Sinkende Nachwuchszahlen und der allgemeine Fachkräftemangel sind drängende Probleme der Metallbearbeitung. Auch Ausstellende der AMB berichten von unbesetzten Ausbildungsplätzen und der schwierigen Suche nach Fachkräften. Um dieser Ausgangslage ein Stück weit zu begegnen, legt die Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung AMB vom 13. bis zum 17. September in Stuttgart in diesem Jahr einen der Schwerpunkte auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten in der Metallbranche.

„Wir stehen in stetem Kontakt mit unseren Ausstellerinnen und Ausstellern der AMB und werden als Messe Stuttgart einen Teil dazu beitragen, das Problem Fachkräftemangel anzugehen. Daher wollen wir mit der AMB in diesem Jahr nicht nur ein Marktplatz für Innovationen und Produkte sein, sondern auch für den Nachwuchs in der Metallbearbeitung. Mit unserem Standort sind wir eng mit einer wirtschaftlich starken Region verwoben, diesen Vorteil möchten wir nutzen und SchulabgängerInnen oder UniversitätsabsolventInnen umfassend über ein künftiges Berufsfeld in der Metallbearbeitung informieren“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart.

Die Fachmesse wird somit erneut zu einem Knotenpunkt für gestandene Profis – und bietet jungen Fachleuten und Start-ups eine Weiterbildungs- und Vernetzungsplattform. Was erwartet die BesucherInnen und Ausstellenden der AMB 2022 an Ausbildungs-, Praktikums- und Gründungsmöglichkeiten?  

Start-ups einen Vorsprung verschaffen

Um dem Brain-drain zu begegnen und neue Themenfelder zu besetzen, gründen große Namen aus dem Maschinenbau schon längst kleine agile Einheiten oder gehen Partnerschaften mit Start-ups ein. Trumpf, DMG Mori oder Siemens machen es vor. Jüngstes Beispiel steuert der Schärfepezialist Vollmer bei. Die Vollmer Gruppe aus Biberach hat ab dem 1. Juli 2022 die Mehrheit bei der ultraTEC innovation GmbH aus Laupheim übernommen. Seit 2019 fertigt das Unternehmen Ultraschall-Entgratungssysteme. Ziel dieser schwäbischen Allianz ist es, Innovation und Effizienz in der metallverarbeitenden Industrie zu fördern. Auch Matthias Rommel, Geschäftsführer des Werkzeugherstellers Paul Horn GmbH, sieht die derzeitige Nachwuchssituation als klaren Auftrag, den Stakeholdern mehr Know-how zur Verfügung zu stellen.

Ebenfalls ein Highlight der diesjährigen AMB ist der Gemeinschaftsstand „Junge innovative Unternehmen“, der mit Unterstützung des Bundesministerium für Wirtschaft und Klima durchgeführt wird, wo sich unter anderem die ultraTEC innovation GmbH präsentiert. Dazu gehört auch die AMB-Start-Up-Area, in der sich zehn Start-ups aus der Zerspanungsbranche an jeweils zwei Messetagen präsentieren.

Ein Sprungbrett für junge Start-ups auf der AMB ist zudem das VDMA-Technologieforum, das in diesem Jahr sein Debüt feiert. Mit Unterstützung der VDMA Startup-Machine können angehende UnternehmerInnen hier durch inspirierende Pitches und Präsentationen ihr Potenzial für die Metallbearbeitung aufzeigen. Im Technologieforum am Stand des VDMA in Halle 1 stellen die Teilnehmenden vom 13. bis 16. September ihre innovativen Lösungen vor. Auf dem Programm stehen impulsgebende Vorträge aus den Bereichen Zerspanung, Spanntechnik, Mess- und Prüftechnik, Digitalisierung und Forschung.

Pitch-Battle um den Titel „AMB Start-up 2022“

Für NeugründerInnen bieten solche Pitch-Runden eine gute Gelegenheit, konstruktive Anregungen von BranchenexpertInnen zu erhalten. Ergänzend zur Start-Up Area gibt es am Samstag, 17. September, eine weitere Chance sich zu zeigen: In der AMB-Trend-Lounge finden Start-up-Pitches im Rahmen eines Investorentages statt. Kooperationspartner der Messe Stuttgart sind die Allianz 4.0 BW und der VDMA Baden-Württemberg sowie die Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart (WRS).

Hierbei haben die Start-ups, die sich davor wechselweise zwei Tage lang auf der AMB den BesucherInnen präsentiert haben, die Chance, in einem 15-minütigen Pitch vor Investoren zu profilieren. Das Start-up mit dem stärksten Pitch wird als „AMB Start-up 2022“ ausgezeichnet, welches von einer Jury gewählt wird – unter anderem mit VertreterInnen der ausstellenden Unternehmen Gebr. Heller Maschinenfabrik, Paul Horn und INDEX-Werke.

Derartige Allianzen und Wettbewerbe spielen in der Fachwelt eine zentrale Rolle beim Aufbau von Neugründungen und der Stärkung von Innovationsprozessen, bestätigt man bei Vollmer: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, das große technologische Marktpotenzial des Verfahrens auszubauen, auf das sich das Start-up spezialisiert hat. Außerdem wollen wir die Fähigkeiten des bestehenden Mitarbeiterteams schärfen und die Teams weiterentwickeln“, bestätigen Stefan Brand und Jürgen Hauger, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe. Und die gestandenen Unternehmen bringen im Gegenzug ihre Erfahrung bei Vertrieb, Service und Marketing ein.

