Allerdings hat das deutsche Team eine schwierige Vorrundengruppe erwischt. Am ersten Turniertag geht es zunächst gegen Litauen und Uganda, dann zu Beginn des zweiten Tages gegen die starken Uruguayer. Der Modus in Santiago ähnelt dem der WM-Qualifikation zuletzt: Nach der Vorrunde wird wohl erneut ein Ranking von eins bis acht anhand der Punktedifferenz erstellt, nachdem dann die Viertelfinals besetzt werden.
Allerdings können die Nationaltrainer Clemens von Grumbkow und Philip Snyman nicht ganz auf den besten Kader zurückgreifen. Gerade im ohnehin eher dünn besetzten Sturm fallen mit Anjo Buckman und Jonathon Dawe, der mit einem Kreuzbandriss vermutlich mehrere Monate außer Gefecht sein wird, zwei erfahrene Kräfte aus. Dazu wird in Chile auch der angeschlagene Howard Packman fehlen. Dafür kehren allerdings mit Phil Szczesny und Max Heid zwei Spieler nach langwierigen Handverletzungen zurück.
Und so haben die Coaches folgende Spieler in den vorläufigen Kader für die direkte Turniervorbereitung in Oberhaching (4. bis 7. August) berufen. Voraussichtlich am 28. Juli wird allerdings bereits der zwölfköpfige Kader für die Maßnahme nominiert.
RG Heidelberg: Fabian Heimpel, Bastian van der Bosch, Carlos Soteras Merz, Tim Lichtenberg
SC Neuenheim: Jakob Dipper, Maximilian Heid
TSV Handschuhsheim: Marcel Coetzee
RK Heusenstamm: Samuel Rainger
SC Germania List: Niklas Koch
Hannover 78: Phil Szczesny
Berliner RC: Anton Gleitze, Philip Gleitze, Chris Umeh
FC St. Pauli: Ben Ellermann
Terenure College RFC (IRL): Jack Hunt
“Wir haben natürlich ein paar personelle Baustellen mit angeschlagenen oder noch nicht zu 100 Prozent fitten Spielern, aber trotzdem gehen wir selbstbewusst in dieses Turnier – gerade nach den Ergebnissen der letzten Turniere und der Art und Weise, wie wir die erreicht haben“, so Nationaltrainer Clemens von Grumbkow. „Das große Ziel ist natürlich, endlich den Sprung auf die World Series zu schaffen. Auch wenn die Qualifikation für die WM natürlich ein großer und historischer Schritt ist, ist im langfristigen Prozesse der Entwicklung dieser Mannschaft die Qualifikation für die Weltserie noch um einiges wichtiger. Das wäre ein Riesenschritt für die Zukunft, auch mit Blick auf eine mögliche Qualifikation für die Olympischen Spiele.“
Als stärkste Konkurrenz hat man beim Wolfpack Gastgeber Chile, der nach der erstmaligen Qualifikation für die 15er-WM ebenfalls mit Rückenwind an den Start gehen wird, Gruppengegner Uruguay, der sich gerade intensiv unter anderem gemeinsam mit den USA und Frankreich auf das Turnier vorbereitet und Hongkong, das ebenfalls schon lange auf das Weltserien-Ticket hinarbeitet, ausgemacht.
Rugby Deutschland hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Anlauf genommen, um sich für die World Series zu qualifizieren, war allerdings zum Teil dramatisch und denkbar knapp auf der Zielgeraden gescheitert. Mit dem Selbstvertrauen eines Teams, dass zuletzt erst Vize-Europameister wurde und sich erstmals für eine WM qualifiziert hat, soll diesmal nun der letzte Schritt endlich gegangen werden.
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