Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben in Deutschland 83,2 Millionen Einwohner. Davon waren 2021 laut kirchlicher Statistik rund 21,6 Millionen Mitglieder der Römisch-katholischen Kirche und 19,7 Millionen gehörten einer der 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Die beiden großen Kirchen stellen mit 26 beziehungsweise 23,7 Prozent nur noch 49,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, gegenüber 51 Prozent im Jahr zuvor. Im letzten Jahr verließen 277.417 Personen die EKD (2020: 219.270) und 359.205 Mitglieder die Römisch-katholische Kirche (2020: 221.390).

Werden die rund 294.000 Mitglieder der evangelischen Freikirchen und die 592.000 anderer christlicher Kirchen und Gemeinschaften sowie die mehr als 2,5 Millionen der orthodoxen Kirchen hinzugezählt, so gehörten 2021 noch 53,7 Prozent einer christlichen Kirche an. 46,3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind entweder konfessionslos oder andersgläubig. Hierzu zählen beispielsweise die Angehörigen der beiden monotheistischen Religionen neben dem Christentum: die Muslime (zwischen 5,3 und 5,6 Millionen) und die Mitglieder der jüdischen Gemeinden (91.839).

Tiefgreifende Krise der katholischen Kirche in Deutschland

„Die Statistik des Jahres 2021 zeigt die tiefgreifende Krise, in der wir uns als katholische Kirche in Deutschland befinden. Es ist nichts schönzureden, und ich bin zutiefst erschüttert über die extrem hohe Zahl von Kirchenaustritten“, schreibt der Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Dr. Georg Bätzing, im Vorwort der Arbeitshilfe Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2021/2022. „Und wir müssen die Erkenntnis hinzulegen, dass mittlerweile nicht nur die Menschen austreten, die zu ihrer Pfarrei schon über einen längeren Zeitraum wenig oder sogar keinen Kontakt hatten, sondern immer mehr Menschen gehen diesen Schritt, die bisher in den Pfarreien sehr engagiert waren.“

Vertrautes mit neuer Kommunikation verbinden

Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, betont in seinem Vorwort in der Broschüre Gezählt 2021 – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben: „Wie uns erste Auswertungen in diesem Heft zeigen, haben die Kirchengemeinden sehr schnell auf die Beschränkungen für Gottesdienste durch die Corona-Schutzregeln reagiert. In neuen digitalen Angeboten der Verkündigung kam eine ungeheure Kreativität zum Ausdruck. … Unsere Gottesdienste sind durch die digitalen Formate facettenreicher geworden. … Es wird also ein spannender Weg sein, wie wir in Zukunft diese neuen Formen mit Präsenzgottesdiensten verbinden können, wie wir Vertrautes mit neuer Kommunikation und digitalen Prozessen verbinden können.“

Weitere Informationen

Die EKD stellt zum Download ihre Statistik-Broschüre „Gezählt 2021 – Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“, unter https://www.ekd.de/broschuere-zahlen-und-fakten-zum-kirchlichen-leben-44383.htm  zur Verfügung.

Die DBK verweist auf ihr Arbeitsheft „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2021/2022“, das als pdf-Datei heruntergeladen werden kann: https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/arbeitshilfen/katholische-kirche-deutschland-zahlen-fakten-2021-22-bonn-2022.

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