In einer über weite Strecken dominant geführten Partie unterliegt der 1. FC Union Berlin dem VfL Wolfsburg knapp mit 0:1. Das Siegtor für die Gastgeber fällt denkbar unglücklich bereits in der 24. Spielminute, als Unions Taiwo Awoniyi einen Eckball des VfL unglücklich ins eigene Netzt bugsiert. Das unermüdliche Anrennen der Eisernen bleibt schließlich unbelohnt, Wolfsburg bringt die Führung über die Zeit.

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Bornauw, Brooks – Baku (76. Steffen), Arnold, Schlager (64. Vranckx), Roussillon – Kruse (86. Gerhardt) – Bialek (64. Nmecha), Wind

1. FC Union Berlin: Luthe – Ryerson, Baumgartl, Knoche, Heintz (82. Ujah), Oczipka – Haraguchi (64. Möhwald), Khedira (82. Öztunali), Prömel – Becker (71. Voglsammer), Awoniyi (71. Michel)

Personal: Nach dem erfolgreichen Heimspiel im DFB-Pokalviertelfinale am vergangenen Dienstag rotierte Union-Trainer Urs Fischer auf vier Positionen. Für Fredrik Rönnow, Christopher Trimmel, Paul Jaeckel und Niko Gießelmann rückten Andreas Luthe, Julian Ryerson, Dominique Heintz und Bastian Oczipka in die Startformation.

Zuschauer: 15.703

Tore: 1:0 Awoniyi (ET 24.)

Unglücklicher Rückstand für Union
Die Partie schien bereits in den Anfangsminuten vielversprechend zu werden. Wolfsburg drängte die Unioner weit in die eigene Hälfte und wurde direkt gefährlich: Nach gescheiterter Ecke blieben die Hausherren per Einwurf in Ballbesitz und Schlager versuchte es aus der Distanz. Der wuchtige Schuss klatschte an den Torpfosten und verhinderte so den Gegentreffer aus Unioner Sicht (3.). Doch auch die Gäste aus Berlin-Köpenick kreierten erste Offensivaktionen: Bastian Oczipka ließ Mbabu per Tunnler austeigen und bediente Sheraldo Becker mit dem Pass in den Lauf. Becker nutzte seine Schnelligkeit und legte die Kugel flach in den Strafraum, wo Grischa Prömel einlief und versuchte den Ball am kurzen Pfosten einzuschieben, vom Wolfsburger Verteidiger aber per Grätsche gehindert wurde (6.). Union machte weiter und drängte auch in den folgenden zehn Minuten auf den Führungstreffer, kam aber gegen die kompakte Abwehrreihe der Wölfe trotz guter Möglichkeiten nicht zum Torabschluss. Erst in der 21. Spielminute meldete sich der VfL mit einem satten Schuss von Bialek zurück, den Unions Schlussmann Andreas Luthe parieren konnte. Auch in der nächsten Aktion glänzte Luthe erneut mit einer Parade und lenkte die Kugel im letzten Moment über den Querbalken. Die nachfolgende Ecke verlief dann jedoch denkbar unglücklich für die Köpenicker: Der Ball von Arnold kam auf den kurzen Pfosten, wo Taiwo Awoniyi den Ball unglücklich mit dem Kopf über Luthe hinweg ins eigene Tor lenkte (24.). Union, wenig beeindruckt vom Gegentreffer, nahm sofort wieder Fahrt auf und hielt die gegnerische Abwehrkette weiter in Schach, schaffte es bis zur Halbzeitpause allerdings nicht, den inzwischen verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen.

Union dominiert, Ausgleich nicht gegeben
Beide Mannschaften kehrten unverändert aus der Pause zurück auf den Platz und die Unioner begannen dort, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten: 60 Sekunden nach Wiederanpfiff setzte Rani Khedira den ersten Warnschuss ab, verfehlte das Tor jedoch um wenige Meter. Keine Zeigerumdrehung später zappelte das Außennetz, nachdem Sheraldo Becker Union-Stürmer Taiwo Awoniyi in Szene setzte. In der 54. Minute lag der Ball dann im Tor, doch der Unparteiische entschied, dass dem Tor durch Becker angeblich ein Foul von Taiwo Awoniyi vorausgegangen war. Die Überprüfung des VAR blieb aus. Wolfsburg beschränkte sich im zweiten Durchgang fast ausschließlich aufs verteidigen, eigene Offensivaktionen entstanden nur nach Kontermöglichkeiten. In der 69. Spielminute dann das erste Lebenszeichen der Wölfe: der mittlerweile eingewechselte Nmecha setzte sich im Laufduell gegen Robin Knoche durch und versuchte sich aus spitzem Winkel, scheiterte aber am Torpfosten. Union arbeitete unermüdlich und nahm die Wölfe für lange Zeit aus dem Spiel. Mit frischem Personal ging es in die Schlussphase und so war es Anthony Ujah, der in der 83. Minute den Ausgleich auf dem Kopf hatte. Nur Zentimeter strich der Ball am rechten Pfosten vorbei. Und es blieb nicht die letzte Möglichkeit, erneut Ujah, Andreas Voglsammer – der Ball wollte einfach nicht ins Tor. So verstrich schließlich auch die vierminütige Nachspielzeit ohne weiteren Treffer und Wolfsburg verbuchte einen am Ende eher glücklichen Heimsieg.

Stimmen nach dem Spiel
Kapitän Grischa Prömel war nach dem Spiel frustriert über die unverdiente Niederlage: “Wir haben durchgehend auf das Wolfsburger Tor gespielt. Ich weiß nicht, wie viele Chancen wir uns auswärts erarbeiten müssen, um hier was mitzunehmen. Deswegen ist das Ergebnis sehr ärgerlich.”

Julian Ryerson ist zwar enttäuscht vom Spielverlauf, zieht aber positive Schlüsse aus der Leistung des Teams: “Das ist definitiv eine Partie, die wir gewinnen können. In jeder Hinsicht waren wir heute besser, liefern ein gutes Spiel, aber belohnen uns nicht. Wir müssen jetzt positiv an das anknüpfen, was wir hier heute geleistet haben.”

Union-Cheftrainer Urs Fischer lobt sein Team nach der starken Leistung gegen Wolfsburg: “Über 90 Minuten war das eine tolle Leistung. Besonders in der zweiten Halbzeit waren wir sehr dominant, hatten insgesamt 17 zu 9 Torschüsse. Aber am Ende musst du ein Tor erzielen, das haben wir nicht geschafft.”

Ausblick auf die neue Woche
In der nächsten Woche treffen die Eisernen im Rahmen des 26. Bundesliga-Spieltages auf den VfB Stuttgart. Der Anpfiff der Partie im Stadion An der Alten Försterei erfolgt am Sonnabend, dem 12.3.2022 um 15:30 Uhr.

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