„Dieses Meeresabkommen muss Leitplanken zum Schutz der Natur vor schädlichen Aktivitäten wie nicht nachhaltiger Fischerei und Tiefseebergbau setzen. Wenn wir die Hälfte unseres Planeten in Wildwest-Manier wirtschaftlichen Interessen überlassen, nützt das am Ende niemandem. Diese Verhandlungsrunde muss eine ehrgeizige Vereinbarung hervorbringen, die wirkt. Es ist an der Zeit, Eigeninteressen zurückzustellen und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft unserer Ozeane, unseres Klimas und der globalen Gesellschaft zu treffen“, erklärt Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz beim WWF Deutschland.
Die Hohe See ist der Inbegriff der Tragödie des Allgemeinguts. Da sie niemandem ‚gehört‘, stehen den Nutzungsinteressen aus Fischerei, Rohstoffabbau und Schifffahrt kaum Schutzstatuten gegenüber. Eines der Hauptziele des Abkommens ist die Einrichtung von Schutzgebieten. Eine geschützte Hohe See ist wichtig, um bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Meeresfläche unter Schutz zu stellen und damit die Funktionalität der Ozeane zu erhalten. Außerdem soll das Abkommen sicherstellen, dass die potenziellen Auswirkungen neuer Fischereimethoden oder der Verlegung von Pipelines und Kabeln vor der Genehmigung geprüft werden. Damit würde eine wichtige Lücke in der Meerespolitik geschlossen. Eine gerechte Verwaltung soll dafür sorgen, dass die gemeinsamen Ressourcen der Hohen See erhalten und nachhaltig genutzt werden.
Fünfzig Nationen haben bereits ihre Unterstützung für ein ehrgeiziges Meeresabkommen zugesagt. Der WWF fordert die verbleibenden UN-Mitgliedstaaten auf, dasselbe zu tun und ein durchschlagendes Ergebnis für die mehr als 20 Jahre andauernden Verhandlungen zu erzielen.
„Die Staats- und Regierungschefs müssen einen robusten und gerechten Vertrag über die biologische Vielfalt auf Hoher See abschließen, der dabei hilft, den Verlust der Natur noch in diesem Jahrzehnt umzukehren, aber auch um die Wirtschaftlichkeit der wichtigen Fischereien zu erhalten. Um den globalen Ambitionen gerecht zu werden, müssen die Verhandlungsführer jedoch deutlich mehr tun“, fordert Heike Vesper.
Die Verhandlungen laufen noch bis zum 26. August.
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