„Bislang sorgte das 2011 in Kraft getretene AMNOG-Verfahren für eine Balance. Ein im internationalen Vergleich sehr schneller Marktzugang und ein hohes Versorgungsniveau einerseits und die Kostenentwicklung andererseits sollten zusammenpassen“, erklärt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. „Dieses Verfahren ist durch die neue Realität äußerst hochpreisiger Medikamente überholt/ins Wanken geraten. Eine Reform, die sich den geänderten Marktbedingungen anpasst, ist in dieser Legislaturperiode dringend geboten.“
Maßgabe sollte künftig sein, dass der Preis der Evidenz folgen muss. Bislang kann ein Hersteller im ersten Jahr nach Marktzugang den Preis seines Produktes frei festsetzen. Für neue Medikamente, die nach einer beschleunigten Zulassung auf den Markt kommen, ist der Evidenznachweis oft dürftig und sollte auch zum Schutz der Patient:innen verbessert werden.
„Wir sehen eine Lösung darin, dass hier erst, wenn ausreichend klinische Daten vorhanden sind, ein Erstattungsbetrag verhandelt wird. Solange ersetzt ein Interimspreis den freien Einstandspreis,“ fordert Franz Knieps.
Das Positionspapier des BKK Dachverbandes mit weiteren Forderungen zu den Themen Ende des Orphan Drug Privilegs, neuer Preismechanismus bei Einmaltherapien, Rabatte für Kombinationstherapien und Marktzugang vor der Zulassung, finden Sie unter folgendem Link:
https://www.bkk-dachverband.de/politikpapiere/positionspapier/hochpreisige-arzneimittel
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