Der VfL Gummersbach liegt in der 2. HBL weiterhin voll auf Kurs. Am Mittwochabend gewannen die Oberbergischen gegen den HC Empor Rostock deutlich mit 39:26 (17:11) und fuhren damit ihren 21. Saisonsieg ein. Vor 2.004 Zuschauern in der SCHWALBE arena legte das Team von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson eine rundum gute Leistung aufs Parkett. Von Beginn an nahmen die Blau-Weißen ihre Aufgabe seriös wahr und bekamen den in dieser Saison überraschend stark aufspielenden Drittligaaufsteiger schnell in den Griff. Durch den insgesamt sechsten Sieg in Folge festigte der VfL erneut seine Tabellenführung.

Für die Gummersbacher begann Keeper Martin Nagy zwischen den Pfosten, der schon nach 52 Sekunden den ersten Akzent setzte und nach eigener Parade unmittelbar den ersten blau-weißen Führungstreffer durch Ellidi Vidarsson einleitete (2:1, 2. Minute). Der VfL ging gleich konzentriert zu Werke und nahm das Heft von Beginn an selbst in die Hand. Nach fünf Minuten erzielte Štěpán Zeman bereits das 5:3 für sein Team. Auch vom zwischenzeitlichen 5:5-Ausgleich in der achten Minute ließen sich die Oberbergischen nicht aus dem Konzept bringen und blieben zielstrebig. Dabei blieb Nagy nicht nur ein sicherer Rückhalt für die Defensive der Hausherren, sondern trug sich beim 9:5 seiner Mannschaft bereits zum zweiten Mal selbst in die Torschützenliste ein (12. Minute).

Ob des permanenten Spiels mit dem siebten Feldspieler der Rostocker lauerten die Gummersbacher immer wieder auf die Chance zum schnellen Ballgewinn und optimalerweise den Wurf ins leere Tor des HCE. Auf die entsprechende Art erhöhte beispielswiese Raul Santos in der 22. Minute auf 14:9. Einige Möglichkeiten auf schnelle Tore ließ der VfL gegen Ende der ersten Halbzeit sogar noch aus, durch die der Abstand auf die Rostocker noch größer hätte ausfallen können. Stattdessen ging es für die Blau-Weißen nach 30 ordentlichen Minuten mit einem Sechs-Tore-Vorsprung in die Pause. Den letzten Treffer im ersten Durchgang platzierte dabei Vidarsson zum 17:11 ins Tor der Gäste (30. Minute).

Auch in der zweiten Spielhälfte spielten die Gummersbacher weiter couragiert auf. In der Abwehr packten die Oberbergischen beherzt zu, während sich die Gastgeber in der Offensive neben kleinen Schludrigkeiten durch Dynamik und eine gute Spielübersicht auszeichneten. Eine schöne Doppelpasskombination mit Timm Schneider vollendete Ole Pregler zum 22:16 in der 41. Minute. Da sich auch der HC Empor weiterhin bemühte mitzuspielen, blieb es in dieser Phase der Partie bei konstanten fünf bis sechs Toren Vorsprung für den VfL, ehe sich der VfL noch einmal deutlicher absetzen konnte. Mit einer guten Einzelaktion in der Defensive und dem anschließenden Abschluss schraubte Tom Kiesler in der 45. Minute den Spielstand auf 26:18.

In der Schlussphase der Partie spielten die Gummersbacher ihre Souveränität nun immer deutlicher aus. In der 49. Minute besorgte Schneider die erste Zehn-Tore-Führung seiner Mannschaft (30:20), die nun mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit und Spielfreude die letzten Minuten anging. Unter dem Beifall der sichtlich zufriedenen Zuschauer erhöhte Jonas Stüber in der 53. Minute auf 34:23. Bis zum Abpfiff hielten die Hausherren die Konzentration hoch und verdienten sich somit einen zweistelligen Heimsieg. Mit dem Tor zum 39:26 setze Kapitän Schneider zwei Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt der Partie.

Bereits am kommenden Sonntag ist die Truppe von Trainer Sigurdsson wieder gefordert. Um 17 Uhr steht für die Oberbergischen das nächste Auswärtsspiel gegen TUSEM Essen auf dem Programm.

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr zufrieden, wie die Jungs heute gespielt und gekämpft haben. So haben wir heute verdient die beiden Punkte hierbehalten. Wir mussten Geduld in der Abwehr haben und haben wirklich auch gut gedeckt. Für meinen Geschmack haben wir nur ein paar zu viele Kreisanspiele zugelassen. Es ist aber auch schwer immer mit einem Mann weniger in der Abwehr zu stehen. Rostock hat das geduldig und clever mit einem richtig guten Mittelmann gespielt. Es war nicht einfach, aber wir haben trotzdem rotieren können, so dass viele Spieler heute eine Halbzeit lang auf dem Feld stehen konnten. Es war eine gute Leistung und ich bin insgesamt sehr zufrieden. Rostock wünsche ich alles Gute. Man hat ihnen einfach auch angemerkt, dass ihnen zwei richtig gute Spieler gefehlt haben.

Till Wiechers (HC Empor Rostock): Glückwunsch an den VfL, der heute so gespielt hat, dass wir keine Chance hatten. Sie haben gezeigt, dass sie eine Spitzenmannschaft sind. Ich bin eigentlich zufrieden mit der Art und Weise, also der Einstellung, mit der wir gespielt haben. In den ersten 50 Minuten haben wir überragend gekämpft und bis auf eine Phase in der zweiten Halbzeit, als der VfL mit Schneider im rechten Rückraum agiert hat, in der Positionsabwehr gut gespielt. Auch vorne waren wir gut, haben aber viele freie Bälle nicht reingemacht und dann geht die Rechnung nicht auf. Wenn man in der ersten Halbzeit acht, neun freie Bälle nicht platziert und hinten sieben Treffer ins leere Tor kriegt, von denen sicherlich fünf aus unseren nicht genutzten, freien Bällen entstehen, kann das jeder nachrechnen. Trotzdem sind wir 15 Minuten vor Schluss bis auf sechs Tore dran. Mit einer guten Crunchtime hätten wir uns noch einmal herankämpfen können, das hat aber nicht gereicht. Uns fehlen unsere besten beiden und noch weitere Spieler, deswegen kann ich meiner Mannschaft insgesamt keinen Vorwurf machen und ich bin trotzdem stolz auf meine Jungs.

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