Das traditionelle Handwerk ist heute bereits digitaler als so mancher denkt. Denn digitale Assistenzsysteme sind in der täglichen Arbeit von Handwerkerinnen und Handwerkern nicht mehr wegzudenken. Am Bildungsund Innovationscampus Handwerk (BIH), dem Bildungszentrum der Handwerkskammer Potsdam, werden nicht erst seit Corona Fachkräfte für das Handwerk digital geschult und weitergebildet.

Jetzt wurde in der Bildungsstätte der erste kollaborierende Schweißroboter für die digitale Ausbildung im Metallbau und Schweißen in Betrieb genommen. Nach einer europaweiten Ausschreibung stellte die Mahnor Schweißtechnik GmbH aus Grünheide die vollautomatisierte Schweißtechnik jungen Meisterschülern am Campus vor.

"Als Schweißtechnische Lehranstalt ist es unsere Verpflichtung, an modernster Technik auszubilden und zu qualifizieren. Mit diesem Schweißroboter ist uns in der Schweißer-Fortbildung ein großer Qualitätssprung gelungen. Metallbaubetriebe, Meisterschülerinnen und Meisterschüler erhalten künftig hier am Campus das entsprechende Rüstzeug für den Einsatz der Schweißtechnikrobotik," freut sich der Leiter der Schweißtechnischen Lehranstalt Potsdam, Andreas Schmidt, über die Neuanschaffung.

Das Land Brandenburg fördert aktuell solche Maßnahmen zur Digitalisierung von Bildungsstätten des Handwerks im Land Brandenburg. Am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) der Handwerkskammer Potsdam fließen deshalb insgesamt 1,9 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur und Technik, um die digitalen Kompetenzen von Betriebsinhabern, Mitarbeitenden und Auszubildenden in kleinen und mittelständischen Handwerksunternehmen in der Aus- und Fortbildung zu fördern.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sieht im Einsatz von Robotern im Handwerk einen Beweis für die Innovationsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der brandenburgischen Unternehmen. "Nicht nur in den großen Unternehmen können Roboter wirtschaftlich eingesetzt werden, sondern ebenso im Mittelstand. Auch das brandenburgische Handwerk ist immer stärker digitalisiert und schafft Lösungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit der heutigen Inbetriebnahme des Schweißroboters können bereits in der Ausbildung die Grundlagen dafür gelegt werden, dass Fachkräfte in ihren Unternehmen ganz selbstverständlich Roboter nutzen bzw. sich für deren Nutzung engagieren."

Der Schweißroboter mit einer Investitionssumme von 72.000 Euro bildet den Auftakt dieser umfassenden digitalen Ausstattung. "Ein solches Element der vollmechanisierten Schweißtechnik ist ein weiterer Puzzlestein zur Unterstützung unserer Betriebe und ihrer Mitarbeitenden, handwerklich fit zu bleiben und mit der Zeit zu gehen. Mit der Fortbildung an dieser Technik entlasten und unterstützen wir außerdem die Betriebe in Zeiten des Fachkräftemangels enorm. Der Metallbau und respektive das Schweißen wird in der öffentlichen Wahrnehmung vornehmlich mit schwerer Arbeit in Verbindung gebracht und vielfach als modernes Handwerk nicht erkannt. Als Bildungseinrichtung zeigen wir deshalb mit dieser Weiterbildungsmöglichkeit, wie digital, wie modern das Metallhandwerk ist und führen junge Menschen an diese Technik heran," erläutert Tilo Jänsch als stellvertretender Hauptgeschäftsführer die Anstrengungen der Handwerkskammer.

Auch André Prieske, Leiter Schweißtechnik bei der Mahnor Schweißtechnik GmbH, unterstreicht die Bedeutung des Einsatzes der Robotertechnik im Handwerk: "Hier zeigt sich ein Riesenwachstumsmarkt im Handwerk. Schweißen mit Hand braucht Konzentration und Handfertigkeiten. Mit dem Einsatz an einem Schweißroboter werden ältere Mitarbeitende zudem entlastet und bleiben dem Betrieb länger erhalten. Denn wiederkehrende Schweißarbeiten erledigt künftig dieser digitale Mitarbeiter (als dritte Hand) unter Kontrolle eines zertifizierten Schweißfachmanns. Dass die Handwerkskammer Potsdam ihren Betrieben dafür mit der Weiterbildung an diesem System den Weg ebnet und das Wissen vermittelt, füllt eine wichtige Lücke in der Meisterausbildung und der Fortbildung von Führungskräften. Der Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) ist im Bereich Berlin-Brandenburg und MecklenburgVorpommern die erste Bildungsstätte, die Handwerkerinnen und Handwerkern dieses Angebot unterbreiten kann."

Doch nicht nur Berührungsängste zu digitaler Technik will die Handwerkskammer Potsdam mit dem Einsatz des Schweißroboters abbauen. Auch in der Betriebsführung partizipieren die Unternehmer von einer Qualifizierung an der Robotertechnik. Neben der Verkürzung der Dokumentationszeiten und garantierten Qualitätssicherung hat der Umgang mit dem Schweißroboter unmittelbaren Einfluss auf nachhaltigen Materialeinsatz: "Mit der Qualifizierung unterstützen wir unsere Metallbaubetriebe in ihrem künftigen nachhaltigen Wirtschaften und ressourcenschonendem Arbeiten sowie der entsprechenden Materialbeschaffung gerade in Zeiten von Materialknappheit," unterstreicht Tilo Jänsch.

Im Ergebnis der Qualifizierung zeigt sich am Campus der Handwerkskammer künftig, wie Mensch und Maschine ein starkes Team bilden. Verdeutlicht wird hier, wie Robotik im Handwerk den Menschen nicht ersetzt, sondern schwere, monotone oder gefährliche Arbeiten abnimmt, sodass mehr Zeit bleibt, Freiräume für das eigentliche Handwerk, für Kreativität und anspruchsvollere Tätigkeiten zu finden.

Ansprechpartner für Rückfragen, Dreh- oder Fototermine: Ines Weitermann, Pressesprecherin der Handwerkskammer Potsdam, Telefon: 0171 – 7870740 oder presse@hwkpotsdam.de

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

www.hwk-potsdam.de

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Handwerkskammer Potsdam
Charlottenstraße 34-36
14467 Potsdam
Telefon: +49 331 – 3703 – 0
Telefax: +49 331 – 3703 – 100
http://www.hwk-potsdam.de

Ansprechpartner:
Ines Weitermann
Pressesprecherin
Telefon: +49 (331) 3703-120
Fax: +49 (331) 3703-134
E-Mail: presse@hwkpotsdam.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel