In den Regenwäldern Indonesiens leben heute schätzungsweise nur noch weniger als 400 dieser majestätischen Tiere – Sumatra-Tiger sind akut vom Aussterben bedroht. „Für hochbedrohte Tierarten wie dem Sumatra-Tiger ist Nachwuchs besonders wichtig. Wir sehen es als Zoologische Einrichtung als unsere Pflicht an, die Ausrottung dieser Tierart zu verhindern und solch faszinierende Tiere wie den Sumatra-Tiger für kommende Generationen zu erhalten“, erklärt Christian Kern, Zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin. „Für den Schutz im natürlichen Lebensraum haben wir uns bereits 2019 mit dem WWF zusammengetan“. Mit den Erlösen aus den Mitgliedschaften des damals gegründeten „Team Tiger“ können regionale Schutzmaßnahmen gegen Wilderei und Lebensraumzerstörung vor Ort intensiviert werden.
„Wir haben im Tierpark das Glück ein hochprofessionelles Team aus Tierärzt*innen, Biolog*innen und erfahrenen Tierpfleger*innen zu haben, die sich an 365 Tagen im Jahr um ihre Schützlinge kümmern. Aber bei der Aufzucht des Tiger-Nachwuchses ist tatsächlich größte Zurückhaltung gefordert – wir sind zuversichtlich und vertrauen auf die Instinkte der Tigerin“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Da das Tierpark-Team den gesamten Bereich um die Wurfhöhle meidet um den Tieren möglichst viel Ruhe zu geben, konnten sie den am 1. September 2022 geborenen Nachwuchs nur über eine dort installierte Kamera entdecken. „Gegen Vormittag zog sich Mayang in die Wurfhöhle zurück, um kurz nach 15 Uhr kam dann das erste Junge zur Welt. Rund zwei Stunden wurde der zweite kleine Tiger geboren“, berichtet Tierpfleger Mario Hammerschmidt. „Tigervater Jae Jae hat die Jungtiere neugierig beschnuppert und legte sich später für ein Schläfchen sogar in die Nähe von Mayang und dem Nachwuchs“ ergänzt Hammerschmidt. Tiger-Männchen Jae Jae (13) zog erst im Januar 2022 aus dem Parc des Félins (Frankreich) in den Tierpark Berlin. Der Kater sorgte bereits mehrfach für gesunden Nachkommen und verstand sich mit Mayang auf Anhieb. Eine Trächtigkeit der Tigerin wurde daher bereits vermutet.
In den nächsten Wochen wird sich niemand der Wurfhöhle und den Jungtieren nähern, die beiden Elterntiere können zwischen den unterschiedlichen Anlagenbereichen wählen und sind daher zeitweise für die Tierpark-Gäste im Alfred-Brehm-Haus nicht zu sehen.
Hintergrundinformationen zur Problematik des letzten Wurfs von Mutter Mayang finden Sie hier: https://cloud.zoo-berlin.de/index.php/s/ibiX3WcNN6XPZ7m
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