktik. Gemeinsam mit dem Leiter des Schülerlabors „PhysLab“ der Freien Universität Berlin, Jörg Fandrich, bewerten sie die Sachkenntnis, die die Jugendlichen in ihren Präsentationen vermitteln.

Das Rahmenprogramm

Zum Finale am Sonntag kamen rund 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Neben den spannenden Präsentationen der sechs Finalistinnen und Finalisten freute sich das Publikum auch über die Live-Musik von der Münchner Sängerin Loni Elle. Das Event wurde auch über einen Livestream auf dem Jugend präsentiert-YouTube Kanal übertragen und steht dort weiterhin zu Verfügung.

Jugend präsentiert

Jugend präsentiert ist eine bundesweite Bildungsinitiative der Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, in Kooperation mit Wissenschaft im Dialog, Berlin. Die Initiative wurde 2010 ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Präsentationskompetenz von Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen zu fördern. Jugend präsentiert richtet jährlich einen bundesweiten Präsentationswettbewerb aus und bietet kostenfreie Unterrichtsmaterialien und Lehrkräftetrainings an. An Grundschulen richtet sich die Initiative mit dem Programm Jugend präsentiert Kids. Die Materialien sowie die Trainings werden von einem Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen entwickelt und durchgeführt.

Die Bewerbung für den Wettbewerb 2022/23 ist vom 1. November 2022 bis zum 15. Februar 2023 für Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen bundesweit und an Deutschen Auslandsschulen möglich.

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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