Nicht jeder Verein hat den Luxus von gut ausgebildeten Ehrenamtsmanagern in den eigenen Reihen, die zu jeder Herausforderung die passende Strategie entwickeln. Oft werden mangels Alternativen in der Besetzung der Vorstandspositionen sehr viele Kompromisse geschlossen. Und so sind diese Freiwilligen plötzlich großen Anforderungen und Problemen ausgesetzt, ohne in vielen Fällen das nötige fachliche Rüstzeug dafür zu besitzen. Der Bund Deutscher Blasmusikverbände e. V. (BDB) hat die Zeichen der Zeit erkannt und bereits im Februar 2019 das Hilfsangebot www.notruf-verein.de installiert. Über diese Plattform kamen seitdem sehr viele Anfragen von Vereinen, bei denen es bereits „5 vor 12“ war. Und dies mit den unterschiedlichsten Themenfeldern. Mit Hilfe zur Selbsthilfe, mit Beratungsangeboten und Coachings konnte über dieses Angebot durch den BDB vielen Vereinen direkt und schnell geholfen werden.
Neues Bildungsangebot macht Vereine fit für die Zukunft
Gestärkt und gut aufgestellt dank der Erfahrungen mit Notruf-Verein.de will der BDB jetzt den nächsten Schritt gehen und mithilfe einer Landesförderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, im Rahmen des Investitionsprogramms für Verbände und Vereine der Amateurmusik, ein modernes und innovatives Vereinsweiterbildungsangebot aufbauen, von dem im Jahr 2022 300 Vereine direkt profitieren können. Mit dem Programm „ZukunftVerein“ können sich Vorstände, Mitglieder von Vorstandschaften und Arbeitsgruppen, Jugendleiter:innen, engagierte Musiker:innen und alle, die ihren Verein aktiv im Bereich der strategischen und organisatorischen Arbeit unterstützen wollen, auf moderne Art und Weise weiterbilden lassen. Voraussetzung ist eine kurze Online-Bewerbung des Vereins unter: http://www.zukunftverein.de .
Ein Gremium des BDB sichtet regelmäßig die Bewerbungen direkt nach Eingang und erteilt bei Eignung die Zusage für einen Bildungsgutschein im Wert von 500 Euro.
300 Vereine profitieren von den 300 Bildungsgutscheinen und können sich mit „ZukunftVerein“ fit machen für die Zukunft
Die Anforderungen im Bereich der strategischen und organisatorischen Vereinsarbeit ähneln denen eines mittelständischen Unternehmens. Es geht auch in der Vereinsführung um Leitbildentwicklung, Zukunftsplanung, Motivation, Strukturierung, Projektorganisation, Teambuilding, Teamarbeit, Moderation, Meetings und Sitzungen (egal, ob offline oder online), aber auch um fachliche Themen wie Datenschutz, Hygienevorgaben, Rechtsvorschriften, Finanzen, Steuern und vieles mehr. Oft sind kreative Arbeitsweisen gefragt, um bspw. in einer Vorstandssitzung Diskussionen zu strukturieren und lösungsorientiert zu Ergebnissen zu führen. All diese Methodenkompetenzen sind erlernbar und qualifizieren Vereinsmitwirkende und Vorstände zu gut ausgebildeten Vereinsführungskräften. Aber nicht nur für die Vereinsarbeit ist eine Weiterbildung in diesen Themen von Vorteil. Jedes Mitglied eines Vereinsteams, welches an dem Weiterbildungsprogramm „ZukunftVerein“ teilnimmt, profitiert auch für seine berufliche Arbeit von den Kursen und Lernangeboten. Und so ist es eine Winwin-Situation für alle Vereine und deren Verantwortliche, wenn man Zeit investiert und sich im Rahmen des neuen Programms „ZukunftVerein“ weiterbildet.
Der Bildungsdreiklang von „ZukunftVerein“
In der Musik ist der „Dreiklang“ ein wichtiges Element. Entscheidet er doch über die Klangfarbe von „Moll“ und „Dur“, aber auch über das tonale Geschlecht. Diese Harmonie des Zusammenklangs wird auch im Programm „ZukunftVerein“ als „Bildungsdreiklang“ aufgenommen und verkörpert das Zusammenspiel der drei Bildungsschritte. Wie schon Konfuzius wusste, ist es wichtig, in einem Dreischritt sein Wissen zu festigen:
Erzähle mir – und ich vergesse.
Zeige mir – und ich erinnere.
