137 Tonnen klimaschädliche CO2-Emissionen: So viel haben die Teilnehmenden in diesem Jahr während des Kurses „klimafit“ an Volkshochschulen und bei der kommunalen „klimafit“-Challenge eingespart. Dafür haben sie fast 2000 Klimaschutzmaßnahmen zu Ernährung, Energie und Mobilität in ihrem persönlichen Umfeld umgesetzt. Ihre eingesparten Treibhausgase entsprechen den Emissionen einer 25-köpfigen Reisegruppe, die in der Economy-Class von Berlin nach Sydney und zurück fliegt.

„Hochgerechnet auf ein Jahr hätten die Teilnehmenden mit 836 Tonnen die Emissionen eines ganzen Fliegers mit 150 Reisenden nach Sydney und zurück eingespart“, sagt Nadja Kulikowa, Projektleiterin „klimafit“ beim WWF Deutschland. „Die Challenge gehört seit mehreren Jahren zum Fortbildungskurs, den der WWF zusammen mit dem Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) entwickelt hat.“ Im vergangenen Jahr sparten die Teilnehmenden rund 44 Tonnen CO2-Emissionen ein. Neu kam zum ersten Mal die kommunale „klimafit“-Challenge dazu, die für alle Menschen in fünf Pilotregionen initiiert wurde. 

In diesem Jahr haben bundesweit 98 Volkshochschulen die „klimafit“-Kurse angeboten. Dabei erhielten 1133 Teilnehmende ihr Zertifikat, das sie als Multiplikator:innen für den kommunalen Klimaschutz auszeichnet. „Als wissenschaftlicher Partner in dem Projekt tragen wir dazu bei, dass die Ergebnisse der Forschung dort angelangen, wo sie gebraucht werden: bei den Bürger:innen. Denn sie sind es, die den Klimaschutz in den Kommunen vorantreiben können und durch ihr eigenes Handeln zur Umsetzung beitragen können“, sagt Dr. Renate Treffeisen, Projektleiterin REKLIM.  

Die Anzahl der Teilnehmenden hat sich seit dem ersten Jahrgang des Bildungsprojektes 2018 verzehnfacht. Damals nahmen 115 Menschen an fünf Standorten teil, um sich Wissen und konkrete Handlungsoptionen gegen die Klimakrise anzueignen. „Aus ‚klimafit‘ entstehen Netzwerke aus aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die den Klimaschutz lokal voranbringen, Vorbild für andere sind und somit motivieren, selbst aktiv zu werden. Die Challenge zeigt, dass kleine Änderungen in unserem Alltag einen großen Unterschied für unseren Fußabdruck auf dem Planeten machen“, sagt Nadja Kulikowa vom WWF. 

Die meisten CO2-Emissionen sparten die Teilnehmenden in diesem Jahr ein, indem sie häufiger das Fahrrad benutzten und das Auto stehen ließen. Außerdem steigerten viele den vegetarischen und veganen Anteil ihrer Ernährung, erhöhten die fleischfreien Tage in der Woche. „Kleine, niederschwellige Änderungen unserer Alltagsroutinen haben einen messbaren Einfluss, neben dem großen strukturellen Umbau, den der Klimawandel von uns verlangt“, sagt Renate Treffeisen von REKLIM. „Jeder Beitrag zählt!“ 
 
Hintergrund 

  • Die kommunale „klimafit“-Challenge ist ein neues Element und wurde in diesem Jahr im Rahmen des Projekts „klimafit“ neben den jährlichen Kursen an Volkshochschulen erstmalig als Pilotstudie angeboten. Fünf Pilotkommunen/-regionen – Region Birkenfeld, Bremerhaven, Landkreis Emmendingen, Greifswald und Sinsheim – haben in einer neunwöchigen Testphase gemeinsam mit ihren Bürger:innen die „klimafit“-Challenge außerhalb der „klimafit“-Kurse durchgeführt.
  • Den Kurs „klimafit“ haben der WWF Deutschland und der Helmholtz-Forschungsverbund „Regionale Klimaänderungen und Mensch“ (REKLIM) 2017 gemeinsam entwickelt. Als dritter Projektpartner im Konsortium führt die Universität Hamburg die sozialwissenschaftliche Begleitforschung zum Projekt durch. Lokale Klimaschutzverantwortliche, Vertreter:innen von lokalen Initiativen und Wissenschaftler:innen unterstützen die Kurse mit Fachbeiträgen. Das Projekt wird durch regionale Partner verstärkt.
  • Das Bildungsprojekt wird seit Januar 2022 für drei Jahre von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. 
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