Für den Raumeindruck in Gebäuden ist der Boden, neben den Wänden, der entscheidende Faktor. Ist die Wahl auf Parkett gefallen, bietet sich für Verbraucher eine große Auswahl.  Eine Vielzahl ansprechender Holzarten, Sortierungen und Verlegemuster steht zur Verfügung. Der Verband der Deutschen Parkettindustrie (vdp) erklärt, was es mit Landhausdiele, Fischgrät, Englischer Verband oder Würfel auf sich hat und wie die Verlegerichtung auf die Raumatmosphäre wirkt.

Bei der Verlegung eines Holzbodens spielt die gewünschte Raumwirkung, neben technischen Notwendigkeiten, eine große Rolle für die Entscheidung des Verbrauchers. „Eine erste Orientierung kann es sein, die Dielen immer mit dem Lichteinfall des größten Fensters zu verlegen“, erklärt der vdp-Vorsitzende Michael Schmid. „Auf diese Weise folgen die Dielen dem Verlauf des Lichts, das somit Fugen und kleine Unebenheiten schluckt.“ Das Resultat ist eine glatte, ebenmäßige Oberfläche, die eine harmonische Wirkung erzeugt. Eine Orientierung ist auch an den Längs- und Querseiten des Raumes möglich. „Liegt das Parkett quer zur langen Seite des Raumes, wirkt der Raum breiter. Verlegt man parallel zur Längsseite, wirkt er tiefer“, erläutert der Parkettexperte.

Den richtigen Farbton wählen
Farbton und Oberflächenbehandlung der Hölzer wirken sich neben der Verlegerichtung ebenfalls auf den Raumeindruck aus. Dunkles Parkett gibt dem Zimmer eine intime, warme Atmosphäre. Auf kräftigen Parkettböden wirken helle Möbel besonders gut. Dunkle bis mitteldunkle Töne bieten z.B. Eiche, Roteiche, Robinie, Nussbaum oder Kirsche. Wer noch intensivere Farbtöne wünscht, kann auf Räuchereiche oder Eiche mit dunkel geölter Oberfläche zurückgreifen. Doch neben der Eiche als bislang beliebtester Holzart bieten sich weitere Arten wie Buche oder Esche an. „Lebhafte Muster an Möbeln oder Tapeten harmonieren besonders mit einem dezenten, hellen Fußboden, der den Raum größer wirken lässt“, erklärt der Parkettexperte. Ahorn, Birke, Esche und Buche sind Vertreter heller Hölzer und eignen sich als stille Wegbegleiter im Raum.

Verlegemuster: die große Vielfalt
Soll das Parkett lebhaft und prägnant oder eher ruhig und dezent wirken? Ein Dielenboden mit großformatigen Elementen entfaltet eine moderne und gleichzeitig klassische Wirkung, da er an die alten Dielenböden vergangener Zeiten erinnert. Kleine Elemente sehen wiederum besonders edel aus. Zudem ermöglichen sie die Auswahl unterschiedlichster Verlegemuster.

Landhausdiele
Zu den beliebtesten Holzfußböden zählen heute Landhausdielen. Sie bieten je nach Sortierung ein ruhiges bis rustikales Erscheinungsbild. Beliebte Holzarten für die Landhausdiele sind Eiche, Ahorn oder Nussbaum. Abhängig von der Sortierung wirken Landhausdielen schlicht und zurückhaltend, so dass z.B. Möbel voll zur Geltung kommen und durch ihren lebendigen Auftritt im Raum hervorstechen.

Schiffsboden oder Englischer Verband
Beim Schiffsboden, auch wilder Verband genannt, sind die Stöße unregelmäßig versetzt angeordnet. Der Englische Verband ist dagegen regelmäßig verlegt. Die Stöße befinden sich je auf der Hälfte des benachbarten Brettes und ergeben ein geordnetes, ruhiges Bild.

Fischgrät
„Das Fischgrätmuster erfreut sich aktuell einer wiederkehrenden Beliebtheit“, betont Schmid. „Die einzelnen Parkettstäbe sind entweder im klassischen Stil mit einem 90°-Winkel oder im französischen Stil mit einem Winkel von 45° oder 60° angeordnet.“ Besonders häufig findet man dieses zeitlose Muster in Gründerzeithäusern oder Altbauwohnungen aus der Zeit um die Jahrhundertwende, da es gerade in großen Räumen seine ganze Wirkung entfaltet, aber auch in modernen Gebäuden ist der Musterboden heute stark im Trend.

Würfel
Bei dieser auch als Schachbrettmuster bekannten Verlegeart werden einzelne Stäbe zu Quadraten zusammengefügt, deren Richtung abwechselnd um 90 Grad versetzt ist. Durch seine ausbalancierte Atmosphäre eignet sich dieses Muster besonders für kleinere Räume.

Weitere Verlegarten sind der Leiter- oder Parallelverband. Im Parallelverband werden die Holzstäbe auf gleicher Höhe nicht versetzt, sondern parallel zueinander verlegt. „Dies wirkt geometrisch und ordnend“, betont der Parkettexperte und gibt noch einen Tipp.

„Vorab sollte man sich überlegen, wie viel Parkett sichtbar bleibt, wenn der Raum eingerichtet ist. Vor allem ein aufwändiges Verlegemuster benötigt Platz und kann seine Wirkung gerade dann entfalten, wenn es nicht unter dem Teppich verschwindet. Aber wofür man sich auch entscheidet: Am Ende zählt der individuelle Geschmack“, resümiert Schmid.

Orientierung bei der Entscheidung für den richtigen Holzboden bietet Verbrauchern der gut sortierte Fachhandel oder Parkettverleger. „Gradlinige Verlegemuster und die Landhausdiele können vom erfahrenen Heimwerker auch selbst verlegt werden. Fischgrät, Würfel oder andere Musterverbände sollte man den Profis überlassen“, rät Schmid. Wer sich einen Überblick über die Hersteller im vdp verschaffen will, ist auf parkett.de richtig aufgehoben.

Über den vdp – Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.

Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. (vdp) wurde 1950 in Wiesbaden gegründet. Seit 2006 befindet sich die Geschäftsstelle in Bad Honnef. Zurzeit sind 22 Parkett-Hersteller im vdp organisiert, die mehr als 90 Prozent der deutschen Parkettproduktion repräsentieren. Auf seiner Website www.parkett.de informiert der vdp Fachleute und Endverbraucher über alles Wissenswerte rund um das Parkett.

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