AUSGANGSSITUATION
Zum Auftakt ihrer „Heimspielwoche der Wahrheit“ werden die Academics von den Hamburg Towers besucht. Die Hamburger sind auf dem Papier die stärkste Mannschaft, die diese Woche im SNP dome erwartet wird. Gleichzeitig sollten die Academics bei dieser Partie deutlich weniger Druck verspüren, als in den kommenden Kellerduellen gegen die Fraport Skyliners und die Jobstairs Giessen 46ers. Vor allem mit dem Selbstbewusstsein des überraschend deutlichen Siegs gegen Göttingen im Rücken kann man hoffen, dass die Academics befreit aufspielen und gegen die Hansestädter den nächsten Sieg gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte holen – diesmal sogar vor heimischem Publikum.
SPIELVERLAUF
1. Viertel: Nach einem wachen Heidelberger Start, in dem die Gastgeber zwei Ballverluste in den ersten beiden Hamburger Angriffen erzwingen können und mit 6:3 in Führung gehen, sind die Hansestädter die klar bessere Mannschaft. Vor allem, da die Towers von der Dreierlinie sehr früh sehr gut in Fahrt kommen, legen die Gäste einen 13:0-Run hin, der auch durch eine Auszeit von Frenki Ignjatovic nicht gebrochen werden kann. Als Brekkott Chapman seine Mannschaft per Dreier endlich wieder aufs Scoreboard bringt, steht es in der sechsten Minute bereits 9:16. Weiterhin haben die Academics große Probleme gegen die giftige Verteidigung der Towers und können weder die Hamburger Dreier noch Fastbreaks stoppen. Der Heidelberger Rückstand wächst weiter an, beim Stand von 9:29 weiß sich Frenki Ignjatovic mit nichts mehr zu helfen, als in der siebten Minute zu seiner zweiten Auszeit zu greifen. Einen 26:3-Lauf haben die starken Towers zu diesem Zeitpunkt in vier Minuten gegen zu geringen Heidelberger Widerstand aufs Parkett gezaubert. Zum Viertelende können die Gastgeber zumindest offensiv einige kleine Erfolgserlebnisse verbuchen und gehen mit 13:33 in die erste Viertelpause (13:33).
Heidelberger des Viertels: Brekkott Chapman. In einem schwachen ersten Viertel ist Chapman ein kleiner Lichtblick und positiv hervorzuheben. Neun Punkte erzielt der Power Forward im ersten Spielabschnitt, was ganze 69 Prozent der Gesamtpunkte seiner Mannschaft ausmacht. Spielt dazu das komplette Viertel durch.
2. Viertel: Zu Beginn des zweiten Viertels sind die Hamburg Towers zum Heidelberger Glück deutlich abgekühlt und lassen sich im Angriff eher zu Fehlern hinreißen. Die Academics können durch ihren Kampf besser in die Partie finden, die nun eher auf Augenhöhe geführt wird. Im Gegensatz zur Hamburger Scoring-Explosion des ersten Viertels müssen beide Mannschaften jetzt härter für ihre Punkte arbeiten. So können die Towers ihren Vorsprung zwar verteidigen, haben aber Schwierigkeiten, weiter davonzuziehen (21:43). Auch bis zur Halbzeitpause schaffen es die Academics nicht, sich zu einer Aufholjagd zu motivieren. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass Lukas Meisner nicht zu stoppen ist und bis zur Halbzeitpause 17 Punkte auflegt. Trotz richtiger Einstellung sind die Academics weiterhin spielerisch unterlegen. Trotzdem prangt zur Halbzeitpause ein ernüchternder Zwischenstand von 31:53 auf der Anzeigetafel des SNP domes. Als weiteren Dämpfer müssen die Academics eine temporäre Verletzung von Jordan Geist hinnehmen, der in der 18. Minute nach einem Sprungwurf unglücklich landet und das Spielfeld verlassen muss.
Heidelberger des Viertels: Kelvin Martin. Bringt dringend benötigte Bissigkeit und Energie aufs Parkett, stemmt sich mit allem was er hat gegen die Niederlage und geht als emotionaler Leader voran. Liefert dazu statistisch ein Allroundpaket aus drei Punkten, einem Rebound, einem Assist und einem Steal.
3. Viertel: Beide Mannschaften kommen offensiv absolut kalt aus der Kabine, kaum ein Wurf will auf beiden Seiten fallen. Besonders der Heidelberger Korb scheint für die Towers wie vernagelt, was nicht zuletzt an der verbesserten Heidelberger Verteidigung liegt. Als Maik Kotsar nach drei Minuten schließlich von der Freiwurflinie die ersten Hamburger Punkte erzielen kann, steht es „nur noch“ 36:55 (24. Minute). Die Heidelberger Verteidigung steht weiterhin sehr solide, allerdings versäumt es die Mannschaft von Frenki Ignjatovic, sich offensiv konsequent zu belohnen, sodass von einer richtigen Aufholjagd weiterhin nicht die Rede sein kann. 15 Minuten vor Spielende steht es 41:60. Die Hausherren wollen den Hanseaten noch einmal gefährlich werden. Doch auch im weiteren Verlauf des dritten Viertels ändert sich nichts an den Kräfteverhältnissen zwischen Academics und Towers – beide Mannschaften stehen zunächst defensiv gut, finden zum Viertelende dann etwas besser in ihren offensiven Rhythmus und halten dabei stets einen Abstand von 20 Punkten. Mit einem Spielstand von 53:73 gehen die Academics ins letzte Viertel und müssen noch einmal alle ihre Kräfte bündeln.
