Die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern erhalten mehr Physio- oder Ergotherapie als der Rest Deutschlands. Hier liegen die Heilmittelausgaben bis zu 42 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem Heilmittelreport der BARMER hervor. Schlusslicht ist Bremen mit Heilmittelausgaben von 29 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Einsatz von Heilmitteln sind rein medizinisch nicht erklärbar. Im Sinne der Patientinnen und Patienten ist mehr Transparenz zum Nutzen und zum medizinisch angemessenen Einsatz von Heilmitteln erforderlich, also mehr Evidenz“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Bei den physiotherapeutischen Leistungen dominiere in den östlichen Bundesländern die Manuelle Therapie, in den westlichen Bundesländern werde hingegen in erster Linie Krankengymnastik verordnet. Die Ursachen für die regional unterschiedlichen Therapieentscheidungen müssten ebenso wie die Effektivität der therapeutischen Maßnahmen weiter untersucht werden.

Im Osten schneller zum Heilmittel

Patientinnen und Patienten der östlichen Bundesländer bekämen laut BARMER häufiger ein Heilmittel verordnet als Gleichaltrige in den westlichen Bundesländern und den Stadtstaaten. Das gelte vor allem für Physio- und Ergotherapie. Bei der Logopädie gebe es hingegen eine andere regionale Verteilung. Hier sei wiederum Bremen Schlusslicht im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (-19 Prozent), während Nordrhein-Westfalen die meisten Logopädie-Patienten aufweisen könne (+18 Prozent). „Die regionalen Unterschiede zeigen, dass bei Heilmitteln mehr Transparenz erforderlich ist. Dies würde deren patientenorientierten Einsatz weiter stärken“, sagt Straub.

Mehr zum Heilmittelreport 2021 finden Interessierte unter www.barmer.de/heilmittelreport.

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