- In Residence: Royal Concertgebouw Orchestra
- Künstlerporträt des Pianisten Víkingur Ólafsson
- Rückkehr der Abonnement-Reihen nach pandemiebedingter Pause
Die Philharmonie Essen hat das Konzertprogramm für die kommende Spielzeit 2022/2023 veröffentlicht: Schwerpunkte bilden die Künstler-Residenz des Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam und eine Porträt-Reihe des isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson. Zu den weiteren Höhepunkten des letztmalig von Intendant Hein Mulders konzipierten Spielplans gehören Auftritte von Riccardo Chailly und der Filarmonica della Scala, Marc Minkowski und seinen Musiciens du Louvre sowie Frank Peter Zimmermann und den Berliner Barock Solisten. Insgesamt zehn Themenreihen stehen für ein künstlerisch vielseitiges Angebot vom großen Orchesterkonzert bis zum Solorecital, von Raritäten und Klassikern der Alten Musik bis zu Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Komponist*innen, von angesagten Jazz-Formationen bis zu einem vielfältigen Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien. Der Philharmonische Ball erlebt nach seiner erfolgreichen Rückkehr vor gut zwei Jahren eine erneute Auflage im Februar 2023. Endlich wieder angeboten werden können nach zweijähriger pandemiebedingter Auszeit die begehrten Abonnements: 13 Reihen stehen zur Auswahl, dazu 5 Serien der Essener Philharmoniker und der flexible Vielbucher*innen-Rabatt.
Mit dem traditionsreichen Royal Concertgebouw Orchestra gestaltet erstmalig ein ganzes Orchester die Residency der Philharmonie Essen. Das 1888 gegründete Concertgebouworkest, so der niederländische Originalname, gehört zu den internationalen Spitzenklangkörpern. In sinfonischem Rahmen wird es unter der Leitung von so unterschiedlichen, künstlerisch prägenden Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Alain Altinoglu und Matthias Pintscher zu erleben sein. Außerdem präsentieren sich die Musiker*innen in kleinen Gruppierungen – als Blechbläserensemble „RCO Brass“, als Kammerensemble „Camerata RCO“ und als „GoYa Quartet“, einer klassischen Streichquartett-Formation.
Zu den aktuellen Shootingstars der Klavierszene zählt Víkingur Ólafsson: Nachdem er bereits im vergangenen Herbst im Alfried Krupp Saal einen völlig neuen Blick auf das Werk Mozarts eröffnet hat, wird er nun in sechs weiteren Konzerten mit seinem interpretatorischen Tiefsinn und seiner Klangsinnlichkeit berühren. Auftritte mit dem Concertgebouw Orchestra, der Tschechischen Philharmonie, dem Bergen Philharmonic Orchestra und den Essener Philharmonikern zeigen ihn als Konzertsolisten, der Liederabend mit Matthias Goerne als feinsinnigen Liedbegleiter und das Solo-Recital auf dem Welterbe Zollverein als großen Gestalter an einem besonderen Ort.
Strahlkräftig beginnt die Spielzeit mit Anne-Sophie Mutter und Beethovens Violinkonzert, begleitet vom Pittsburgh Symphony Orchestra unter der Leitung von Manfred Honeck. Später wird sie noch mit dem London Philharmonic Orchestra nach Essen zurückkehren. Zu den weiteren großen Orchestern gehören das Deutsche Symphonie-Orchester unter der Leitung seines Chefs Robin Ticciati, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia Roma mit Sir Antonio Pappano, das SWR Symphonieorchester mit Teodor Currentzis, die Filarmonica della Scala mit Riccardo Chailly, das City of Birmingham Symphony Orchestra mit Mirga Gražinytė-Tyla und das Orchestre de Paris mit Klaus Mäkelä. Besondere Akzente setzen Solist*innen wie Janine Jansen, Isabelle Faust, Emmanuel Tjeknavorian, Emanuel Ax, Yulianna Avdeeva und Daniel Hope.
Die Reihe „Große Stimmen“ wird prominent zum Klingen gebracht unter anderem von Diana Damrau, Anja Harteros, Joyce DiDonato, Magdalena Kožená, Ian Bostridge und Matthias Goerne sowie den jungen Sopranistinnen Nikola Hillebrand und Fatma Said, auf deren Essener Debüts man gespannt sein darf.
Die „Alte Musik bei Kerzenschein“ bietet großen Namen und Projekten der Barockmusik eine ideale und stimmungsvolle Bühne. So präsentiert Mark Minkowski eine „Symphonie imaginaire“ von Jean-Philippe Rameau, Frank Peter Zimmermann spielt Bachs Violinkonzerte mit den Berliner Barock Solisten, der RIAS Kammerchor Berlin und die Akademie für Alte Musik Berlin bringen mit Händels „Messiah“ und Bachs „Matthäuspassion“ gleich zwei gigantische Chorwerke auf die Bühne, und die langjährige Reihe mit konzertanten Aufführungen von großen Händel-Opern findet mit „Ariodante“ und Franco Fagioli in der Titelpartie ihre Fortsetzung. Im Auftrag der Philharmonie Essen wird der Schriftsteller Peter Schneider gemeinsam mit der Capella de la Torre sein ganz persönliches Porträt um den Komponisten und musikalischen Wegbereiter des Barock, Claudio Monteverdi, zeichnen.
In den exquisit besetzten Kammermusik-Konzerten versammeln sich so hervorragende Künstler*innen wie Pierre-Laurent Aimard und das Kuss Quartett, Emmanuel Pahud und das Mozart Quintett, das Quatuor Ébène sowie Patricia Kopatchinskaja und Fazıl Say als energetisches Duo.