Lass es mich tun – und ich verstehe. (Konfuzius)
Und so sind die drei Coachingschritte wie ein harmonischer Dreiklang ineinander verzahnt und sich optimal ergänzend aufeinander aufgebaut. Alle Teilnehmer:innen von „ZukunftVerein“ haben Zugriff auf diesen Bildungsdreiklang und können sich damit in kurzer Zeit optimal für die neuen Herausforderungen in der Vereinsarbeit weiterbilden.
Der Bildungsdreiklang von „ZukunftVerein“:
- Der Grundton „eLearning“ – mobil und flexibel lernen.
- Die Terz „Live Online-Seminare“ – Experten informieren.
- Die Quinte „Praxis-Trainings“ – anwenden und erleben.
Der Grundton legt die Basis: „eLearning“ – mobil und flexibel lernen
In Zeiten von Homeoffice, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber auch den neuen technischen Möglichkeiten ist es wichtig, ein Coachingprogramm den modernen Anforderungen anzupassen. Die Verantwortlichen des BDB (Bund Deutscher Blasmusikverbände e. V.) um Akademieleiter Christoph Karle und Projektleiter Michael Schönstein, haben beim Aufbau von „ZukunftVerein“ eine neue Art des Vereinscoachings erstellt. Ziel ist es, ein „mobiles und flexibles Lernen“ zu ermöglichen, aber auch den Lernspaß und die Abwechslung der Methoden zu integrieren. Mit dem Anbieter „GoodHabitz“ wurde ein Partner gefunden, der eine solche Art der Weiterbildung innerhalb des Vereinscoachings ermöglicht. Die Lerninhalte werden als flexibles eLearning in Kooperation mit dem Partner „GoodHabitz“ angeboten. Dies ermöglicht einen Zugriff auf die einzelnen Wissensbausteine und Kurse per Smartphone, Tablet und jedem internetfähigen Endgerät.
Lernen als „Gute Gewohnheit“
Der Name „GoodHabitz“ steht für „Gute Gewohnheiten“. Es soll eine „gute Gewohnheit“ werden zu lernen und sich weiterzubilden. Und zwar immer genau dann, wenn es zeitlich und organisatorisch in die jeweilige Lebenssituation der Teilnehmenden passt. Dies soll zur „guten Gewohnheit“ für Vereine und deren Akteure werden. Mit GoodHabitz zu lernen, bedeutet so zu lernen, wie es dem persönlichen Lerntyp entspricht. Von spannenden Dokumentationen und interessanten Magazinen bis hin zu inspirierenden Experten und herausfordernden Aufgaben: Jedes Mitglied eines Vereinsteams entscheidet selbst, welche Lernmodule zu seinem Lernstil passen. Denn die Art und Weise, wie jemand lernt, ist sehr individuell. Vielleicht bevorzugt man es, ein Magazin zu lesen, oder man sieht sich lieber ein Video an, oder man zieht es vor, die Lerninhalte mit herausfordernden Aufgaben direkt in die Praxis umzusetzen. Bei GoodHabitz bestehen alle Kurse aus einem klaren Aufbau an spezifischen Lernthemen und -methoden. Aus diesem Grund finden alle Akteure des Vereinsteams den für sie idealen Lernstil.
Folgende Lernformen werden eingesetzt:
- Moments: inspirierende Videos– In kurzen Dokumentarfilmen werden Personen mit inspirierenden Geschichten portraitiert und es werden Fragen beantwortet wie z. B. „Was war der Moment, der die Situation einschneidend verändert hat?“
- Magazin: Ein informativer Leckerbissen!– Toll aufgebaute Inhalte, die leicht zu lesen sind und voller nachahmenswerter Beispiele, inspirierender Zitate und hilfreicher Tipps stecken.
- Quickscan: Wissen zu einem Thema prüfen– Beginnt man den Online-Kurs mit einem kurzen Quickscan, beantwortet man die Fragen, die einem im Quickscan gestellt werden und stellt so seine bisherigen Kenntnisse auf den Prüfstand.
- Explained: Auf schnelle Art und Weise etwas Neues lernen– Bei Explained erfährt man in kurzen Videoanimationen von neuen Theorien, Modellen und Konzepten. Auf diese Weise ist Lernen alles zugleich: effizient, spielerisch und informativ.
- Facetime: Videos mit Experten– Es gibt kaum etwas Besseres, als von einem Experten zu lernen. In der Lernform Facetime hat man die Möglichkeit, direkt von Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen zu lernen.
- Factshow: Fakten und Zahlen– nur ein bisschen anders – Bei der Factshow wird man auf überraschende Art und Weise über Fakten und Zahlen zu spezifischen Themen informiert. So behält man alle diese Infos im Kopf!
