Der Report verdeutlicht außerdem: Die EU führt zum großen Teil höherwertige Nahrungsmittel aus, darunter Genussmittel wie Wein oder Schokolade. „Wir importieren Kakao und exportieren Schokolade, wir importieren Futtersoja und exportieren Fleisch und Milchprodukte. Geringwertige Rohprodukte – erzeugt oft auf Kosten der Menschen und Natur in den Anbauregionen – zu importieren und hochwertige Produkte zu exportieren, mag lukrativ sein für die EU. Aber es sichert nicht zwangsläufig die weltweite Nahrungsmittelversorgung. In vielen Ländern der Erde brauchen die Menschen Korn, nicht Corned Beef und Chardonnay. Derzeit sind wir der teure Supermarkt, nicht die Kornkammer der Welt“, kritisiert WWF-Ernährungsexpertin Tanja Dräger das derzeitige Lebensmittelproduktions- und Lebensmittelkonsummodell der EU.
Nur ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem ist in der Lage, künftig die Ernährungssicherheit im In- und Ausland zu gewährleisten. Denn derzeit endet mindestens die Hälfte der EU-Getreideproduktion als Futtermittel im Trog. „Die EU muss anders produzieren und konsumieren. Die Tierbestände müssen zum Beispiel sinken, der Anteil an Fläche für den Anbau von Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Obst für den menschlichen Verzehr muss steigen“, sagt Dräger.
Der Report beruht auf der Auswertung einer umfassenden Literaturanalyse sowie von Handelsbilanzen der EU zu Agrarprodukten
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