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  • Chirurgische Therapie ist ein wesentlicher Baustein der Behandlung
  • Plastische Rekonstruktion nach Gewichtsabnahme ist keine Kosmetik

Die Zahl der Menschen mit Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) werde in den nächsten Jahren rasant steigen, warnt Dr. Thomas Mansfeld, Chefarzt im Adipositaszentrum am Asklepios Westklinikum Hamburg im Vorfeld des Europäischen Adipositas-Tages am 21. Mai. „2030 rechnen wir in Deutschland damit, dass 20 Millionen Menschen einen Body-Mass-Index (BMI) von über 30 aufweisen – rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung. 6,3 Millionen werden einen BMI von über 35 und 1,8 Millionen sogar von über 40 haben.“ Nach wie vor seien chirurgische Therapien wie die Magen-Bypass-OP die langfristig erfolgreichste Behandlung, wenn die Krankheit einen gewissen Punkt erreicht habe und sich mit Ernährungs- und Bewegungstherapie nicht mehr aufhalten lasse. Auch Folgeerkrankungen wie ein Diabetes mellitus oder ein metabolisches Syndrom seien operativ therapierbar. Dr. Jörg Elsner und sein Team der Plastischen Chirurgie an der standortübergreifenden Klinik im Asklepios Klinikum Harburg/Asklepios Klinik St. Georg behandeln immer öfter von Adipositas betroffene Patientinnen und Patienten nach ihrer Gewichtsabnahme. ­

Übergewicht und Adipositas seien multifaktoriell bedingt und nicht einfach durch Medikamente oder Fettabsaugen zu beseitigen, betont Elsner. „Langfristig helfen nur Bewegung und eine geringere Nahrungszufuhr.“ Wer übergewichtig sei, sollte sich um Ernährungstherapie bemühen, rät Mansfeld. „Wer das Problem einfach akzeptiert, tut sich langfristig keinen Gefallen.“ Ab einem BMI von 35, das entspreche bei einem Menschen mit 1,70 m Körperlänge einem Gewicht von 101 kg, sei die Vorstellung in einem Adipositaszentrum angezeigt. „Das bedeutet nicht immer gleich Operation“, sagt der Chirurg, „aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem keine andere Möglichkeit Erfolg verspricht.“
 
Letztlich sei die chirurgische Therapie nach wie vor die erfolgreichste Behandlung der schweren Adipositas, betont Mansfeld. Seit 2018 gebe es dafür klare Indikationen in der Behandlungsleitlinie der Fachgesellschaft, so dass in der Regel die Kostenübernahme durch die Krankenkassen geklärt sei. Das Adipositaszentrum im Asklepios Westklinikum biete den Betroffenen eine reibungslose Rundum-Versorgung von der primären Betreuung über Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, Psychotherapie und die Operation bis zur Nachsorge, so Mansfeld. Diese Therapie unterbreche den Krankheitsverlauf sehr effektiv und führe in der Regel zu einem raschen, massiven Gewichtsverlust.
 
Plastische Chirurgie im Anschluss oft sinnvoll
Auch wenn die Gewichtsabnahme das Leben der Betroffenen sehr erleichtere, litten sie im Anschluss oft unter einem massiven Hautüberschuss, der zu körperlichen Beschwerden wie sehr ausgeprägten Ekzemen oder therapieresistenten Pilzinfektionen führen könne, ergänzt Elsner. „An diesem Punkt kommen wir ins Spiel, um die überschüssige Haut zu entfernen und den Körper zu straffen“, sagt der Chefarzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in der Asklepios Klinik St. Georg und im Asklepios Klinikum Harburg. „Das verbessert die Lebensqualität der Betroffenen deutlich und macht es vielen erst möglich, sportlich aktiv zu werden.“ Auch wenn diese plastischen Operationen keine kosmetischen Eingriffe seien, müssten sie aber per Einzelfallentscheidung von der Krankenkasse genehmigt werden, betont Elsner. „Wir unterstützen die Betroffenen dabei gern durch Erstellung eines Attests.“
 
Experteninterview mit Dr. Thomas Mansfeld zur Adipositastherapie im Asklepios Westklinikum
www.youtube.com/watch?v=j16ObI0rT48
 
Patientenseminar zur Adipositastherapie im Asklepios Westklinikum
www.youtube.com/watch?v=n-qHuwlQV0o

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