Auch in den ersten beiden Juniwochen zeigten sich die Aktien- und Rentenmärkte insgesamt schwächer. Die weltweiten Wachstums- und Inflationsaussichten sind nach wie vor sehr ungewiss. Und das in einer Zeit, in der die Zentralbanken ihre Stimulierungsmaßnahmen zurückfahren. Über all dem schwebt weiterhin das Damoklesschwert eines weiteren Ölpreisanstieges aufgrund des Ukrainekrieg sowie die Null-Covid Politik Chinas mit Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. In den USA zeigte sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust. Für die Aktienmärkte ist ein derartiges Gemisch aus grundsätzlich erfreulichen Konjunkturdaten bei gleichzeitig hochkochenden Inflations- und Zinsängsten eine zwiespältige Sache. Jedoch bietet dies der US-Notenbank Spielraum, mit ihrer aggressiven Zinserhöhungspolitik sowie dem Quantitative Tightening unverändert fortzufahren. Öl ins Feuer gossen die Inflationszahlen, die sowohl in den USA als auch in der Eurozone nach oben überraschten. So schnellte die Inflation in Deutschland im Mai nach vorläufigen Daten auf 7,9 Prozent. Dies entspricht einem 70-jährigen Höchststand und übertrifft selbst die Zeit der Ölkrise im Dezember 1973. Vor diesen Tatsachen kann auch die EZB nicht länger die Augen verschließen. Auf ihrer letzten Sitzung kündigte EZB-Präsidentin Lagarde für Ende Juni das Ende von „QE“ an und für Juli die erste Zinserhöhung von 25 BP. Für September wird zudem eine Erhöhung von 50 BP nicht ausgeschlossen. Alles in allem war dies für die Märkte ein eher „falkenhaftes“ Resultat.

In diesem Umfeld legten dann die Renditen in den USA und in der Eurozone deutlich zu. Anleiheinvestoren verzeichneten deutliche Verluste. In der Eurozone war eine Ausweitung der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen aus der Peripherie zu beobachten. Erste Rufe nach einem Eingreifen der EZB wurden laut, damit Italien sich auch künftig weiterhin günstig refinanzieren könne. Die Moventum-Portfolios konnten die durch die steigenden Zinsen bedingten Kursrückgänge in Grenzen halten. Zudem half die Beimischung von Unternehmensanleihen. Auch die globale Positionierung auf der Rentenseite wirkte positiv.

An den Aktienmärkten sorgten die steigenden Zinsen und Konjunktursorgen für Kursrückgänge. Von diesen waren Growth- und Value-Aktien gleichermaßen betroffen. Regional gesehen hielten sich die Verluste in den USA und in Europa die Waage. Die Moventum-Portfolios sind in den USA übergewichtet, da sich dieser Markt aufgrund der Kriegsferne unserer Meinung nach stabiler entwickeln sollte als Europa, welches zudem stärker von steigenden Energiepreisen betroffen ist. Positive Impulse für die Portfolios lieferte die Entwicklung in den Emerging Markets. Angetrieben vom chinesischen Aktienmarkt, wo sich eine Lockerung des Lockdowns in Shanghai abzeichnete, konnten Schwellenländer positiv abschneiden.

Auf der Währungsseite schwächte sich der Euro wieder merklich ab. Hier machten sich Sorgen um die Zukunft der Eurozone bemerkbar, da die EZB offenließ, was sie konkret gegen die sich ausweitenden Peripherie-Spreads unternehmen wolle.

Dem schwierigen Marktumfeld mit fallenden Aktien- und Rentenmärkten konnten sich die Moventum-Strategien nicht komplett entziehen. Insbesondere die Positionierung auf der Rentenseite (kurze Duration, Kredit-Fokus) half jedoch, größere Drawdowns zu vermeiden. Auf der Aktienseite lieferten neben den Emerging-Markets-Fonds ausgewählte „Growth“-Strategien positive Beiträge. Auch die anhaltend positive Entwicklung von Energieaktien unterstützte die Performance.

Das PWM-Portfolio zeigte sich im negativen Marktumfeld stabil. Positiven Entwicklungen auf der Rohstoffseite stand ein weiterhin schwieriges Rentenmarktumfeld gegenüber. Die defensive Positionierung dort hielt jedoch Verluste in Grenzen. Positive Beiträge kamen zudem von den Long/Short-Fonds, die von einem insgesamt rationaleren Marktumfeld profitierten. Am schwersten taten sich hingegen die Mischfonds, die sowohl von der Entwicklung auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite negativ betroffen waren.

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