Am 13. Juni 2022 werden die Agrarministerinnen und Agrarminister der EU-Mitgliedstaaten in Luxemburg zu ihrer regulären Ratssitzung zusammenkommen, um neben Fragen der Gemeinsamen Fischereipolitik und Gesundheits- und Umweltnormen erneut über die Situation auf den globalen Agrarmärkten zu beraten. Hierzu sagt Johann Rathke, Koordinator für Agrarpolitik und Landnutzungspolitik beim WWF Deutschland:
 
„Die EU-Kommission wird die EU-Agrarministerinnen und Agrarminister über die aktuelle, schwierige Situation auf den globalen Agrarmärkten informieren. Angesichts der Dramatik der Lage braucht es jetzt aber mehr als nur einen Informationsaustausch. Erforderlich sind nicht nur wirksame Interventionen, sondern ist auch eine grundlegende Transformation des Agrarsystems.
 
Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine werden Millionen Tonnen an Getreide zum geopolitischen Spielball. Zugleich hängt die Ernährungssicherheit ganz maßgeblich von Faktoren wie einer nachhaltigen Verteilung von Agrarflächen sowie von der Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft gegenüber der Biodiversitäts- und Klimakrise ab.
 
Die EU-Mitgliedstaaten sollten mit Nachdruck dahin wirken, dass weniger Getreide für die Fleischproduktion und die Herstellung von Agrartreibstoffen genutzt wird. Die Ernährung muss Vorrang haben vor Trog und Tank. Zudem müssen sie die Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission konsequenter umsetzen und die Milliarden-Subventionen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU zielgerichteter für die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft in Europa verwenden. Die globale Ernährungssicherheit hängt davon ab, dass die Landwirtschaft verlässlich produzieren kann. Hier sind die Biodiversitäts- und die Klimakrise ebenso Risikofaktoren wie Kriege.“
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