Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Die Baugenehmigungszahlen sind ein Alarmsignal. Denn sie machen deutlich, dass der bezahlbare Mietwohnungsbau auf der Stelle tritt. Und das, obwohl in Deutschland insbesondere Sozialwohnungen sowie Mietwohnungen im mittleren Preissegment gebraucht werden.
Der starke Anstieg bei den Zweifamilienhäusern ist auf das Ende des Baukindergeldes und den teilweise vorab bekannten BEG-Förderstopp zurückzuführen. Das absehbare Förderende haben also vor allem viele private Bauherren zum Anlass genommen, neue Doppel- und Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung genehmigen zu lassen. Dagegen legten die genehmigten Wohnungen in größeren Mehrfamilienhäusern, also insbesondere der bezahlbare Mietwohnungsbau, nur leicht um 2,2 Prozent zu.
Das Regierungsziel von 100.000 neuen Sozialwohnungen pro Jahr ist gut und richtig, weil gerade Menschen mit geringen Einkommen viel neuen Wohnraum brauchen. Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen würden gerne deutlich mehr bauen, werden aber daran gehindert. Denn immer weiter nach oben geschraubte Gebäudeanforderungen sowie explodierende Bau-, Material- und Energiekosten machen bezahlbares Bauen unmöglich, wenn gleichzeitig die notwendige Förderung wegbricht. Zudem fehlen schlicht die bezahlbaren Baugrundstücke.
Um mehr günstigen Wohnraum zu ermöglichen, ist daher eine Vergabe von mehr und bezahlbaren Grundstücken nach Konzeptqualität notwendig. Digitalisierte Genehmigungs-, Planungs- und Bauverfahren können die Prozesse beschleunigen. Der serielle und modulare Wohnungsbau ist hier einer von mehreren wichtigen Bausteinen. Damit der bezahlbare Mietwohnungsbau in Deutschland nicht auf der Strecke bleibt, müssen alle notwendigen Stellschrauben sehr zügig aufeinander abgestimmt werden. Deshalb sollte das angekündigte Bündnis für bezahlbares Wohnen auf Bundesebene schnellstmöglich an den Start gehen.“
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.
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