Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen stieg im August auf rund 123.500 Menschen, knapp 5.000 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,9 Prozent.

„Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen ist im August weiter gestiegen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Viele junge Menschen melden sich üblicherweise nach dem Schul- oder Ausbildungsabschluss arbeitslos. Neueinstellungen werden meist auf die Zeit nach den Ferien verschoben. Und noch immer melden sich geflüchtete Menschen aus der Ukraine in den Jobcentern arbeitslos. Trotz allem sind die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt für uns ein Achtungszeichen: So erleben wir zum Beispiel eine zunehmende Zurückhaltung bei den Unternehmen, was die Besetzung und die Meldung freier Stellen betrifft. Doch unabhängig davon, wie die Preisentwicklung und Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen die sächsische Wirtschaft beeinflusst, wir sind gut vorbereitet und für die Menschen da – egal, ob es um finanzielle Unterstützung, Beratung oder Vermittlung geht“, erklärt Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.

Arbeitslosenzahl im August: 123.428
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (118.526): +4.902 oder +4,1 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (121.719): +1.709 oder +1,4 Prozent
Arbeitslosenquote im August: 5,9 Prozent

Erwerbsfähige Personen mit Staatsangehörigkeit Ukraine für August 2022: 23.185
Arbeitsuchende mit Staatsangehörigkeit Ukraine: 17.719
Arbeitslose mit Staatsangehörigkeit Ukraine: 10.963

Arbeitslosigkeit: 123.428 Arbeitslose in Sachsen
Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist weiter gestiegen. Im Vergleich zum Juli sind es knapp 5.000 Männer und Frauen mehr, die ohne Arbeit registriert waren.

Somit stieg die Arbeitslosenquote auf 5,9 Prozent, ein Plus von 0,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat.

Den höchsten Zuwachs an Arbeitslosen verzeichnen im August die Stadt Leipzig (plus 0,5 | Quote: 6,8), der Kreis Leipzig (plus 0,5 | Quote: 5,4) und die Stadt Görlitz (plus 0,3 | Quote: 7,5).

Die niedrigsten Arbeitslosenquoten melden der Erzgebirgskreis (plus 0,1 Prozent | Quote: 4,6), Zwickau (plus 0,2 Prozent | Quote: 5,0), Mittelsachsen, Bautzen und die Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (jeweils plus 0,1 Prozent | Quote: 5,1).
Die höchsten Arbeitslosenquoten verzeichnen Görlitz (plus 0,3 | Quote: 7,5), die Stadt Chemnitz (plus 0,2 | Quote: 7,4) und die Stadt Leipzig (plus 0,5 | Quote: 6,8).

Die Agenturen für Arbeit betreuten im Rechtskreis SGB III insgesamt 31 Prozent aller Arbeitslosen, also 38.300 Personen (plus 2.048 im Vergleich zum Vormonat). Die Jobcenter unterstützten im Rechtskreis SGB II insgesamt 69 Prozent der Arbeitslosen, also 85.128 Personen (plus 2.854 im Vergleich zum Juli 2022).

Kurzarbeit: 22.505 Menschen in 3.106 Betrieben
Im Mai waren rund 22.500 Personen in rund 3.100 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Damit befanden sich im April 1,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Sachsens in Kurzarbeit, also wieder deutlich weniger als noch einen Monat zuvor. Im Zeitraum vom Juni bis August 2022 haben rund 450 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für rund 9.500 Beschäftigte.

Beschäftigung: 1.640.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
Im Juni 2022 waren in Sachsen rund 1,64 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 900 weniger als im Vormonat und 17.000 mehr als im Juni 2021. Den größten Zuwachs an Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten das Gastgewerbe (3.000 | plus 5,8 Prozent) und die Wirtschaftsbereiche Information und Kommunikation (2.800 | plus 5,8 Prozent) sowie Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (2.800 | plus 2,6 Prozent). Beschäftigungsrückgänge gab es in der Arbeitnehmerüberlassung (minus 1.400 | minus 3,4 Prozent), im Baugewerbe (minus 800 | minus 0,7 Prozent) und im Bereich Land-, Forstwirtschaft und Fischerei (minus 400 | minus 2,2 Prozent).

Arbeitskräftenachfrage: 46.339 freie Stellen
Fachkräfte für Sachsens Unternehmen werden weiterhin händeringend gesucht: Rund 46.000 freie Stellen sind aktuell zu besetzen, 2.660 mehr (plus 6,1 Prozent) als vor einem Jahr. Allein im August kamen 7.278 neue Jobangebote hinzu, 459 weniger als im Juli und 1.351 weniger als noch vor einem Jahr.
Diese und viele weitere freien Stellen (rund 60.000) sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.

Unterbeschäftigung: 34.264 Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder der Arbeitsvermittlung anderweitig nicht zur Verfügung stehen
Im August haben mehr als 34.000 Frauen und Männer in Sachsen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung – zum Beispiel wegen vorrübergehender Arbeitsunfähigkeit (3.044). In Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen befanden sich 4.714 Personen, eine berufliche Weiterbildung besuchten 4.369 Menschen, 8.300 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch die Zuweisung in einen Integrationskurs des BAMF) und 4.603 nahmen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) wahr.

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – lag im August bei 157.692 Personen. Das sind 4.917 (plus 3,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 1.074 (plus 0,7 Prozent) mehr als im August 2021. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 78,3 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im August bei 7,4 Prozent.

Grundsicherung: 143.115 Bedarfsgemeinschaften mit finanzieller Unterstützung
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, die die die 13 sächsischen Jobcenter im August finanziell unterstützten, sank im Vergleich zum Juli um 1.028. Insgesamt erhalten aktuell 177.930 erwerbsfähige Personen Leistungen der Grundsicherung – das sind 1.533 weniger als im Juli und 2.477 mehr als im Vorjahresmonat.

Krieg in der Ukraine: 23.185 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine gemeldet
Seit 1. Juni 2022 werden in den Agenturen für Arbeit und sächsischen Jobcentern mehr als 23.000 erwerbsfähige Menschen aus der Ukraine betreut, 17.767 Frauen und 5.418 Männer. Insgesamt sind 17.719 Personen als arbeitssuchend und 10.963 Menschen als arbeitslos registriert.
Die Jobcenter in Sachsen leisten derzeit für 16.097 Familien (Bedarfsgemeinschaften) aus der Ukraine finanzielle Unterstützung. Das umfasst rund 32.500 Regelleistungsberechtigte, darunter etwa 21.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 11.000 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte wie z.B. Kinder.

Ausbildungsmarkt: Noch 7.500 freie Ausbildungsstellen
Bei den sächsischen Jugendberufsagenturen wurden seit Beginn des aktuellen Ausbildungsjahres im Oktober 2021 knapp 19.000 Jugendliche registriert, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Zugleich meldeten die sächsischen Unternehmen knapp 21.000 Berufsausbildungsstellen –1.255 mehr als noch vor einem Jahr. Somit sind aktuell 3.479 der erfassten Jugendlichen als „unversorgt“ registriert.

Gemeldete Ausbildungsbewerber: 18.703
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: -130 oder -0,7 Prozent
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 20.608
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: +1.255 oder +6,5 Prozent

Momentan kommen rund 1,1 Ausbildungsstellen auf eine Bewerberin oder einen Bewerber – das entspricht der Relation der letzten zehn Jahre. Die Chancen für die Jugendlichen in Sachsen, noch eine geeignete Ausbildung zu finden, stehen damit nach wie vor sehr gut.

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