- Good to Know: Antworten auf Fragen– In kurzen, digitalen Vorträgen lernt man bestimmte Theorien oder Experimente kennen und erhält Antworten auf Fragen zu diesen Themenfeldern.
• Smartinfo: Überblick– Die Lernform „Smartinfo“ fasst die wichtigsten Erkenntnisse verständlich und präzise zusammen. Das ist intensives Lernen in komprimierter Form.
• Quiz: Spannende Fragen und inspirierende Fakten – Spielend lernen. Das ist das Motto in der Lernform „Quiz“. Teilnehmer, die verrückt sind nach Wissensspielen, können sich in einem Quiz testen und haben sicher jede Menge Freude beim Lernen.
• Go! I To do: Krempel die Ärmel hoch! – Mit Go! macht man sich an die Arbeit. In praxisorientierten Aufgaben erfährt man, wie man die neu erlernten Fähigkeiten direkt umsetzen kann.
• Fast Forward: Zusammenfassung des jeweiligen Magazins – In kurzen Videoanimationen werden einzelne Modelle und Theorien aus den Online-Kursen zusammengefasst. Das sorgt für schnelles und effizientes Lernen.
• Interview: Q & A mit einem Experten – In der Lernform „Interview“, die meistens Teil eines Magazins ist, beantworten Experten Fragen rund um das Lernthema.
• How To: Wissen Schritt für Schritt in die Praxis umsetzen – Wie man Aufgaben direkt in den Alltag integrieren kann, wird in der Lernform „How To“ mit einer verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung vermittelt.
• Storyboard: Inspirierende Videoanimationen – aufschlussreich und informativ – Die Storyboard-Videos informieren auf informative und schnelle Weise über das Thema des Online-Trainings.
• Test: das neue Wissen mit einem Abschlusstest prüfen – Mit einem Abschlusstest kann man am Ende jedes Online-Trainings sein neues Wissen überprüfen. Das gibt Sicherheit und Bestätigung über den Lernerfolg.
Die Terz definiert den Klang: „Live Online-Seminare“ – Experten informieren
„Interaktives Fernsehen mit der Möglichkeit, seine Fragen direkt zu stellen und beantwortet zu bekommen“, so kann man die Vorteile des Moduls „Live Online-Seminare“ zusammenfassen. Ausgewählte Vereinsexperten werden in mehreren Online-Seminaren jeweils 90 Minuten live zu verschiedenen Themen informieren und für Fragen zur Verfügung stehen. Das bietet die Möglichkeit für die Vereine, ihre individuellen Fragen zu stellen und Hilfe für die individuellen Problemstellungen zu erhalten. Und wer im Vereinsteam keine Zeit hat, kann die Online-Seminare bequem per Video nachschauen und seine Fragen auch im Nachgang per E-Mail an die Experten stellen. So ermöglicht auch dieses Bildungsmodul ein flexibles Lernen für alle Vereinsteams.
Die Quinte rundet ab: „Praxis-Trainings“ – Anwenden und erleben
„… lass es mich tun und ich verstehe.“ – Getreu Konfuzius muss das Wissen angewendet werden, damit es sich festigt und immer wieder abgerufen werden kann. Was jede Musikerin und jeder Musiker aus dem Instrumentalunterricht kennt, gilt auch für Methodenkompetenzen und organisatorischem Fachwissen der Führungsteams in den Vereinen. Je häufiger man es anwendet und trainiert, desto leichter fällt es einem. Stellen sie sich vor, sie leiten ihre erste Vorstandssitzung als Moderator und vergleichen dieses Erlebnis mit der Leitung ihrer 200. Vorstandssitzung. Die Sicherheit und Kompetenz ihrer Moderation wird man deutlich spüren. Daher gilt im Modul „Praxis-Training“ das Anwenden und Erleben von Wissen. Und dies kann im eigenen Verein erfolgen, aber auch im Austausch mit anderen Vereinen. Sodass man möglichst vielfältig sein persönliches Einsatzgebiet und seine Kompetenzen im Vereinsteam austesten kann. Begleitet werden die Vereinsteams dabei von den Beratern und Coaches des BDB, sodass hinter jedem Praxis-Training auch eine Reflexionsphase und ein gesicherter Lernerfolg stehen.
Das klingt nach viel Zeit und Arbeit …?!
