Private Haushalte kauften im Jahr 2021 rund 220.000 t Speiseöl. Präferiert wird Rapsöl mit einem Anteil von 37 %, gefolgt von Sonnenblumenöl mit einem Marktanteil von 30 % und Olivenöl mit knapp 19 %. Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft(mbH) kauften private Haushalte im Jahr 2021 knapp 82.000 t Rapsöl in Flaschen. Das waren knapp 10 % der für Nahrungsmittelzwecke produzierten Pflanzenölmenge und lediglich 2 % der gesamten Rapsölproduktion.

Angesichts des Kriegsgeschehens in der Ukraine und der besonderen Bedeutung dieses Landes für die globale Versorgung mit Sonnenblumenöl sorgen Hamsterkäufe für leere Regale im Einzelhandel. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) betont, dass bei Speiseölen kein Grund zur Sorge besteht, weil mit dem Wechsel zu Rapsöl ein mindestens gleichwertiges Speiseöl für die kalte und warme Zubereitung zur Verfügung steht. Das neue Angebot an Rapsöl sei bereits im vergangenen Herbst ausgesät worden und wachse jetzt mit steigenden Temperarturen alleine in Deutschland auf ca. 1. Mio. ha heran. In der EU-27 werde Raps auf etwa 6 Mio. ha angebaut. Bei einer Gesamternte von ca. 18 Mio. t Rapssaat werden etwa 7,2 Mio. t Rapsöl produziert.

Gleichzeitig werde bei der Rapsverarbeitung rund 10,8 Mio. t Rapsschrot als Futtermittel erzeugt, das entsprechende Mengen an Sojaimporten in der Tierernährung ersetze. Rapsschrot habe Sojaschrot in der Milchviehfütterung ersetzt, unterstreicht die UFOP, auch mit Blick auf die derzeit erneut aufkommende kritische Diskussion um die Verwendung von Anbaubiomasse in Biokraftstoffen.

Die Versorgung mit Rapsspeiseöl sei weit über den Bedarf hinaus grundsätzlich gesichert. Hamsterkäufe, die die Regale leerten und damit zu Rationierungsmaßnahmen des Lebensmitteleinzelhandels führten, seien völlig unnötig, betont die Förderunion.

Deutsche Ölmühlen produzierten 2021 laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gut 4,7 Mio. t Pflanzenöle, davon gut 4 Mio. t Rapsöl. Das waren rund 234.000 t mehr als im Jahr zuvor. Von dieser Menge wurden 839.000 t zur Herstellung von Nahrungsmitteln (Speiseöl, Mayonnaise usw.) abgegeben. Weitere Mengen fanden Verwendung in der Futtermittelindustrie sowie in der Oleochemie und im Energiesektor.

Über den UFOP – Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) vertritt die politischen Interessen der an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen beteiligten Unternehmen, Verbände und Institutionen in nationalen und internationalen Gremien. Die UFOP fördert Untersuchungen zur Optimierung der landwirtschaftlichen Produktion und zur Entwicklung neuer Verwertungsmöglichkeiten in den Bereichen Food, Non-Food und Feed. Die Öffentlichkeitsarbeit der UFOP dient der Förderung des Absatzes der Endprodukte heimischer Öl- und Eiweißpflanzen.

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