NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert: „Der Diesel gehört ins Geschichtsbuch. Das gilt auch für Lkw. Die Antriebswende beim Straßengüterverkehr muss endlich Fahrt aufnehmen, wenn Deutschland seine Klimaschutzziele einhalten möchte. Die Emissionen des Verkehrs gehen seit Jahren nicht zurück und der stetig wachsende Lkw-Verkehr hat einen maßgeblichen Anteil daran. Die Messe zeigt, dass die technischen Alternativen, allen voran die batterieelektrischen Antriebe, fertig entwickelt sind. Nun ist es an Bundesverkehrsminister Wissing, mit den richtigen Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass die Fahrzeuge zeitnah in relevanten Stückzahlen in den Markt kommen.“
Der Straßengüterverkehr macht rund ein Drittel der Emissionen des Verkehrssektors aus. Primär muss die Verkehrsvermeidung und eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die umweltfreundlichere Bahn vorangetrieben werden. Doch angesichts weiterhin begrenzter Kapazitäten des Schienennetzes, muss es kurzfristig darum gehen, die Lkw-Flotte zügig auf emissionsfreie Antriebe umzustellen.
Nikolas von Wysiecki, Verkehrsreferent NABU: „Erste Hersteller haben bereits angekündigt, ab 2040 nur noch batterieelektrische Lkw zu produzieren. Andere Anbieter investieren europaweit in Ladeinfrastruktur. Das zeigt: Die Branche ist bereit. Die Bundesregierung muss jetzt mit Hochdruck daran arbeiten, ein flächendeckendes Hochleistungsladenetz entlang der Autobahnen und in der Nähe von Logistikzentren aufzubauen. Gleichzeitig sind umweltschädliche Subventionen wie das Dieselprivileg und die Mautausnahme für gasbetriebene Lkw weder aus Klimasicht noch angesichts der Energiekrise zeitgemäß und sollten schleunigst abgeschafft werden. Eine CO2-Differenzierung der Lkw-Maut und die Einbeziehung von 3,5 Tonnern ist im Koalitionsvertrag vorgesehen, sie muss sofort umgesetzt werden, um positive Marktanreize für die Antriebswende zu setzen.“
Ein Ersatz von Diesel durch erneuerbare Kraftstoffe kann dagegen keine Alternative sein. Synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, sind höchst ineffizient und stehen absehbar selbst in zehn Jahren nicht in relevanten Mengen zur Verfügung. Das Potential für nachhaltige Agro-Kraftstoffe aus pflanzlichen Ölen und Fetten ist in Deutschland ohnehin schon vollständig ausgeschöpft. Zudem hat diese ebenfalls höchst ineffiziente Art der Biomassenutzung in der Regel sogar eine schlechtere Klimabilanz als das fossile Pendant und ist für erhebliche Schäden im Bereich von Ökosystemen und Biodiversität verantwortlich.
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