Der Internationale Tag des Waldes am heutigen Montag steht unter dem Motto „Choose sustainable wood for people and planet“. Anlässlich dessen fordern die Waldbesitzenden, dass die Europäische Kommission bei der Umsetzung des Green Deal eine klare Kurskorrektur vornimmt. „Die AGDW begrüßt die ehrgeizigen Ziele der Europäischen Kommission für den globalen Klimaschutz“, sagte AGDW-Vizepräsident Josef Ziegler, „mit ihren zentralistischen Vorgaben jedoch konterkariert sie ihre eigenen Zielvorgaben. Sie bremst die Energiewende, den klimastabilen Waldumbau sowie die Motivation der 16 Millionen Waldbesitzenden in den 27 Mitgliedstaaten aus und greift massiv in die Eigentumsrechte ein“.

Die Europapolitik ist auch Thema des digitalen Waldsymposiums, zu dem die AGDW heute eingeladen hat. Unter dem Motto „Europapolitik am Tag des Waldes: Die EU auf dem Weg zur Klimaneutralität?“ diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden.

„Der Wald und der Rohstoff Holz mit ihrer CO2-Speicherfunktion sind ein Teil der Lösung im globalen Klimaschutz“, sagte Ziegler. „Damit diese Funktion auch zukünftig erhalten bleibt, müssen die Waldbesitzenden beim klimastabilen Waldumbau und bei der nachhaltigen Waldbewirtschaftung unterstützt werden.“ Mit ihren zahlreichen Verordnungen und Strategien blockiert die EU-Kommission die Stabilisierung und den Umbau der Wälder. Sie höhlt die Zuständigkeit der Nationalstaaten für die Forstpolitik aus und nimmt den Regionen jeden Spielraum.

So sieht die EU-Biodiversitätsstrategie vor, auf zehn Prozent der Land- und Meeresfläche jegliche Nutzung zu verbieten, einschließlich der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Stilllegungen von Flächen sind allerdings der falsche Ansatz, denn ohne eine nachhaltige Bewirtschaftung sind die Umwelt- und Klimaziele nicht zu erreichen.

Am Internationalen Tag des Waldes macht die Food and Agriculture Organization (FAO) auf die vielen Funktionen des Waldes aufmerksam: Sie sind Lebensgrundlage und Einkommensquelle für rund 33 Millionen Menschen weltweit, sie stellen das Holz zur Verfügung, sie sind Sauerstoffproduzent, Klimaschützer und Erholungsort. Vor allem macht die FAO die Nachhaltigkeitsfunktion von Holz, das im Bausektor, in der Bioökonomie und im Energiebereich eine viel stärkere Rolle spielen muss, deutlich.

„Die EU-Kommission muss bei ihrer Klimaschutzstrategie die Waldbesitzenden im Fokus haben“, sagte Vizepräsident Ziegler. „Sie tragen mit Blick auf die kommenden Generationen eine große Verantwortung, und sie sind der soziale Kitt im ländlichen Raum. Nur mit ihnen kann die Stabilisierung unserer Wälder gelingen.“    

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