Präses Eduard Dubbers-Albrecht sagte heute bei der Vorstellung der Erkenntnisse und Ergebnisse der Reise: „Die Zusammenarbeit mit Norwegen in Energiefragen bietet gewaltige Marktchancen für die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven. Wir konnten vor Ort gute Kontakte zu vielen Entscheidungsträgern und Branchenexperten knüpfen. Durch den Austausch wurde deutlich, dass wir zunächst mit blauem Wasserstoff arbeiten müssen, da die Elektrizität aus erneuerbaren Ressourcen für grünen Wasserstoff in Deutschland, aber auch in Norwegen noch nicht ausreicht.“ In Norwegen gehe es beim Wasserstoff nicht um die Unterscheidung nach grünem oder blauem Wasserstoff, sondern um das Maß an reduzierten Emissionen. Beeindruckend, so der Handelskammer-Präses, seien das Engagement und die Bereitschaft der Norweger beim Erreichen der Klimaziele. Präses Eduard Dubbers-Albrecht betonte: „Die Norweger sind ent-schlossen und sprechen beim Thema Wasserstoff und der Energiewende von einem ´window of opportunity´, das jetzt offen ist. Und das gilt auch für die Beziehung Bremens zu Norwegen in Energiefragen. Wichtig ist, dass wir jetzt – auch mit kleinen Schritten – anfangen und nicht warten, bis alles optimal geregelt ist.“
Die Reise hat die Handelskammer Bremen mit Unterstützung der Deutsch-Norwegischen Handelskammer organisiert, die über langjährige Markterfahrung und gute Branchenkontakte in Norwegen verfügt und eine verstärkte Kooperation zwischen Bremen und Norwegen unterstützten kann.
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa hat die Informationsreise nach Norwegen begleitet: „Nach meinem ersten Treffen mit dem norwegischen Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre vor zwei Wochen im Rahmen des deutsch-norwegischen Wasserstoffforums, haben wir unsere Gespräche über Kooperationsbeziehungen zum Themenfeld Wasserstoff vor Ort in Norwegen intensiviert. Dabei haben wir die Vorteile Bremens als Tor nach Norddeutschland für norwegische Unternehmen vorgestellt. Deutschland wird nach wie vor auf Energieimporte angewiesen sein und Bremen bietet mit seiner Infrastruktur beste Voraussetzungen, ein bedeutender Standort einer `Wasserstoff-Hanse` zu werden, mit Norwegen als starkem Partner. Die von der Handelskammer organisierte Informationsreise kam deshalb genau zum richtigen Zeitpunkt. Die zentrale Botschaft, die wir aus dieser Reise mitnehmen, ist: Wir müssen jetzt loslegen. Angesichts der riesigen globalen Herausforderungen kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr darauf ankommen, ob es sich um türkisen, grünen oder blauen Wasserstoff handelt. Vielmehr müssen wir uns auf die konkrete und schnelle Reduzierung des CO2 konzentrieren. Diese Vorgehensweise erschließt jetzt der bremischen Wirtschaft Handlungsmöglichkeiten. Mit unseren Wasserstoffprojekten in Bremen und Bremerhaven liegen wir genau auf dem Entwicklungspfad, der auch in Norwegen begonnen hat. So steht das Konsortium um ArcelorMittal und SWB kurz vor der Beauftragung des Hybit Projektes für einen 10-Megawatt-Elektrolyseurs. Dabei wird zum einen Wasserstoff für die Stahlproduktion erzeugt, als auch Wasserstoff für weitere Bremer Projekte in Unternehmen und Wissenschaft.“
Für Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen, war die Reise nach Norwegen ebenfalls sehr wichtig: „Es wurde sehr deutlich und von unseren norwegischen Gesprächspartnern mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass die bremischen Häfen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten können und sollen. Sie spielen dabei eine entscheidende Rolle in der Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft. Dass unsere Häfen bereitstehen, haben wir in unseren Gesprächen mit den norwegischen PartnerInnen und den zuständigen Ministerien deutlich gemacht. Dabei haben wir die Perspektiven für eine mögliche Zusammenarbeit in den Bereichen der maritimen Industrie, des Wasserstoffs und der Carbon Capture-Technologie ausgelotet. Diese Bereiche bieten für unsere Häfen gute Anknüpfungspunkte, die wir ausbauen wollen. Deswegen gilt es nun, diese Partnerschaft aufzubauen und den Dialog intensiv und zielgerichtet fortzusetzen.“
Frank Hohlweg, COO Primary bei ArcelorMittal Bremen war ebenfalls Teilnehmer der Informationsreise nach Norwegen: „Für ArcelorMittal Bremen hat die Delegationsreise sehr interessante Einblicke in die wirtschaftlichen Zukunftspläne der norwegischen Gastgeber erlaubt, die mit blauem Wasserstoff auf der Basis von Erdgas und Verpressung im Boden (Carbon Capture and Storage – CCS) eine Brückentechnologie zur CO2-Reduzierung bieten. ArcelorMittal wird die Möglichkeiten zum Einsatz von blauem Wasserstoff für die Umstellung der eigenen Technologie in der Stahlproduktion analysieren und bewerten. Außerdem bieten die neuen Kontakte zu norwegischen Unternehmen hinsichtlich neuer Wasserstoffanwendungen – wie zum Beispiel für die Brennertechnologie – Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Warmwalzwerkes und weiterer nachgeschalteter Anlagen.“
An der Reise nahmen folgende Institutionen und Unternehmen teil:
Albatros Apotheke Bremen, ArcelorMittal Bremen GmbH, BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, BLG Logistics Group AG & Co. KG, bremenports GmbH & Co. KG , Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, Hochschule Bremerhaven, H. Marahrens Group GmbH & Co. KG, Ipsen Logistics, ISL Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik, Königliches Norwegisches Honorarkonsulat in Bremen, Koopmann-Jindelt Energiehandel GmbH, Leonik.de, swb AG, TTz Bremerhaven, WFB – Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.
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