Das Mietwohnungsangebot in Nordrhein-Westfalen bleibt weiterhin stark nachgefragt. Gleichzeitig ist das Angebot an preiswerten sowie barrierearmen Wohnungen weiterhin zu gering. Die hohe Nachfrage sowie weiter steigende Preise erschweren den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum. Diese und weitere Ergebnisse liefert das aktuelle Wohnungsmarktbarometer, das die NRW.BANK jährlich veröffentlicht und zu dem in diesem Jahr landesweit rund 270 Wohnungsmarktexperten befragt wurden.

Nach Einschätzung der Fachleute nimmt in Nordrhein-Westfalen seit zehn Jahren die Marktanspannung in vielen Segmenten der Wohnungsmärkte kontinuierlich zu. Mietwohnungen im unteren Preissegment sowie der öffentlich geförderte Bestand sind besonders betroffen, aber auch zunehmend Mietwohnungen im mittleren und oberen Preissegment. Diese Aussagen gelten jedoch nicht flächendeckend für das gesamte Bundesland, sondern vor allem für Ballungsräume und Universitätsstädte. Trotz der in den vergangenen Jahren gestiegenen Bautätigkeit im geförderten Wohnungsbau sehen die befragten Fachleute auch in diesem Marktsegment keine Marktentspannung.

Besonders im Markt für kleine Mietwohnungen und für größere Wohnungen über 120 m² übersteigt die Nachfrage das Angebot. Zu den Gründen zählen der steigende Wohnflächenverbrauch aufgrund höherer Homeoffice-Anteile, das Ausweichen potenzieller Käufer auf größere Mietwohnungen als Alternative zum Wohneigentum sowie demografische Faktoren. So verzeichnen einige Großstädte in den letzten Jahren einen Geburtenüberschuss – die Bedeutung familiengerechter Wohnungen nimmt hier zu.

„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum in Nordrhein-Westfalen. Die Wohnraumförderung des Landes ist ein wichtiges Instrument und lohnt sich für Investoren und Mieter“, erklärt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK.

Die befragten Fachleute beobachten aufgrund der Corona-Pandemie keine größere Zurückhaltung bei der Investitionsbereitschaft für Wohnungsneubauprojekte. Das Investitionsklima hat sich jedoch insgesamt aufgrund anderer Faktoren verschlechtert. Folgende Hemmnisse werden benannt: Eine hohe Auslastung der Bauwirtschaft, steigende Baukosten und Baulandpreise sowie eine mangelnde Verfügbarkeit von Baumaterialien.

Im Vergleich zum Vorjahr gehen mehr Experten davon aus, dass die Corona-Pandemie die Wohnungsmärkte in den letzten zwölf Monaten verändert hat. Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung des Wohnens und damit auch des Wohneigentums weiter verstärkt. So beobachten die befragten Fachleute eine weitere Anspannung der Eigentumsmärkte. Mehr als jeder Dritte sieht eine gestiegene Nachfrage nach Wohneigentum, sowohl durch Selbstnutzer als auch durch Kapitalanleger.  Als weitere Folgen der Pandemie werden gestiegene Wohnkosten und z. B. ein höherer Stellenwert von Garten, Balkon und naheliegenden Grünflächen in der Wohnungsnachfrage gesehen. Jeder zweite Befragte sieht in der Pandemie die Ursache für eine stärkere Verlagerung der Wohnungsnachfrage ins Umland der Städte.

Das Wohnungsmarktbarometer wird seit dem Jahr 1995 jährlich durchgeführt und ist ein Stimmungsbild für die Wohnungsmärkte. In diesem Jahr wurden rund 270 Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen wie Wohnungs-, Bau- und Finanzwirtschaft, Kommunen und Kreisen, Wissenschaft und Interessenverbänden befragt. Die Fragen beziehen sich auf die Marktlage und aktuelle Entwicklungen der nordrhein-westfälischen Wohnungsmärkte. Die Befragten beurteilen die Marktlage aus Sicht der Nachfrager.

Mehr Informationen zu den Ergebnissen finden Sie hier: www.nrwbank.de/womba

Über NRW.BANK

Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern „Wirtschaft“, „Wohnraum“ und „Infrastruktur/Kommunen“ setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.

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