Kritisch setzt sich der Verband mit der aktuellen undifferenzierten politischen Diskussion um die Verwendung von heimischem Getreide und Raps als Tierfutter, Energieträger sowie als Nahrungsmittel auseinander. Mit den einfachen politischen Gleichungen aus den Berliner Ministerien – „weniger Tiere und raus aus dem Biosprit = Mehr Fläche für Nahrungsmittelproduktion“- lassen sich weder die aktuellen Probleme der Nahrungsmittelversorgung lösen, noch stellt dies dauerhaft einen strategischen Ansatz zur Klimaanpassung der Bodenproduktion dar. Mehr denn je müssen die Landwirte auch vor dem Hintergrund des Klimawandels in Fruchtfolgen und Kreisläufen denken. Nicht alles, was zu einer Fruchtfolge gehört und auf den Feldern wächst, kann unmittelbar in der menschlichen Ernährung verwendet werden, sondern gehört in die Tiernahrung oder dient als alternative Energiequelle wie etwa stofflich im Rahmen der Bioökonomie. Zudem belegt der aktuelle Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer, dass die Landwirte in Verbindung mit der Tierhaltung Nährstoffkreisläufe schließen und energieintensiv hergestellte Mineraldünger ersetzen. Insofern erwartet der RLV, dass die Bundespolitik endlich von ihrer einseitigen und ideologisch getriebenen Position zur Tierhaltung und Biomasseproduktion vom Acker Abstand nimmt. Wir brauchen einen sachlichen Dialog, der eine ganzheitliche Betrachtung der landwirtschaftlichen Kreisläufe in den Mittelpunkt stellt, so der RLV.
Bestätigt sehen sich die rheinischen Landwirte in Ihrer Haltung durch eine jüngst veröffentlichte repräsentative Meinungsumfrage zur Verwendung von Biosprit. Danach sprechen sich trotz der aktuellen Negativkampagne des Umweltministeriums mehr als 75 % der Befragten für eine Beibehaltung von Biokraftstoffen aus. Mit Blick auf dieses Ergebnis startet in diesen Tagen die Rapsernte, deren Ertrag zu rund 40 % hochwertiges Pflanzenöl zum vielfältigen Einsatz in der regionalen Küche liefert, einen Beitrag zur Reduktion von fossilen Energieträgern leistet und mit 60 % Rapsschrot eine wichtige heimische Eiweißquelle für die Tierhaltung bildet.
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