Im April 2022 erholte sich das Passagieraufkommen an den Flughäfen mit einer hohen Dynamik. Gegenüber dem Vorkrisenniveau konnten bereits rund zwei Drittel der Reisenden aus 2019 (-35,8%) an den Flughäfen begrüßt werden.

  • 13,6 Mio Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen. Im Vergleich zum April 2021 hat sich das Aufkommen fast versechsfacht (+499,1%). 
  • Das Cargo-Aufkommen lässt im Vergleich zum Vormonat leicht nach: 423.701t bedeuten zwar -7,6% zum Vorjahr, gegenüber 2019 sind es aber noch +7,7% .
  • Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen war mit 140.412 Starts und Landungen mehr als doppelt so hoch wie im April 2021 (+122,0%), gegenüber 2019 wurden mit -26,1% fast drei Viertel aller gewerblichen Flüge durchgeführt.

Der April im Blick – Breites Flugangebot im Sommerflugplan

  • Mit 1,64 Mio innerdeutschen Passagieren (+372,7% ggü 2021) lag die Nachfrage im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 bei nur 41,9%.
  • Im Europa-Verkehr konnte das Aufkommen gegenüber 2021 mehr als versechsfacht werden. Die 9,68 Mio Passagiere bedeuten ein Plus von +555,3% gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 sind dies fast wieder drei Viertel der Reisenden (71,3%).
  • Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahr um +423,7% auf über 2,24 Mio Passagiere. Im Vergleich zum April 2019 werden damit fast zwei Drittel der Reisenden befördert (61,6%).

Im April 2022 hat das Aufkommen gegenüber den Vormonaten in allen Verkehrssegmenten deutlich zulegen können. Wegfallende Corona-Beschränkungen, erleichterte Einreisebestimmungen, das wesentlich erweiterte Flugangebot des Sommerflugplans und zwei Wochen intensiver Osterreiseverkehr stimulierten die Passagiernachfrage. Im europäischen und außereuropäischen Verkehr konnten wieder weit mehr als die Hälfte der Reisenden begrüßt werden. Insbesondere der Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass sich der Luftverkehr erholt. Die fehlenden Verkehrsangebote nach Russland und in die Ukraine fallen aufgrund des geringen Aufkommens dieser Zielgebiete nicht sonderlich ins Gewicht.

Das Jahr im Blick – Positiver Trend hält an

Von Januar bis April wurden an den deutschen Flughäfen mehr als 35,6 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +384,9% verzeichnen die Flughäfen ein starkes Wachstum zum Vorjahr. Zum Vorkrisenniveau in 2019 fehlen aber noch 50,6%.

  • 4,39 Mio Passagiere flogen innerdeutsch (+271,3% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Apr 2019 sind es -70,4%).
  • 24,50 Mio Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+439,9% zum Vorjahr, gegenüber Jan–Apr 2019 sind es -44,0%).
  • Die Interkont-Nachfrage (6,62 Mio Paxe) wächst mit +322,6% zum Vorjahr (gegenüber Jan-Apr 2019 sind es -50,4%).

Zu Jahresbeginn war der Reisemarkt noch im Würgegriff der Pandemie. Die Omikronvariante verhinderte viele Reiseanlässe mit dem Flugzeug. Dies hat sich mittlerweile geändert. Der Wunsch nach Mobilität und Urlaubsreisen ist ungebrochen und lässt die Passagierzahlen steigen. Weiterhin entwickelt sich der innerdeutsche Verkehr unterdurchschnittlich. Hier fehlt weiterhin ein Großteil des Angebotes. Zur Nachfrage der Reisenden fehlen entsprechende Angebote. Mit dem Wegfall zahlreicher Reisebeschränkungen und dem ausgeweiteten Flugangebot im Sommerflugplan wächst das Feederaufkommen in die Umsteigerflughäfen. An den Hubs werden neue Langstreckendestinationen in den Flugplan aufgenommen. Dies gilt insbesondere für die Atlantikstrecken. Der entscheidende Unterschied zum Vorjahr liegt im deutlich höheren Aufkommensniveau der Europaverkehre. Durch die gelockerten Einreisebestimmungen kehren die Reisenden auf den touristischen und Leisure-Verkehren zurück. Mit Beginn des Osterreiseverkehrs wurde die Nachfrage fortwährend stimuliert. Auch der Blick in die Buchungssysteme zeigt eine anhaltende Reiselust in Deutschland – die dynamische Entwicklung, die mit der Osterreisewelle begann, setzt sich auch in den nachfolgenden Monaten fort. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges sind aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens in den Passagierstatistiken kaum spürbar.

Cargo-Aufkommen – Vorjahres-Dynamik wird nicht erreicht – Logistikketten in Asien unterbrochen

Die Luftfrachtnachfrage war auch im April auf hohem Niveau, hat aber an Dynamik eingebüßt. Mit 423.701 Tonnen wurden im Vergleich zum März 50.000 Tonnen Fracht weniger umgeschlagen. Zum Vorjahr resultiert daraus eine Veränderungsrate von -7,6%. Der Russland-Ukraine-Krieg wirkt sich auf die Luftfrachtentwicklung aus: Die Luftraumsperrungen über Russland für deutsche und EU-Carrier lassen weiterhin kaum Wachstum zu. Die Sibirienrouten sind der kürzeste Weg in die wichtigen Frachtmärkte in Japan, Südkorea und China. Die schwierige Coronalage und zahlreiche Lockdowns um chinesische Logistikzentren strapazieren die globalen Lieferketten. Die Einladungen sinken um -7,7% auf 216.991t (gegenüber 2019 +9,9%). Auch die Ausladungen verringern sich um -7,5% auf 206.710t (gegenüber 2019 +5,5%). In der kumulierten Betrachtung des Jahres 2022 entwickelte sich das Cargoaufkommen mit -1,5% und 1.707.459.

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