Ende September begibt sich das Ensemble Trobar e Cantar in keltische Zeiten zurück. Die tragische Liebesgeschichte von Tristan und Isolde ist weitaus älter als jene von Romeo und Julia, mit deren Popularität sie es leicht aufnimmt. Der Wirkung des ahnungslos eingenommenen Zaubertrankes kann keiner entgehen …

Das war und ist bis heute der Stoff, aus dem man Dramen macht – oder ein Programm fürs Konzertpodium, wie es Trobar e Cantar jetzt in Bremen (23.09.), Hannover (24.09.)  und Hamburg (25.09.) vorstellen wird. Ausgangspunkt der konzertanten Handlung ist die Handschrift der Marie de France (um 1135 – um 1200), die nicht nur eine Episode des Stoffes, sondern auch etliche Lieder überliefert, die man Tristan selbst zugeschrieben hat (ÖNB Ms. 2542). Diese Entdeckungen hat Marcia Lemke-Kern, die künstlerische Leiterin des Ensembles, mittels feiner Arrangements in die Gegenwart geholt, wobei auch der Jazz einige wesentliche Nuancen beisteuern darf. Der Schauspieler Javid Wunsch erzählt dazu von der Liebe, die stärker war als der Tod.

Aus historischen „Bauteilen“ wie Zink, Krummhorn, Gambe, Hakenharfe, Dulzian, Blockflöte und „Hümmelchen“ (einer kleinen Sackpfeife) haben sich die Mitglieder von Trobar e Cantar eine „Zeitmaschine“ gebaut, die in zwei Richtungen funktioniert: Sie vermag das Publikum in eine Vergangenheit zu versetzen, die so gar nichts „Finsteres“ an sich hat, und sie bringt alte musikalische Ereignisse und Schichten in die Gegenwart – womit sich einmal mehr die These von der Kugelgestalt der Zeit auf individuelle Weise bestätigt. So entstehen Brücken in vermeintlich unwegsam gewordenes Gelände, das unter Mitwirkung namhafter Schauspieler, Kabarettisten oder Wissenschaftler neu kartographiert und illuminiert wird: bunt und phantastisch wie die alten Codices, die uns neben vielen Heldentaten auch manch anrührende Liebesgeschichte überliefern.

Marcia Lemke-Kern begeistert sich für musikalische Raritäten. Seit ihrem Studium an der Guildhall School of Music and Drama, City University (London), am HfMT Hamburg und dem Centre de la musique medieval de Paris tritt sie mit verschiedenen Ensembles auf, die vor allem Alte oder Aktuelle Musik spielen. Sie ist eine gefragte Interpretin zeitgenössischer Opern und als Solistin in ganz Europa gern gesehen. 2011 gründete sie Trobar e Cantar, um vergessenen Klängen aus dem Mittelalter und der Renaissance neues Leben einzuhauchen.

Die Legende beruht auf einem piktischen König: Der junge Tristan begibt sich nach Irland, um für seinen Onkel, König Mark von Cornwall, um die Hand der Prinzessin Isolde zu bitten. Auf der Heimreise trinken Tristan und Isolde durch ein Missgeschick den Liebestrank, den die Königin für ihre Tochter und König Mark zubereitet hat. Fortan verbindet die beiden eine unvergängliche Liebe, die alle Gefahren und Entbehrungen auf sich nimmt …

»Wenn das Mittelalter so klingt, ist es weder dunkel noch fern!« (NDR Kultur Radio zur Debüt-CD von Trobar e Cantar).

Die Konzerttermine:
Fr.,  23. September 2022 | 20h | Die Glocke, Bremen https://www.glocke.de/de/Veranstaltungssuche/23/09/2022/8359/Tristan–und–IsoldeDie-Geschichte-einer-verbotenen-Liebe

Sa., 24. September 2022 | 20h | Schloss Landestrost, Hannover https://www.eventim-light.com/de/a/61d5dc6abc2d103259b92b10/e/6294cf7cd742ab7ebf5e4946/

So., 25. September 2022 | 19:30h | Laeiszhalle, Hamburg
https://www.elbphilharmonie.de/de/programm/tristan-isolde-die-geschichte-einer-verbotenen-liebe/18398

Eintritt in Hamburg & Bremen: 25 Euro, erm. 15 Euro (zzgl. Servicegebühren)
Eintritt in Hannover: 20 Euro, erm. 15 Euro (zzgl. Servicegebühren)

Gefördert von Neustart Kultur und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Weitere Informationen: www.trobarecantar.de 

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