„Wir sind froh, dass Herr Jahanbeigi und seine Familie unbeschadet in Deutschland angekommen sind. Unabhängig von der prekären Lebenssituation im Nord-Irak, nahm die Bedrohung durch das iranische Regime für die gesamte Familie zu. Die Familie musste mehre Male die Wohnungen wechseln. Die beiden kleinen Töchter konnten nicht mehr die Schule besuchen, weil die Eltern im ihr Leben fürchteten. Dabei handelte es sich nicht nur um eine abstrakte Bedrohungslage. Während ihres Aufenthalts im Iran entkam die Familie nur knapp einem Attentat in ihrer Wohnung“, erklärt Astrid Vehstedt, Vizepräsidentin und Writers-in-Exile-Beauftrage des PEN Zentrums Deutschland.
In seiner schriftstellerischen und journalistischen Arbeit setzt sich Farhad Jahanbeigi für die Sprache und Rechte der kurdischen Bevölkerung ein. Sein 2015 veröffentlichter iranisch-kurdischer Gedichtband wurde von der iranischen Regierung verboten. Das iranische Ministerium für Nachrichtenwesen beschlagnahmte und verbot seine Veröffentlichung zur sozialen und politischen Geschichte von Kermānshāh, einer Provinz im Nord-Westen des Iran. Nachdem die Repressionen der iranischen Nachrichtendienste zunahmen, konnte Jahanbeigi nur noch unter Pseudonymen veröffentlichen. Nach seiner Flucht in den Nord-Irak arbeitete er für die kurdische Nachrichtenagentur Rojnews.
Das Writers-in-Exile-Programm des deutschen PEN ist ein Stipendienprogramm für verfolgte Autorinnen und Autoren, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert wird. Seit 1999 sind mehr als sechzig Literatinnen und Literaten Stipendiaten dieses Exil-Programmes gewesen. Bis zu drei Jahre stellt das deutsche PEN-Zentrum verfolgten Autorinnen und Autoren eine möblierte Wohnung zur Verfügung, dazu ein monatliches Stipendium. Die Kolleginnen und Kollegen vom deutschen PEN bringen sie in Kontakt mit Verlegerinnen und Verlegern in ihrer Umgebung.
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