Während sich die US-Wirtschaft, zumindest auf dem Papier betrachtet, nach zwei Quartalen mit negativem Wirtschaftswachstum in einer Rezession befindet, konnten die Aktienmärkte in den vergangenen beiden Wochen deutlich zulegen. Die Rezessionsängste haben dazu geführt, dass die Zinsanhebungserwartungen zurückgeschraubt wurden. Hierdurch fielen die Renditen von Staatsanleihen in der Eurozone und Aktien, insbesondere Growth-Aktien, konnten deutlich zulegen. Die Märkte erwarten nun ein baldiges Ende der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken und glauben an einen raschen Rückgang der Inflation. Gegen dieses Narrativ spricht der weiterhin äußerst robuste Arbeitsmarkt in den USA, die über den Erwartungen liegenden US-Einkaufsmanagerumfragen und ein sich beschleunigendes Wirtschaftswachstum in der Eurozone im zweiten Quartal. Im Gegensatz zu den Finanzmärkten sorgt sich die US-Notenbank Fed weiterhin um die Inflation und hat die Zinsen abermals um 75 Basispunkte auf nunmehr 2,25 – 2,50 Prozent angehoben. Explizit wurde betont, dass es weiterhin oberste Priorität habe, die Inflation unter das Zwei-Prozent-Ziel zu drücken. Auch wenn die Fed nun auf eine „Forward Guidance“ verzichtet, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von weiteren deutlichen Zinserhöhungen auf den nächsten Sitzungen auszugehen, insbesondere da die Inflationszahlen auf absehbare Zeit deutlich erhöht bleiben.

Während die Zinsen am kurzen Ende weiter durch die zu erwartende Notenbankpolitik getrieben werden, wird das lange Ende von den zunehmenden konjunkturellen Sorgen und den ab 2023 durch die Marktteilnehmer erwarteten Zinssenkungen beeinflusst. In den USA hat die Zinsstrukturkurve bereits eine deutlich inverse Struktur angenommen, das heißt, das kurze Ende notiert höher als die Zinsen am langen Ende. Den Moventum-Portfolios kam diese Entwicklung kurzfristig nicht entgegen. Aufgrund der sehr kurzen, teilweise geldmarktnahen Positionierung konnten sie nicht vollumfänglich am Zinsrückgang in der Eurozone partizipieren. Wir ersparen uns jedoch sehr viel Volatilität und profitieren automatisch von den höheren Geldmarktzinsen. Unabhängig davon profitierten die Moventum-Portfolios auch im positiven Marktumfeld von ihren signifikanten Engagements in Unternehmens- und Hochzinsanleihen.

Die Aktienmärkte entwickelten sich in diesem Umfeld positiv, wobei besonders in den USA Wachstumsaktien deutlich outperformten. Unterstützend wirkten zudem die mehrheitlich positiv überraschenden US-Unternehmensergebnisse (u. a. Apple, Amazon, Microsoft). Defensive Marktsegmente, wie der Gesundheitssektor, waren hingegen weniger gefragt. Auf der Aktienseite beeinflussten die allokierten Value-Strategien die relative Entwicklung mehrheitlich negativ, ebenso der übergewichtete Gesundheitssektor. Positive Impulse lieferte hingegen der hoch gewichtete Technologiesektor. Aufgrund des anhaltenden Rückgangs des chinesischen Aktienmarktes konnten die Schwellenländer mit der Entwicklung der Industriestaaten in Summe nicht mithalten. Die Portfolios profitierten jedoch von ihrer Übergewichtung Lateinamerikas. Auf der Währungsseite gab der Euro etwas nach, handelte aber weiterhin über der Parität.

Im insgesamt freundlichen Marktumfeld konnten die Moventum-Strategien nur teilweise von ihrer Aufstellung profitieren. Auf der Rentenseite erwies sich die kurze Positionierung zwar als nachteilig, dies konnte jedoch teilweise durch die Outperformance der Kredit-Investments kompensiert werden. Auf der Aktienseite profitierten die Portfolios von ausgewählten Wachstumsstrategien. Auf Sektorebene wurden die positiven Effekte der hohen Gewichtung im Technologiesektor durch Engagements im Rohstoff- und Gesundheitsbereich aufgezehrt. Das PWM-Portfolio konnte mit seiner insgesamt geringen Aktienquote an der positiven Marktentwicklung nur teilweise partizipieren, wobei jedoch nahezu alle Strategiebausteine positive Beiträge lieferten. So half die verbesserte Marktstimmung den Arbitrage-Strategien im Bereich der Alternatives. Auch die Mischfonds profitierten vom positiven Aktien- und Rentenumfeld. Bei den Rentenfonds äußerte sich die kurze beziehungsweise kreditlastige Positionierung mit positiven Beiträgen. Die Aktienfonds legten ebenso allesamt zu und selbst auf der Rohstoffseite sowie beim Gold war ein Rebound zu verzeichnen.

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