Der Einfluss des Bausektors auf die dringend erforderliche Klimawende ist erheblich: Bestandsgebäude verursachen in Deutschland etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen (UBA, 2019), rund 90% aller in Deutschland hergestellter mineralischer Rohstoffe gehen in der Baustoffherstellung, mit 54% entfallen etwas mehr als die Hälfte des gesamten Abfallaufkommens auf den Bausektor (VDI Zentrum Ressourceneffizienz, 2019).
Im Neubau können die Anforderungen aus Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen bereits in der Planungsphase mitgedacht werden, aber wie sieht es bei Bestandsgebäuden aus? Wie viel „graue Energie“ steckt in einem Bestandsgebäude? Und können erneuerbare Energien auch als städtebauliche Gestaltungselemente genutzt werden? Diesen und weiteren Fragen ging eine interdisziplinäre Kooperation zwischen dem Masterkurs „Projekt Material & Ökologie“ unter Leitung von Prof. Michaela Hoppe und Prof. Ingo Lütkemeyer und einer Projektgruppe aus dem Masterstudiengang ZEUS unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Knies im Wintersemester 21/22 nach.
Am Beispiel des Wohn- und Geschäftshauses an der Gröpelinger Heerstraße Nr. 199 haben die Studierenden zunächst die architektonische, städtebauliche aber auch sozio- ökonomische Ausgangsbedingungen untersucht. Im intensiven Austausch mit dem Hausbesitzer und Auseinandersetzung mit dem Integrierten Entwicklungskonzept Gröpelingen entstanden unter Berücksichtigung städtebaulicher und funktionaler Rahmenbedingungen Konzepte, die eine zukunftsfähige Nutzung des Gebäudes unter möglichst geringem Ressourceneinsatz über den gesamten Gebäudelebenszyklus ermöglichen. Im Fokus standen dabei der Erhalt der Bestandgebäude gebundenen “grauen“ Treibhausgasemissionen sowie ein effizienter und klimaneutraler Betrieb. Die ZEUS- Studierenden nahmen in dem Kooperationsprojekt die Rolle „beratende Ingenieur:innen“ ein und standen den Architekturstudierenden mit Rat und Tat zur Seite. So wurden in den Architekturentwürfen bspw. PV-Module auf Dach und Fassade als Gestaltungselemente in unterschiedlicher Ausprägung berücksichtigt und in Hinblick auf Energie- und Klimabilanzierung bewertet.
Die Ergebnisse dieser erfolgreichen Kooperation sind am Freitag 26.8.2022 um 15:00 auf dem Platz Ecke Gröpelinger Heerstraße/Am Ohlenhof zu besichtigen. Zur Eröffnung der Ausstellung sind einige der Entwurfsverfasser:innen vor Ort und beantworten Fragen. Ab Mitte September sind die Entwürfe der Studierenden noch einmal für etwa zwei Monate frei zugänglich am Rande der Gröpelinger Heerstraße gegenüber dem Lindenhofcenter zu besichtigen.
Alternativ können sie auch hier eingesehen werden: https://aulis.hs-bremen.de/goto.php?target=prtf_1990737_39973&client_id=hsbremen
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