Der Chefarzt der Frauenheilkunde im St. Elisabethen-Krankenhaus, Prof. Dr. Michael Bohlmann, hat an einer internationalen Leitlinie zum Thema ‚Diagnostik und Therapie von Frauen mit wiederholten Spontanaborten‘ mitgewirkt, die jüngst veröffentlicht wurde. „Neben dem Perinatal- und dem Brustkrebszentrum haben wir damit nachweislich eine hohe Expertise auch für die Behandlung von Frauen mit wiederholten Fehlgeburten im St. Elisabethen-Krankenhaus“, freut sich Prof. Dr. Hans-H. Osterhues, Ärztlicher Direktor der Lörracher Kliniken.
Bis zu drei Prozent aller Paare in ihrer reproduktiven Lebensphase sind von drei oder mehr Fehlgeburten betroffen. Dies könne eine bedeutsame Problematik für die Lebensplanung, Lebensqualität und nicht zuletzt die Partnerschaft mit sich bringen, erläutert Chefarzt Bohlmann.
Die nun veröffentlichte Leitlinie spricht evidenzbasierte Empfehlungen für das Vorgehen bei den betroffenen Paaren aus. An der Erstellung waren insgesamt 15 wissenschaftliche Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unter Federführung der jeweiligen Fachgesellschaften beteiligt. In einem mehrjährigen Konsensverfahren ermittelten sie unterschiedliche diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen, bewerteten diese auf ihre Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit und verfassten schließlich Handlungsempfehlungen auf dem neusten Stand der Wissenschaft.
„Wir haben damit ein detailliertes Konzept entwickelt, mit dem sich die Wahrscheinlichkeit eines positiven Schwangerschaftsverlaufs deutlich erhöht“, so Prof. Bohlmann, der seit mehr als 20 Jahren über wiederholte Schwangerschaftskomplikationen forscht. „Im Gegensatz zu Paaren, bei denen keine Schwangerschaften eintreten, finden wir bei Ratsuchenden mit wiederholten Fehlgeburten öfter anatomische, hormonelle oder weitere Auffälligkeiten, die gut behandelbar sind. Diese Veränderungen stellen nicht nur Risikofaktoren für das Auftreten von Fehlgeburten dar, sondern können auch den weiteren Schwangerschaftsverlauf negativ beeinflussen“, führt der Gynäkologe weiter aus. Deswegen sei eine besondere Überwachung der Schwangerschaft, wie sie im Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe im „Eli“ möglich ist, sehr bedeutsam.
Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus benachbarten Fachdisziplinen wolle das Team der Frauenklinik im St. Elisabethen-Krankenhaus das Konzept auch betroffenen Paaren aus dem südbadischen Raum vorstellen und hoffentlich dazu beitragen, dass die Schwangerschaft einen guten Verlauf nehme, so Bohlmann weiter. Betroffene können sich telefonisch über die Ambulanz der Frauenklinik (07621/171 4220) anmelden.
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