Digitale Technologien verbrauchen einerseits sehr viel Energie und wertvolle Rohstoffe, bieten andererseits aber auch große Einsparpotenziale. Damit Letztere genutzt werden können, ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich. Dell Technologies zeigt, welche Rolle die IT-Industrie beim Thema Nachhaltigkeit spielen kann.

Klimaschutz, die Reduzierung des CO2-Ausstoßes und die nachhaltige Ausrichtung der Lieferkette gewinnen auch in der IT-Branche immer mehr an Bedeutung. Deren Systeme und Lösungen bieten viele Anknüpfungspunkte für eine Optimierung – insbesondere die Energie für Rechenzentren, Server und Endgeräte kann heute effizient und schonend genutzt werden. Damit die Digitalisierung nicht zum Brandbeschleuniger für den Klimawandel wird, hat die IT-Industrie zahlreiche Stellschrauben, mit denen sie die CO2-Bilanz und Umweltauswirkungen ihrer Infrastruktur verbessern kann. 

  • Optimierte Energieeffizienz: Je niedriger der Stromverbrauch einer IT-Infrastruktur ist, desto besser fällt die Klimabilanz aus. Ein Großabnehmer von Strom sind Rechenzentren, deren Bedarf laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands Bitkom bei 16 Milliarden kWh im Jahr liegt. Angesicht der rasanten Digitalisierung ist deren Kapazität – gemessen an der IT-Leistung – von 2010 bis 2020 zwar um 84 Prozent gestiegen, gleichzeitig aber hat sich die Energieeffizienz deutlich verbessert: Die Zahl der installierten Workloads pro Kilowattstunde Strom hat sich seit 2010 verfünffacht. Moderne Kühltechnologien und auch die Resistenz von Servern gegen Hitze haben den Energiebedarf reduziert. Zusätzliche CO2-Einsparmöglichkeiten gibt es allerdings noch bei der benötigten Energie, die oftmals nicht aus regenerativen Quellen stammt. Viel Potenzial steckt zudem in der Nutzung der Abwärme von Rechenzentren. Lediglich ein Bruchteil der Betreiber speist diese aktuell in die Fernwärmeversorgung von Wohnungen und Gebäuden ein. Der Grund dafür liegt in veralteten Wärmenetzen und fehlenden Abnehmern – hier ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen zu verbessern.
  • Umweltfreundliche Ressourcen: Die IT-Industrie hängt stark von wertvollen Rohstoffen wie Seltenen Erden, Lithium oder Platin ab, die mit einem hohen Energie- und Wasserverbrauch bei der Gewinnung einhergehen und Schäden an der Umwelt verursachen. Die Branche braucht deshalb Alternativen zu den bislang verwendeten Materialien, bei denen sowohl in der Produktion als auch im Laufe des späteren Produktlebenszyklus weniger Treibhausgase freigesetzt werden. Ein Beispiel sind Kohlefasern aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, die als Polycarbonat-Basis für die Herstellung von Laptops verwendet werden. Eine andere Alternative sind Gehäuse aus Bio-Kunststoffen, die aus Baumabfällen bei der Papierherstellung gewonnen werden.
  • Geschlossene Kreisläufe: Wo es keine nachhaltigen Alternativen gibt, muss konsequent recycelt werden. Aus aufbereitetem Kunststoff, aber auch Plastikabfall aus den Meeren lassen sich Gehäuse für Rechner und Rahmen für Monitore produzieren. Ausgediente Elektronikartikel, in denen sich wertvolle Metalle und Seltene Erden verstecken, sind ebenfalls wichtige Rohstofflieferanten. Aluminium beispielsweise wird aus alten Festplattenrahmen gewonnen und in neuen wiederverwendet. Um Stoffe wieder in den Kreislauf zu bringen und Elektronikschrott in brauchbares Material für neue Komponenten umzuwandeln, ist die IT-Industrie gefordert. Eine einfache Demontage, ein minimaler Einsatz von Klebstoff und Schrauben sowie ein Verzicht auf nicht notwendige Lackierungen sind Voraussetzung, um die Arbeit der Recycling-Industrie zu erleichtern.
  • Einfache Reparatur: Eine Reparatur von Geräten ist fast immer nachhaltiger als ein Neukauf. Dafür ist es wichtig, dass Bauteile einfach ausgetauscht werden können. Das EU-Parlament hat sich deshalb für ein Verbraucherrecht auf Reparatur ausgesprochen – mit dem Ziel, eine geplante Obsoleszenz von Produkten zu vermeiden. Länder wie Frankreich haben mit dem sogenannten Reparatur-Index für elektronische Geräte bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt. Hilfe zur Selbsthilfe könnten dabei frei verfügbare Reparatur- beziehungsweise Upgrade-Anleitungen liefern. Im Rahmen von Refurbishing ist zudem ein Zweitmarkt für ausrangierte Hardware entstanden; vorab nehmen Fachleute eine Generalüberholung der Geräte vor. 
  • Längere Nutzung: Obwohl die Rechenleistung längst nicht mehr exponentiell steigt, ist der Lebenszyklus eines Rechners seit Anfang der 1990er von durchschnittlich sieben Jahren auf heute zwei Jahre gesunken. Dabei gehen die Geräte nicht früher kaputt, sondern werden wegen geringerer Kosten häufiger durch leistungsfähigere Modelle ersetzt. Dabei gibt es eine einfache Faustregel: Je länger ein Gerät im Einsatz ist, desto besser ist es für die Umwelt. Damit dies gelingt, müssen Hersteller dafür sorgen, dass Hardware für zukünftige Anforderungen aufgerüstet werden kann sowie Firmware- und Security-Updates auch außerhalb eines bestehenden Servicevertrages verfügbar sind. 
  • Alternative Bezugsmodelle: Für Unternehmen, die angesichts ihrer geschäftlichen Anforderungen stets auf eine leistungsstarke IT-Infrastruktur angewiesen sind, sind As-a-Service-Konzepte sinnvoll. Bei diesem Betriebsmodell werden schlüsselfertige IT-Services bedarfsgerecht und zu transparenten Preisen bereitgestellt. Eine Überdimensionierung der Infrastruktur wird vermieden – und damit die Gefahr, dass neu angeschaffte Geräte außerhalb der Lastspitzen ungenutzt herumstehen. Kommen die Geräte zudem nach einem Refurbishment in die Wiedervermarktung, werden Ressourcen geschont. 

„Die IT-Industrie trägt eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Sie muss Lösungen anbieten, die nicht nur irgendeinen grünen Stempel aufweisen, sondern nachweislich nachhaltig und klimaneutral sind“, erklärt Emanuel Lippmann, Global Program Manager Social Impact bei Dell Technologies. „Dann wird die Digitalisierung auch nicht zum Klimakiller, ganz im Gegenteil – richtig eingesetzt, kann sie einen wesentlichen Beitrag leisten, um die CO2-Emissionen in Industrie, Verkehr und der Gesellschaft ganz allgemein zu verringern.“

 

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