Nein! Der Aufwand für die Vereinsteams liegt im eigenen Ermessen. Wer für sich selbst und seinen Verein den maximalen Mehrwert erfahren möchte, der investiert mehr Zeit als dasjenige Teammitglied, das nur das für seine Situation notwendigste erlernen will. Aber vor allem die Vielfältigkeit der Lernformen und Methoden ermöglicht ein Lernen, das zum Leben der einzelnen Teammitglieder passt. Und so kann sich der „Schnell-Lerntyp“ genauso wiederfinden wie der „Mehrfach-wiederholende-Lerntyp“. Wichtig ist, dass die Vereine durch dieses flexible und mehrwertige Angebot Unterstützung erfahren in der Möglichkeit, mit mehr Fachwissen und Methodenkompetenzen ihre Vereine optimal zu leiten, strategisch auszurichten und fit für die Zukunft zu machen.
Ablauf von „ZukunftVerein“
Nach erfolgreicher Bewerbung und Zulassung zu einem der 300 Bildungsgutscheine richten die Projektverantwortlichen des BDB einen individuellen Bildungszugang für den teilnehmenden Verein ein. Dies ist eine spezielle E-Mail-Adresse, mit welcher der Verein dann jeweils an den Bildungsmodulen teilnehmen kann. Gleichzeitig sollte je Verein mindestens ein Verantwortlicher als Hauptteilnehmer genannt werden, der dann Ansprechpartner für den BDB ist, um den Programmablauf zu steuern und den Lernerfolg zu besprechen, aber auch, um die Praxis-Trainings und die Anwendungsfälle zu koordinieren.
Die Vereine starten ihr Coaching mit „ZukunftVerein“ dann direkt nach Erhalt der Zugangsdaten. Sie können nach einer Erstanalyse flexibel und mobil Lernen mit Schritt 1 „eLearning“, sie erhalten die Einladungen zu den Terminen im Rahmen des Bildungsmoduls „Live Online-Seminare“ und können passend zu ihren individuellen Anforderungen die Anwendungsfälle für das Bildungsmodul „Praxis-Training“ direkt an den BDB melden und dokumentieren.
Kosten von „ZukunftVerein“
Durch die Förderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst BW im Rahmen des Investitionsprogramms für Verbände und Vereine der Amateurmusik entstehen für die 300 Vereine, die sich erfolgreich bewerben und zugelassen werden, geringste Kosten. Das bedeutet, dass diese direkt von einem Bildungsgutschein profitieren im Wert von 500 Euro und eine Eigenbeteiligung von nur 100 Euro dazusteuern müssen.
Anmeldung zu „ZukunftVerein“
Alle Vereine, die Interesse an einem der 300 Bildungsgutscheine haben, bewerben sich über ein kurzes Online-Formular unter: http://www.zukunftverein.de. Ein Gremium des BDB sichtet alle Bewerbungen direkt nach Eingang und erteilt bei Eignung sofort die Zusage. Damit gilt: Wer zuerst kommt, hat die besseren Chancen einen der 300 Bildungsgutscheine zu erhalten.
Jetzt bewerben unter http://www.zukunftverein.de Michael Schönstein Fotos: pixabay
Die BDB-Musikakademie ist die Bildungseinrichtung des Bundes Deutscher Blasmusikverbände (BDB). Der BDB ist ein aktiver und innovativer Dachverband für 250 000 Mitglieder und 70 000 aktiver Blasmu-siker in rund 1000 Vereinen und 16 Mitgliedsverbänden. Der BDB bietet Beratung, Dienstleistung und Bildung, versteht sich als Servicestelle, Interessensvertretung und Impulsgeber für Blasmusiker, Ver-bands- und Vereinsverantwortliche und bringt sich mir starker Stimmer immer wieder in aktuelle politi-sche Diskussionen und Diskurse ein.
Die zur Marke gewordenen Initialen des Logos stehen für Bildung Die Bewegt. Wie ernst der BDB seinen satzungsgemäßen Bildungsauftrag nimmt, dass dokumentiert das umfangreiche Kursprogramm der BDB-Bildungsakademie in Staufen. Angeboten werden dort längst nicht nur Aus- und Fortbildungen für Instrumentalisten jeglichen Alters und Niveaus. Auch Dirigenten, Instrumentallehrer, Erzieher und Aus-bilder finden passende Angebote für ihre musikalische Bildungsarbeit in Schulen, Kindergärten und Ver-einen. Stark gewachsen ist in den vergangenen Jahren das Portfolio im Bereich der überfachlichen Bil-dung. Vereine können hier ihre Verantwortlichen zur Führungskraft von morgen, zum Jugendleiter, Kul-turmanager und Marketingexperten ausbilden lassen und mit ihrem Knowhow die Zukunft ihrer Vereine sichern. Je professioneller, desto zukunftsfähiger: das gilt für die Mitgliedsvereine genauso wie für den Dachverband.
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