Bildungsangebote für Newcomer

Nicht nur Start-ups, sondern auch AnfängerInnen in der Metallbearbeitung können von den zahlreichen Ausbildungsprogrammen der AMB-Ausstellenden profitieren. Wie bei jenem der Firma Hainbuch, die im Zuge der Pandemie ihren Lehrplan durch zusätzliche Online-Kurse erweitert hat. Seit letztem Jahr bietet sie ein virtuelles einwöchiges Praktikum an, das weitgehend digital abgewickelt werden kann. Teambuilding-Veranstaltungen wie Go-Kart-Ausflüge stellen sicher, dass auch der Spaß beim Lernen für die Studierenden und PraktikantInnen nicht zu kurz kommt. Im Mai 2022 nahm Hainbuch an der Berufsorientierungsmesse „Karriere Kick“ teil. Dort kamen sie am Kickertisch spielerisch mit SchülerInnen in Kontakt. Das sei ein innovativer Weg, um Auszubildende zu finden.

Auch andere Ausstellende sind stolz auf ihre umfangreichen Ausbildungsprogramme. So bilden Knoll und GROB derzeit über 100 Azubis in verschiedenen Lehrberufen und dualen Studiengängen aus. Bei KNOLL profitieren die Nachwuchskräfte von praktischen Tätigkeiten, modernen Arbeitsplätzen, einer großen Lehrwerkstatt, Veranstaltungen und Exkursionen. Zum Lehrplan bei GROB gehören Studierendenjobs, Praktika und Abschlussarbeiten. Darüber hinaus gibt es bei GROB eine bedarfsorientierte Weiterbildung für die bestehenden Mitarbeitenden. Ein jährliches internes Schulungsprogramm mit Präsenz- und Online-Schulungen zu einer breiten Palette von Themen gehört ebenso zum Angebot, wie fachliche und externe Schulungen. Werkzeugmaschinenhersteller WFL Millturn Technologies bildet junge Ingenieure intensiv in Mechatronik, CNC-Bearbeitung, Elektronik und anderen Fachbereichen aus: Das Ausbildungsprogramm dauert nicht weniger als viereinhalb Jahre.

Sonderschau Jugend: Berufsperspektiven auf einen Blick

Bei dem riesigen Angebot an Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten, das die vielen Ausstellenden anbieten, kann die Suche nach dem richtigen Einstieg für einen Neuling überfordernd sein. Darum vereint die AMB alle Informationen unter einem Dach: Für BerufseinsteigerInnen und noch Unentschlossene ist die Veranstaltung „Sonderschau Jugend“ von der Nachwuchsstiftung Maschinenbau gedacht. Hier sollen die Aspiranten auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten und interessanten Berufsbilder aufmerksam gemacht werden, die der Maschinenbausektor zu bieten hat.

Seit 2008 hält die Sonderschau Jugend in dieser Größe und Dimension im Herzen des Messegeländes ihr Engagement für die nächste Generation aufrecht. Vom 13. bis 17. September will die Sonderschau die Berufsaussichten, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Branche thematisieren. Neben Berufsorientierung und Praxisbezug, die im Atrium (Eingang Ost) stattfinden, wird es auch Ausstellungen und spannende Mitmach-Aktionen geben. Dabei soll sie sowohl für die Unternehmen als auch für die BesucherInnen eine wertvolle Anlaufstelle sein.

Neben der Sonderschau für Jugendliche werden auch die WorldSkills Germany wieder im Atrium zu Gast sein. Gemeinsam mit dem Netzwerk WorldSkills Germany wird die AMB für nationale Vergleiche in verschiedenen Disziplinen, Abschlusstrainings und Generalproben für die Weltmeisterschaften genutzt. Wettbewerbe sind in den Themenfeldern CNC-Drehen, CNC-Fräsen, Additive Manufacturing und CAD geplant.

Mobilisierung von Forschung und Entwicklung

Während viele große Unternehmen Ausbildungsplätze anbieten oder jungen Start-ups unter die Arme greifen, kooperieren einige mit Hochschulen in gemeinsamen Forschungsprojekten. Ein solches Beispiel ist die Gühring KG. In ihrem Forschungsprojekt leistet Gühring einen Beitrag, indem sie mit Hilfe der Gühring Tool Management Software (GTMS) ein Wissensarchiv entwickelt und aufbaut. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Auf dem Weg zur zukunftsfähigen Metallbearbeitung

Mit Vollgas in die Zukunft: Ziel der AMB Stuttgart 2022 ist es, den Dialog zwischen den zukünftigen und heutigen MetallbearbeiterInnen zu ermöglichen. Nebst einem vielfältigen Angebot an beruflichen Perspektiven will die Messe eine gemeinsame Plattform zur Ideenfindung und zum Networking bieten. Weiterhin sollen die Ausstellenden die Möglichkeit haben, potenzielle Auszubildende oder BerufseinsteigerInnen zu rekrutieren – und auf diese Weise dem Fachkräftemangel in der Metallbranche einen Teil ihres Schreckens zu nehmen.

Über die AMB

Seit 1982 präsentiert die AMB die Highlights der internationalen Metallbearbeitungsindustrie. Zur letzten AMB im Jahr 2018 wurden in Stuttgart über 90.000 FachbesucherInnen und über 1.400 AusstellerInnen empfangen. Sie zeigten auf einer Fläche von rund 120.000 Bruttoquadratmetern Innovationen und Weiterentwicklungen für spanende und abtragende Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeuge, Messtechnik und Qualitätssicherung, Roboter, Werkstück- und Werkzeughandhabungstechnik, Industrial Software & Engineering, Bauteile, Baugruppen und Zubehör. Unterstützt wird die AMB 2022 von den ideellen Trägerverbänden VDMA Präzisionswerkzeuge e.V., VDMA Software und Digitalisierung e.V. sowie VDW Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.

Weitere Informationen unter www.amb-messe.de

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