Beim Wort “Schwalben” denkt man erst einmal an Landluft und Kuhstall, aber die rasanten Flieger fühlen sich auch mitten in der Hauptstadt wohl. Nicht alle Hausbesitzer sind über die fliegenden Untermieter begeistert, aber zumindest an einer exklusiven Adresse im Regierungsviertel sind die Vögel willkommen: Heute zeichnete der NABU Berlin die Schweizerische Botschaft mit der Plakette “Schwalbenfreundliches Haus” aus. Drei Mehlschwalben-Paare haben ihre Nester an der modernen Fassade gebaut und werden von den eidgenössischen Diplomaten freundlich geduldet. “Wir sind sehr stolz auf unsere Schwalben und möchten alles dafür tun, dass sie uns erhalten bleiben”, sagt Botschafter Dr. Paul R. Seger.

“Wir haben in diesem Jahr bereits mehrere Häuser ausgezeichnet, aber dieser Fall freut uns ganz besonders “, sagt Nina Dommaschke, Mitarbeiterin im Projekt “Artenschutz am Gebäude” des NABU Berlin. “Dass an einem repräsentativen Botschaftsgebäude Schwalben nisten, ist ein großartiges Signal und zeigt, dass sich Artenschutz und anspruchsvolle Architektur keineswegs ausschließen.” Mit etwas Umsicht und Toleranz, erklärt Dommaschke, könnten Schwalben und Menschen problemlos koexistieren. Kotbretter unter den Nestern oder – etwa auf Balkonen – ausgelegte Pappe schützen effektiv vor Verschmutzung.

“Leider haben in der Vergangenheit viele Hausbesitzer*innen Schwalbennester entfernt”, erklärt Dommaschke, “andere gingen bei Sanierungsarbeiten verloren.” Ziel des vom Berliner Senat geförderten Projekts “Artenschutz am Gebäude” ist es, Hauseigentümer*innen und Angehörige der Baubranche für das Thema Artenschutz zu sensibilisieren. Die Plakette “Schwalbenfreundliches Haus” vergibt der NABU bundesweit an Hausbesitzer*innen oder Bewohner*innen, die Schwalben an ihren Gebäuden dauerhaft dulden und aktiv fördern, etwa durch insektenfreundliche Bepflanzung ihres Grundstücks oder durch die Anlage von Lehmstellen für den Nestbau.

Während Mehlschwalben außen an Gebäuden nisten – etwa unter Dachüberständen oder an Balkonen – und sich auch in Innenstadtbezirken wohl fühlen, bauen Rauchschwalben ihre Nester in Innenräumen, etwa in Ställen oder Schuppen, aber auch unter Stegen, und sind deshalb eher in grüneren Stadtteilen zu finden. Die Bestände beider Arten sind leider rückläufig. In Berlin gibt es derzeit noch etwa 4.000 Mehlschwalben- und 800 Rauchschwalbenpaare. Als ein Hauptgrund für ihren Rückgang gilt das Insektensterben, das die Vögel ihrer Nahrungsgrundlage beraubt.

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 20.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

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Ansprechpartner:
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Projektmanagerin “Artenschutz am Gebäude”
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Alexandra Rigos
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