Am Dienstag, 29. Juni 2021 gegen 09:15 Uhr, überquerte eine landwirtschaftliche Zugmaschine von Retzen kommend den Kreuzungsbereich Ostwestfalenstraße/Sylbacher Straße. Der Fahrer übersah dabei das von rechts kommende Auto eines 64-Jährigen. Die beiden Fahrzeuge stießen zusammen, der PKW geriet außer Kontrolle, wurde in den Gegenverkehr geschleudert und prallte gegen einen LKW. Jana Diser aus Leopoldshöhe befuhr ebenfalls die Ostwestfalenstraße: „Ich war gerade mit dem Auto auf dem Weg zur Schule, als ich kurzfristig und unerwartet wegen eines langsam gewordenen LKWs abbremsen musste. Ich konnte vor mir ein querstehendes Auto auf der Fahrbahn ausmachen. Dann stellte ich sofort meinen Wagen mit eingeschaltetem Warnblinker ab und eilte Richtung Fahrzeug. Dort stellte ich fest, dass zwar von einer der anwesenden Personen bereits der Notruf getätigt wurde, sich aber niemand um den vor dem verunfallten Auto liegenden Mann kümmerte. Er blutete recht stark am Kopf und war nicht ansprechbar, blinzelte aber schwach. Auch die Atmung konnte ich bei ihm feststellen. Zusammen mit einem LKW-Fahrer brachte ich den Verletzten in die stabile Seitenlage. Die Besatzung eines ebenfalls an der Unfallstelle befindlichen Müllwagens räumte Trümmerteile aus dem Weg und brachte außerdem Rettungsdecken, mit denen wir den Mann besser platzieren konnten.“ Um den Unglücksort abzuschirmen, stellten sich zwei LKWs quer, sodass der jeweils entgegenkommende Verkehr gewarnt wurde. Die Rettungskräfte trafen ein und Jana Diser erklärte ihnen, wie sie den Zustand des Verunfallten wahrgenommen hatte: „Ich berichtete den Sanitätern, was ich beobachtet hatte. Dann kam der Rettungshubschrauber und brachte den Mann ins Krankenhaus. Im Nachgang dachte ich noch häufiger über den Vorfall nach und erkannte, dass mir vor allem mein Engagement im Schulsanitätsdienst dabei geholfen hatte, recht souverän durch die Situation zu kommen. Hinterher fragt man sich natürlich immer, ob man hier und da alles richtig gemacht hat. Ich hätte zum Beispiel auch den Verbandskasten aus meinem Auto direkt zur Unfallstelle mitnehmen können, hatte aber im ersten Moment gar nicht daran gedacht. Im Endeffekt war trotzdem das Wichtigste, nicht zu zögern und dem Verletzten direkt zu Hilfe zu kommen“, so die 18-Jährige.
„Wie Jana Diser diese Situation gemeistert hat, verdient großen Respekt“, erklärt Dr. André Weisz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Germany GmbH. „Dank ihrer Hilfe konnte ein Menschenleben gerettet werden. Darauf kann die 18-Jährige zu Recht stolz sein.“
Goodyear und der AvD engagieren sich seit vielen Jahren mit der Aktion „Held der Straße“ für mehr Verkehrssicherheit. Gemeinsam mit dem Magazin TRUCKER wurden Monat für Monat selbstlose Heldinnen und Helden gesucht, die durch ihr beispielhaftes Handeln Leben gerettet oder Unfallfolgen gemildert haben. Die aktuelle Jahresheldin Jana Diser wurde von der Jury aus den insgesamt zehn Monatshelden 2021 ausgewählt.
Gerhard Grünig, Chefredakteur des Magazins Trucker, das die Aktion als Partner begleitet, ergänzt: „Alles richtig gemacht, Frau Diser! Hervorheben möchte ich vor Allem ihre umsichtige Zusammenarbeit mit den LKW-Fahrern.“
„Wieder einmal zeigt sich, wie sinnvoll frühe Erfahrungen im Sanitätsdienst und Kenntnisse in Erster Hilfe sein können“, so der Generalsekretär des Automobilclubs von Deutschland e. V. (AvD) und Geschäftsführer der AvD Wirtschaftsdienst GmbH, Lutz Leif Linden: „Ich freue mich besonders, dass wir in diesem Jahr eine sehr junge Heldin auszeichnen können. Die von Jana Diser gezeigte Zivilcourage sollte alle ermutigen, bei einem Unfall beherzt einzugreifen und zu helfen“.
Dr. André Weisz fügt hinzu: „Jeder kann in eine Notsituation kommen und auf fremde Hilfe angewiesen sein. Mit dieser Aktion wollen wir beispielhaftes Handeln belohnen.“
Neben der Auszeichnung zur „Heldin der Straße des Jahres 2021“ erhält Jana Diser einen Pokal sowie einen Shopping-Gutschein im Wert von 5.000 Euro.
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