Den original Jacquard-Wandbehang hat Gunta Stölzl 1928/29 gewebt. Er trug den Titel 5 Chöre – der auf die technische Einrichtung der Jacquardmaschine verweist. „Chor“ war der Begriff für die Zugeinrichtung des Webstuhls. Geplant war der Wandbehang in größeren Auflagen. Allerdings ist bisher lediglich ein historischer Wandbehang bekannt – der sich im Besitz der Lübecker Museen befindet. Gunta Stölzls Tochter, Monika Stadler, initiierte eine Nachwebung des Originals. Ihr Interesse lag dabei einerseits auf der neuen Webtechnologie, mit dem die Bauhaus-Weberinnen damals experimentierten und die in der Textilie abzulesen ist, und zum anderen die Untersuchung des Verhältnisses zwischen Material, Formgebung und Jacquard-Technologie.
Die Textildesignerin Katharina Jebsen hatte bereits 2019 für die Sammlungspräsentation im Bauhaus Museum Dessau eine erste Nachwebung erarbeitet, die sich vor allem am ursprünglichen Behang orientierte. In einem zweiten Schritt wurde die Proportionen des ursprünglichen gezeichneten Entwurfs in die Nachwebung einbezogen. Diese vom Freundeskreis und der Stichting Gunta Stölzl großzügig unterstütze Fassung wird nun der Stiftung Bauhaus Dessau übergeben. Sie ist ein interessantes Beispiel für eine zeitgenössische forschende Auseinandersetzung mit der experimentellen Gestaltungspraxis der Bauhaus-Weberinnen.
Medienvertreter*innen sind eingeladen, über die Schenkung zu berichten. Wir bitten um eine Akkreditierung bis 17. Mai 2022 per E-Mail an: presse@bauhaus-dessau.de
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