Nach dem Branchenmindestlohn von 11 Euro, der seit Anfang des Jahres allgemeinverbindlich ist, kündigt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den nächsten Schritt an, um die Fleischindustrie neu aufzustellen: Am Dienstag, 15. März 2022, beginnen in Hamburg die Verhandlungen für einen Manteltarifvertrag für die rund 35.000 Beschäftigten, die in Unternehmen arbeiten, die so genanntes Rotfleisch – vornehmlich Schweine und Rinder – schlachten und zerlegen.

Verhandlungsführer Freddy Adjan: „Erstmals verhandeln wir mit den Arbeitgebern der Schlachtbranche einen Manteltarifvertrag, der nicht nur einzelne Unternehmen betrifft. Unser Ziel ist ein vollständiger Tarifvertrag, der Arbeitszeiten, Arbeitszeitkonten, Umkleidezeiten, Zuschläge sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld regelt.

Wir wollen mit diesem Tarifvertrag Verbesserungen für alle erreichen“, betont Adjan, „für die Stammbelegschaften, für die Beschäftigten, die seit einigen Jahren hier sind, und für die Wanderarbeiter, die nur für wenige Monate kommen. In der großen Tarifrunde für den Branchenmindestlohn im vergangenen Jahr haben wir gezeigt, dass wir sehr gut gemeinsam kämpfen und streiken können“, zeigt sich der stellvertretende NGG-Vorsitzende zuversichtlich.

In einer repräsentativen Befragung von rund 2.000 Beschäftigten habe die NGG sehr viel Rückhalt für ihre Tarifforderungen bekommen und sehr viele seien bereit, für mehr Urlaub und höhere Zuschläge auch zu streiken, wenn es sein müsste, so Adjan, der mit einer schwierigen Tarifrunde rechnet.

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