Vom 6. bis 16. Juli fand in Oslo die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) statt. Mathegenies im Mittelschulalter aus aller Welt kamen nach Norwegen, um sich in Algebra, Geometrie, Zahlentheorie und Kombinatorik zu messen. Das Schweizer Team stellte seine bisherigen Rekorde in den Schatten und räumte ganze vier Bronzemedaillen ab:

  • Yanta Wang, Gymnasium Oberwil (BL)
  • Mathys Douma, Lycée cantonal Porrentruy (JU)
  • Bora Olmez, International School Basel (BL)
  • Ricardo Olivo, Mathematisch-Naturwissenschaftliches Gymnasium Rämibühl (ZH)

Zwei weitere Schweizer sowie ein Liechtensteiner wurden mit Ehrenmeldungen ausgezeichnet:

  • Elia Steinfeld, Kantonsschule Zürich Nord (ZH)
  • Felix Xu, Kantonsschule Wettingen (AG)
  • Tobias Marxer, Liechtensteinisches Gymnasium (LI)

Im relativen Ranking erreichte das Schweizer Team insgesamt den vierten Platz.

Übung macht die Medaille

Die Rangliste wurde in zwei Prüfungen entschieden. Diese dauerten jeweils viereinhalb Stunden und beinhalteten Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen. Wie muss man sich so eine olympische Mathe-Aufgabe vorstellen? Eine davon bestand lautete beispielsweise: «Finde alle Funktionen f(x), sodass es genau ein y gibt mit f(x)y+f(y)x<= 2.». Teamleiter Patrick Stalder erklärt:  «Wenn man einmal an der Mathematik-Olympiade teilgenommen hat, findet man ziemlich schnell, dass f(x) = 1/x eine Lösung ist. Das ist aber auch nur der einfache Teil. Der schwierige Teil besteht darin, zu beweisen, dass f(x) = 1/x die einzige Lösung ist.» Um solche Rätsel zu knacken braucht es neben einer exakten Arbeitsweise vor allem viel Übung. Ohne spezialisiertes Training sei es beinahe unmöglich, Aufgaben der IMO zu lösen, so Stalder. Dieses Training erhielten die Schweizer Champions. Vor Beginn der IMO verbrachten sie eine Woche in Portorož, Slowenien, um sich mit dem befreundeten slowenischen Team zusammen auf das Weltfinale vorzubereiten.

Der Spassfaktor darf nicht fehlen

Der Austausch mit Gleichgesinnten aus anderen Ländern ist für die Jugendlichen ein einzigartiges Erlebnis. Ricardo Olivo erzählt, er habe sehr viel Spass damit gehabt, seinen neuen Bekanntschaften das Schweizer Kartenspiel Tichu beizubringen. Aber das absolute Highlight war für den 17-Jährigen der Besuch einer Pendel-Bahn im Freizeitpart Tusenfryd. Zum typischen Programm einer IMO gehören eben nicht nur Prüfungen, sondern auch Exkursionen, Museumsbesuche oder die ein oder andere Achterbahn. «Ich würde die Mathematik-Olympiade definitiv weiterempfehlen», betont Elia Steinfeld. Der Zürcher mag Mathematik, weil er gerne Probleme löst und sich vertieft damit auseinandersetzt. Im Herbst beginnt für Elia und Ricardo mit dem Bachelorstudium an der ETH Zürich eine neue Phase ihrer Mathematik-Karriere. Die Teilnehmenden, die noch nicht dieses Jahr die Schule abschliessen, können nächstes Jahr wieder mitmachen und noch viele weitere olympische Abenteuer erleben.

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