Chefarzt Graeb leitet seit einigen Jahren das Darmkrebszentrum und nun auch das neue Viszeralonkologische Zentrum, das auf sämtliche Tumore der Bauchorgane, auch Weichteiltumore, spezialisiert ist. Anlässlich der neuen Zertifizierung erklärte Graeb gemeinsam mit Kollegen, was ein zertifiziertes Zentrum ausmacht. Zu den Kriterien gehört nicht nur eine jährliche Mindestmenge bestimmter Untersuchungen und Operationen, sondern vor allem eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche im Krankenhaus und niedergelassenen Praxen. Prof. Dr. med. Oleg Vorontsov, der das ebenfalls schon länger bestehende Pankreaszentrum leitet, erläutert: „Es wird außerdem überprüft, dass es speziell ausgebildete onkologische Pflegekräfte gibt, eine psychoonkologische Betreuung, Ernährungsberatung und Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen, damit die Patienten sich nicht alleingelassen fühlen.“
Jeder Patient wird in der sogenannten Tumorkonferenz vorgestellt, in der Vertreter verschiedenster Fachrichtungen gemäß den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft gemeinsam über die weitere Behandlung entscheiden. „Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit hat große Vorteile für die Patienten – in der Diagnostik, der operativen Therapie und auch in der palliativen Therapie“, sagt Chefarzt Dr. med. Andreas Heer. Leitender Oberarzt Dr. med. Thomas Müller sieht zudem Vorteile für die Ärzte: „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist eine andere geworden. Wir haben kurze Wege, können Probleme einfach lösen. Das macht die Versorgung der Patienten erheblich einfacher.“
Dass alle Kriterien für eine Zertifizierung erfüllt sind, überprüft im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft das unabhängige Institut Onkozert. Die prüfenden Fachärzte aus großen Kliniken achten neben den bereits genannten Voraussetzungen auch auf die Zahl der Revisions-Operationen – also die Anzahl der Fälle, in denen Patienten erneut operiert werden müssen – sowie auf die Häufigkeit von Komplikationen. Im Rahmen der jährlichen Zertifizierung wird jede einzelne Behandlung auf ihre Leitlinienkonformität überprüft. Abweichungen in der Behandlung können zu einem Entzug der Zertifizierung führen.
Zwar sei der Aufwand für eine Zertifizierung enorm, zumal alle Infrastruktur – Geräte wie Personal – an jedem Tag im Jahr über 24 Stunden zur Verfügung stehen müssen. „Doch sie dient erwiesenermaßen der Verbesserung der Behandlungsqualität. Dem ist alles unterzuordnen“, betont Prof. Dr. med. Boris Radeleff, Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Radiologie. Kleine Kliniken können die Infrastruktur, die für eine Zentrumsbildung nötig sei, nur schwer vorhalten. Die in den letzten Jahren immer strenger werden Anforderungen für die Behandlung von Krebspatienten könne zu einer Zeitenwende im medizinischen Bereich führen.
Prof. Graeb ergänzt konkrete Zahlen: „Im Bundesdurchschnitt versterben bei der Operation eines Pankreaskarzinoms zehn Prozent der Patienten am Eingriff oder den Folgen.“ Bei Krankenhäusern, die weniger als die von der Krebsgesellschaft geforderte Mindestmenge an Operationen durchführen, steige die Rate auf 20 bis 50 Prozent; am Sana Klinikum Hof liege sie bei rund vier Prozent. Ziel der Deutschen Krebsgesellschaft sei es deshalb, dass möglichst viele Krebspatienten in zertifizierten Zentren behandelt werden können. Bei Brustkrebs treffe das bereits auf 90 Prozent der Patienten zu, und es sei wissenschaftlich erwiesen, dass diese Patienten im Durchschnitt länger überleben.
Das Sana Klinikum Hof gehört mit seinen 465 vollstationären Betten und 22 teilstationären Plätzen zu den größten somatischen Akutkrankenhäusern in Bayern. In 14 Fachabteilungen behandelt das Haus der Schwerpunktversorgung jährlich etwa 25.000 stationäre und 30.000 ambulante Patienten.
Das Sana Klinikum Hof gehört zum Verbund der Sana Kliniken AG. Der Konzern ist der größte unabhängige Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum mit über 120 Einrichtungen (darunter mehr als 50 Krankenhäuser und MVZ) und 1,8 Mio. behandelter Patienten in 2020. 25 private Krankenversicherungen sind Eigentümer der Gruppe. Sana Kliniken erbringt von der Prävention, über die ambulante und stationäre Versorgung sowie Nachsorge, Reha und Hilfsmitteln bis zu B2B-Services in Einkauf, Logistik und im Med-Tech-Bereich integrierte Gesundheitsleistungen für Patienten und Unternehmen
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