„Eine komplexe Aufgabe, denn in Sachsen-Anhalt ergibt sich erstmalig der Umstand, dass bei Berechnung von Akzeptanzbestand und Entnahmequote grenzüberschreitende Rudel eine Rolle spielen und auch zwei unterschiedliche Wolfsregionen betroffen sind“, so Gregor Beyer, Projektkoordinator im AFN. Beyer hat bei der heute auf Wunsch des Landesverbandes der Familienbetriebe Land und Forst nun auch für Sachsen-Anhalt vorgelegten Ermittlung deshalb mit zwei unterschiedlichen Modellansätzen gerechnet. „Bei ausschließlicher Berücksichtigung der in der offiziellen Statistik dem Land Sachsen-Anhalt zugeordneten Wolfsrudel, ergibt sich eine Entnahmequote von 35 Individuen jährlich. Bezieht man in diese Berechnung auch die sechs grenzüberschreitenden Rudel jeweils hälftig ein, so erhöht sich die Entnahmequote auf 40 Wolfsindividuen“, betont Beyer. „Damit hat das Bundesland Sachsen-Anhalt genauso wie Brandenburg einen Wolfsbestand erreicht, der deutlich über dem Akzeptanzbestand liegt“, stellt Dr. Immo Hamer v. Valtier fest. „Die Menschen, die sich im ländlichen Raum angesiedelt und eingerichtet haben, dort zum Teil seit Generationen von und mit der Natur leben, sind in ihren Bewirtschaftungsstrukturen und Arbeitsabläufen inzwischen derart beeinträchtigt, dass der Ruf nach Regulierung des Wolfsbestandes immer eindringlicher wird! Schließlich geht es um den Erhalt und die nachhaltige Nutzung unserer bestehenden Kulturlandschaft, die ihre Grundlage dem Schutz des Eigentums verdankt! Wenn die Politik hier versagt, werden wir in ein kaum beherrschbares Konfliktpotential treten, so Dr. Hamer v. Valtier.
Die Familienbetriebe Land und Forst Sachsen-Anhalt sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Eigentümern, die mit ihren Betrieben nicht nur Verantwortung für ihre land- und forstwirtschaftlichen Flächen, sondern auch für ihre Mitarbeiter und Familienmitglieder tragen. Sie bewirtschaften ihre Flächen nachhaltig und denken in Generationen. Unser Ziel ist es, Mehrwert für unsere Gesellschaft zu schaffen und das Bewusstsein für die Anliegen von familiengeführten land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zu stärken. Der Verband setzt sich daher für den Schutz des privaten Eigentums und die Stärkung des ländlichen Raumes ein. Im ständigen Dialog mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit engagieren sich die Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg für eine verantwortungsvolle und generationsgerechte Politik.
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