Unterschiedliche Generationen von Pianist*innen stellen sich in den Klavier-Recitalen vor, angefangen von Christian Zacharias über Maria João Pires, die Schuberts späte B-Dur-Sonate interpretiert, Anna Vinnitskaya sowie Porträtkünstler Víkingur Ólafsson, der für sein Solokonzert das stimmungsvolle Ambiente in der Mischanlage der Kokerei Zollverein nutzen wird.
Die abwechslungsreiche Orgel-Reihe hält neben Recitals mit Simon Johnson und Wayne Marshall sowie dem beliebten Preisträger*innen-Konzert zwei weitere außergewöhnliche Abende bereit: Zur Einweihung einer neuen Truhenorgel hat der philharmonische Orgelkustos Wolfgang Kläsener handverlesene befreundete Musiker*innen eingeladen, und zu Max Regers 150. Geburtstag gratulieren unter anderem der renommierte Organist Bernhard Haas, das Mannheimer Streichquartett und Essener Chöre mit einem langen Konzertabend.
Ebenso vielfältig wie hochkarätig präsentiert sich das Jazz-Programm vom Soloabend des unvergleichlichen Nils Wogram an der Posaune, Konzerten der hr-Bigband mit Dhafer Youssef und der einzigartigen Formation „Hildegard lernt fliegen“ über das Stummfilmkonzert „Das Cabinet des Dr. Caligari“ mit dem Bundesjazzorchester bis hin zu den internationalen Topstars der Jazzszene, wenn sich etwa Joshua Redman, Brad Mehldau, Christian McBride und Brian Blade nach fast 30 Jahren in der Philharmonie Essen erneut zu „A MoodSwing Reunion“ zusammenfinden.
Im Bereich Entertainment swingen sich nicht nur Andrej Hermlin und sein Orchester durch den Silvesterabend, sondern sind unter anderem auch Till Brönner mit einem Weihnachtsprogramm, die aus Mitgliedern der Berliner und Wiener Philharmoniker bestehenden Philharmonix sowie das innovative Ensemble Repercussion zu Gast.
Das Festival für Neue Musik NOW! lädt unter dem Motto „Horizonte“ zu faszinierenden und facettenreichen Klangabenteuern ein: In der zwölften Ausgabe kommen Komponist*innen und Musiker*innen aus vielen Teilen der Erde zusammen und überraschen mit außergewöhnlichem Instrumentarium und den damit verbundenen Klangwelten. So kombinieren junge koreanische Komponist*innen klassische Streicher etwa mit der Wölbbrettzither Gayageum. Der Italiener Riccardo Nova hat dem großen indischen Epos „Mahābhārata“ eine Oper gewidmet, bei dem südindische Weltmusik-Virtuosen auf das Kölner Ensemble Musikfabrik mit seinen sonderbaren, von Harry Partch erfundenen Instrumenten treffen. Und während im exklusiv für das Festival kuratierten „GAME-land“ des Kyai FatahillahEnsembles neue Gamelanmusik zu erleben ist, begegnet der legendäre englische Avantgarde-Jazzgitarrist Fred Frith der Chinesin Wu Fei, die die chinesische Zither Guzheng atemberaubend in Schwingung versetzt.
Unter dem Titel „Philharmonie entdecken“ bietet die Philharmonie Essen ein umfangreiches Pro-gramm für Kinder, Jugendliche und Familien an. Dazu gehören Konzerte für Babys, Kleinkinder, Kin-der und Jugendliche, Kompositionsprojekte, Schulkonzerte und Ferienworkshops. Eine bunte Vielfalt zeigt sich in den großen Familienkonzerten, in denen die WDR-Maus wieder zu Gast ist und das Kinderorchester NRW „Doktor Dolittles Zirkus“ lebendig werden lässt. Und einen ganzen Nachmittag voller Musik präsentiert die Folkwang Musikschule in den Sälen, Fluren und Gängen der Philharmonie mit über 500 Musikschüler*innen und ihren Lehrer*innen.
Zum Tanz bittet die Philharmonie Essen am 11. Februar 2023: Nach dem überwältigenden Erfolg Anfang 2020 findet erneut ein Philharmonischer Ball statt. Der Erlös kommt dem Projekt „Musik kommt um die Ecke“ zugute, mit dem die Philharmonie Essen Kinder aus überwiegend sozial benachteiligten Essener Stadtteilen unterstützt und ihnen erste Erfahrungen mit klassischer Musik ermöglicht. Moderieren wird den Ball Götz Alsmann, der dem Haus nicht zuletzt durch seine unverwechselbaren Konzerteinführungen seit vielen Jahren verbunden ist. Die Schirmherrschaft hat wie bereits 2020 Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen übernommen.
TUP-Theaterfest am 27. August 2022
Den Beginn der Spielzeit 2022/2023 feiern alle Theater- und Konzertsparten der Theater und Philharmonie Essen mit einem gemeinsamen Theaterfest! Im Mittelpunkt des Tages stehen insbesondere die Bereiche, die in der Regel nicht öffentlich zugänglich sind. Das Publikum kann sich mitnehmen lassen in die Welt des Theaters und der Musik. In den Räumlichkeiten der Philharmonie Essen und des Aalto-Theaters geben das Schauspiel Essen, das Aalto Ballett Essen, das Aalto-Musiktheater, die Essener Philharmoniker und die Philharmonie Essen einen kleinen Einblick in den Alltag hinter den Kulissen. Zu erleben sind etwa Kostproben aus den anstehenden Programmen, Einblicke in die Bühnentechnik und viele mehr!
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