Aktuell schießen die Kosten für das Autofahren kräftig in die Höhe. Doch die Fahrer von rein batterieelektrischen Autos können seit dem 1. Januar 2022 mit ihren Autos sogar Geld verdienen. Denn nicht nur Firmen, sondern auch die Eigentümer von Elektroautos können seit Jahresbeginn Emissionsrechte verkaufen. Aktuell sind nach Aussage von Marcus Fendt, Managing Director und CSO beim Quotenvermittler The Mobility House, mehrere Hundert Euro pro Jahr möglich. „Theoretisch sind knapp 600 Euro für einen Pkw drin“, so Fendt im Gespräch mit auto motor und sport. Da aktuell jedoch viele Treibhausgas-Zertifikate (THG) auf dem Markt sind, drücke das den Preis. „Rechnet man als Quotenhändler seriös, kann man 2022 kaum viel mehr als 400 Euro für seine Kunden erzielen. Grund­sätzlich ist die Summe aber variabel.“

Und wieso können Autofahrer mit ihrem Stromer Geld verdienen? Grundsätzlich kann jeder Besitzer eines rein batterie­elektrischen Fahrzeugs seinen vermiedenen CO2-Ausstoß am Markt anbieten, ähnlich wie das Tesla als Autohersteller im großen Rahmen tut. „Es spielt keine Rolle, ob das Fahrzeug privat oder geschäftlich genutzt wird. Auch das Alter des E­-Autos ist nicht entscheidend, ebenso wenig, ob man Ökostrom lädt, viel oder wenig fährt“, erläutert Fendt. „Es macht auch keinen Unterschied, ob es sich um einen Kleinwagen oder eine Oberklasse­-Limousine handelt. Selbst mit Leasingfahrzeugen, teils sogar mit Autoabos, können E-­Autofahrer so Geld verdienen.“ Die einzige Bedingung sei, dass das E­lektroauto an einem Tag im Jahr auf den Antragsteller in Deutschland zugelassen war.

Allerdings macht es wenig Sinn, seine Treibhausgas-Quote selbst einzeln am Markt anzubieten. Die Regel ist, dass man sich einen Quoten-Vermittler sucht, der die privaten THG-Quoten von vielen Elektroautos bündelt und am Markt anbietet. In der Regel können diese Vermittler bessere Preise erzielen. Auch wenn man dafür eine Provision bezahlt, sind die Preise meist höher als wenn man selbst an der Börse seine einzelne Quote anbietet. Um die Auszahlung zu beantragen, müssen die Besitzer von Elektroautos in der Regel nur den Fahrzeugschein bei einer der THG­-Quoten­-Plattfor­m hochladen. Welche Anbieter es gibt und welche Summe sie aktuell bieten, beschreibt auto motor und sport in ihrer neuen Ausgabe.

Redakteur: Christian Bangemann, Luca Leicht

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