Heidelberger des Viertels: Jordan Geist. Kehrt bereits im dritten Viertel zurück, legt in der 28. Minute einen persönlichen 5:0-Lauf aufs Parkett, der die Stimmung im SNP dome kurz in die Höhe treibt, letztendlich aber leider doch im Sand verläuft. Insgesamt ist Geist mit seinen Drives in Richtung des Hamburger Korbs ein belebender Faktor für das Heidelberger Offensivspiel, bekommt viele Freiwürfe, erzielt im dritten Viertel insgesamt sechs Punkte.
4. Viertel: Wie schon im dritten Viertel kommen beide Mannschaften komplett kalt aus der Pause, dabei leisten sich vor allem die Academics nachlässige Fehler, die die letzten Hoffnungen auf ein Comeback weiter schwinden lassen. Zwar bekleckern sich auch die Hamburg Towers offensiv nicht mit Ruhm, aber die Gäste sitzen eben auf einem bequemen 20-Punkte-Polster, das die Academics einfach nicht zum Schmelzen bringen können. Zu souverän verteidigen die Towers, zu wenig Energie legen die Heidelberger an den Tag. Beim Stand von 62:83 beruft Frenki Ignjatovic fünf Minuten vor Ende noch einmal eine Auszeit ein. Ignjatovic schont in den letzten Spielminuten seine Starter. Auch die Heidelberger Bank, die Spielpraxis sammeln kann, während Ignjatovic im Schlussabschnitt seine Starter schont, kann das Ruder nicht mehr herumreißen. Stattdessen plätschert die Partie aus, ohne dass sich am Abstand der beiden Teams viel ändert. Das deutliche Endergebnis lautet 76:100.
Heidelberger des Viertels: Albert Kuppe. Kann seine zehn Minuten Spielzeit unfassbar produktiv nutzen, sodass er sich beinahe im Alleingang zum Academics-Topscorer des Viertels aufschwingt. Erzielt zehn Punkte im letzten Viertel, bleibt dabei perfekt aus dem Feld und von der Freiwurflinie, von wo er sich ganze fünf Versuche erarbeiten kann.
NACHBESPRECHUNG:
Statistik des Spiels: 51 Würfe haben die Academics im Spielverlauf aus dem Feld genommen, während sich die Hamburg Towers ganze 66 Wurfversuche erarbeitet haben. Vor allem durch die starke Rebound- Arbeit der Gäste (die Towers konnten 35 Rebounds abgreifen, die Academics nur 24) ist diese Diskrepanz zu erklären. Da die Hamburger dabei noch besser aus dem Feld getroffen haben (56% vs. 47%), ist es wenig überraschend, dass die Heidelberger heute eine deutliche Niederlage einstecken mussten.
Heidelberger des Spiels: Osasumwen Osaghae. Nutzte seine 15 Minuten Spielzeit hervorragend, um seiner Mannschaft Präsenz unter dem Korb zu geben und sich mit allem, was er hatte, gegen die Niederlage zu stellen. In nur 15 Minuten Spielzeit griff Osaghae mit 5 Rebounds die meisten Abpraller aller Heidelberger ab, dazu kommen neun Punkte, darunter zwei spektakuläre Dunks, die für absolute Stimmungshighlights im SNP dome sorgten.
Moment des Spiels: Gegen Ende des zweiten Viertels wurden die Zuschauer:innen im SNP dome Zeugen einer gnadenlosen Hamburger Machtdemonstration. Beide Mannschaften agierten zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe, für die Academics schien eine Aufholjagd nicht unmöglich. Bei 3:39 auf der Uhr konnte Rob Lowery einen Steal ergattern und die einfachen Fastbreakpunkte schienen schon sicher, als er spektakulär vom Hamburger Guard Jaylon Brown abgeräumt wurde. Der Ball wanderte in Windeseile über das Spielfeld, wo Towers-Forward Lukas Meisner per krachendem Dunk zum 23:45 abschloss. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so spektakulär konnten die Towers auf alle weiteren kleinen Heidelberger Comeback-Versuche antworten. Immer wieder fanden die Gäste die richtigen Mittel, um Heidelberger Runs zu ersticken, sodass den Academics eine wirkliche Aufholjagd unmöglich wurde.
Für Heidelberg spielten: Brekkott Chapman (15 Punkte), Albert Kuppe (12), Jordan Geist (10), Kelvin Martin, Osasumwen Osaghae (beide 9), Leon Friederici (8), Niklas Würzner (5), Robert Lowery (3), Shyron Ely, Maximilian Ugrai (beide 2), Anthony Watkins (1) und Phillipp Heyden.
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