„Regionales Einkaufen ist nicht nur für Geschmack und Frische von Erdbeeren und anderen Obst- und Gemüsesorten gut. Mit der Wahl regionaler Produkte können Verbraucherinnen und Verbraucher auch die örtlichen Erzeuger, kurze Transportwege und damit den Klima- und Umweltschutz unterstützen“, betonte Staatssekretär Dr. Bottermann: „Die nachhaltige Transformation und eine weitere Stärkung der regionalen Erzeugung und Vermarktung sind zentrale Anliegen des Landes. Gemeinsam mit den Partnern setzen wir uns dafür ein, Nordrhein-Westfalen als Gartenbauland Nummer Eins weiter zu stärken.“
Der Krieg in der Ukraine ist auch mit großen Herausforderungen für Landwirtschaft und Gartenbau verbunden. Die Beteiligten waren sich einig, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um diese zu meistern. Im Rahmen der Agrarministerkonferenz wurde hierzu vereinbart, auch bundesweite Entlastungsmöglichkeiten zu prüfen.
„Tatsächlich kann ich von einer ganzen Reihe von Herausforderungen berichten, mit denen sich unsere Erdbeeranbauer, aber auch die übrigen Obst- und Gemüseerzeuger derzeit beschäftigen müssen“, erläuterte der Vorsitzende der Landesfachgruppe Obstbau im Provinzialverband, Vizepräsident Georg Boekels. Die steigenden Energiepreise, die die gesamte Bevölkerung umtrieben, belasteten auch die Obstbauern. Am Beispiel des Anbaus der Erdbeeren im Gewächshaus zeigte Boekels auf, dass die Erdbeersaison rund 14 Tage früher als in Folientunneln beginne. Die Verbraucher warteten bereits auf regional erzeugte Erdbeeren. Zudem könnte der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch den Anbau in Gewächshäusern und Folientunneln erheblich reduziert werden. Erdbeerimporte aus Südeuropa und Nordafrika belasteten die dortigen knappen Wasservorräte, so Boekels.
Große Sorgen machten ihm die Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften. Die heimischen Erzeuger stünden zudem in direkter Konkurrenz zu Anbietern mit deutlich niedrigeren Löhnen sowie Sozial- und Umweltstandards. „Von daher bitte ich die Verbraucherinnen und Verbraucher, auf regional erzeugte Lebensmittel zu setzen“, so Boekels. Den Lebensmitteleinzelhandel forderte er auf, auskömmliche Preise zu zahlen.
„Auch die rheinischen Obst- und Gemüseerzeuger wollen den Leidtragenden helfen, wo es eben geht“, teilte Boekels in Bezug auf den Krieg in der Ukraine mit. So stellten viele Obst- und Gemüseerzeuger Unterkünfte für Geflüchtete zur Verfügung und böten ihnen eine Beschäftigungsmöglichkeit an.
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